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Anreise - Berlin

 

Ukraine 2005

Kiew - Krim - Odessa

 

 

19.07.2005 21:30 ANGEKOMMEN! Nach 26 Stunden Bahnfahrt von Berlin Lichtenberg sind wir tatsächlich in Kiew angekommen.

 

 

Die Anreise war auch schon das erste Abenteuer. An der Polnischen Grenze das erste Osterlebnis. Eine junge Ukrainerin muss den Zug verlassen, da sich nicht die entsprechenden Papiere hat. Großes Tamtam, aber letztlich sind die Grenzer unnachgiebig und die Frau muss mit Ihrem Kleinkind zurück nach Berlin zur Botschaft.

 

 

Um 21:45 Uhr startete der Zug in Berlin Lichtenberg, nun, hinter der polnischen Grenze ist es schon nach 23:00 Uhr und wir legen uns zur Nachtruhe. Was man so Ruhe nennt im Zug, aber später werden wir diese Strecke noch zu schätzen lernen.

 

 

Berlin-Kiew-Express TIMETABLE
Berlin-Lichtenberg 18.07.05 ab 21:45
Frankfurt(Oder)
Frankfurt(Oder)(Gr)
Rzepin ab 23:54
Poznan Gl. 19.07.05 ab 02:12
Kutno ab 04:05
Warszawa Centralna ab 05:36
Warszawa Wschodnia ab 06:31
Deblin ab 08:10
Pulawy Miasto ab 08:29
Lublin ab 09:09
Chelm ab 10:06
Dorohusk ab 11:15
Jagodin(Gr)
Jagodin ab 14:32
Kowel ab 15:47
Rafalowka ab 17:14
Sarni ab 18:00
Korosten ab 20:40
Kiev Pass 19.07.05 an 22:51

 

 

Tatsächlich schlafen wir relativ lange und nach dem Frühstück dauert es nicht mehr lange bis zur Ukrainischen Grenze, die wir Mittags erreichen. Es folgen etwa 3 Stunden Aufenthalt. Das kleinere Problem ist die Einreise mit Passkontrolle und Zoll. Es nimmt niemand an, dass jemand Sachen von West nach Ost schmuggeln will.

 

 

Länger dauert allerdings der Wechsel der Fahrgestelle, denn die Spürweite ist in den ehemaligen Sowjetrepubliken etwas breiter als in Westeuropa (So wollte Stalin die Invasion auf der Schiene verhindern). Also kommen die Wagons auf einen Wagenheber und neue Fahrgestelle drunter. Wenn man sich die so ansieht, bekommt man schon eine Ahnung, dass einen nichts gutes erwartet. Alles ist robuster und größer als bei uns. Als es dann gegen 15:30 weitergeht bekommen wir auch gleich einen Eindruck, warum das so ist. Das rythmische Dong-Dong--Dong-Dong--Dong.....wird ab jetzt zum Wegbegleiter und jeder Becher mit flüssiger Sahne würde binnen kurzer Zeit für die "Sahnesteif"-Werbung taugen. Je weiter wir uns von der Grenze entfernen, je mehr lichtet sich auch der Baumbestand. Vom dichtem Urwald kommen wir schon bald in die unendlichen Steppen, die nur noch hin und wieder von Feldern unterbrochen werden.

 

 

Nach weiteren 7 Stunden erreichen wir endlich das erste Etappenziel Kiew. Die von der Deutschen Bahn avisierte Ankunftszeit weicht eine ¾ Stunde von der planmäßigen Ankunftszeit des Fahrplans ab, aber zu unseren Gunsten! Leider weiß das der Fahrer nicht, der uns zu unserem vorausgebuchten Apparntment bringen soll. So warten wir und treffen in der Zwischenzeit Natalia aus Odessa, was auch direkt zur ersten Einladung führt. Der Versuch ukrainische Grivna aus einem der Geldatomaten zu bekommen endet erfolglos. Trotz Maestro Zeichen scheinen die Automaten sehr wählerisch zu sein. Unsere EC Karten mögen sie jedenfalls nicht. Hoffen wir also auf weniger anspruchvolle ATM's. Eine Stunde später sitzen wir dann im Auto und erreichen nach kurzer Fahrt unser Appartment. Die im Internet abgebildeten Zusatzbetten sind nicht vorhanden, aber für den nächsten Tag wird uns ein aufblasbares Gästebett avisiert. Nach unserer Tour ist das alles nicht so schlimm, denn wir würden überall einschlafen.

 

 

Am nächsten Morgen kommt dann erstmal die Überraschung: Unser Quartier ist mitten in der City. Zentraler geht es nicht. Für 49,00 USD pro Nacht ist das in Kiew ein guter Griff und wir können auch über die fehlenden Betten hinweg sehen. Nach einigen weiteren Versuchen finden wir auch einen Geldautomaten, der unsere Karten mag und dem ersten Frühstück steht nichts mehr im Wege. Dank der englischen Karte geht alles ganz einfach und die Ergebnisse auf den Tellern weichen nicht sehr von unseren Vorstellungen ab. Erster Programmpunkt ist dann die Organisation der Rück- und Weiterreise. Von Deutschland aus sind zwar die Fahrkarten zu buchen sowie die Kabinen für die Hinreise, die Kabinen für Rückreise müssen aber in Kiew reserviert werden.

 

 

Also zum Bahnhof - Denkste! Dort ist man nicht zuständig und schickt uns zu einem zentralen Fahrkarten-vertrieb, der ca. 1 km vom Bahnhof entfernt ist. Das gebäude ist auf dem Prospekt abgebildet, den wir erhielten und weithin sichtbar. So finden wir schnell hin und stellen uns einfach an die kürzeste Schlange an. nach weiteren 1,5 Stunden sind wir dann auch am Schalter angekommen und können es kaum fassen. Die Dame ist tatsächlich zuständig und bereit unsere Wünsche zu erfüllen. English spricht sie nicht, aber neben uns in der Schlange treffen wir auf einen deutschsprachigen Ukrainer, der uns bereitwillig hilft. Wir werden ihn wiedersehen, denn er hat gerade für den selben Tag ein Bett nach Deutschland gebucht. Die Dame am Schalter schreibt unsere Pässe ab und füllt diverse Formulare aus, aber irgendwann bekommen wir tatsächlich unsere Kabinenreservierung. 2 mal 2 Plätze zusammen und da haben wir auch schon Glück gehabt. Unser Rückreisetag ist der einzige Tag, an dem es überhaupt noch freie Plätze gibt.

Auch die Tickets nach Dnipropetrovsk , unserem nächsten Ziel, bekommen wir, aber nur noch Platzkarti, so heißt das offene 6 Personen - Abteil, die billigste Art des Bahnreisens. Unsere Fahrkarten kosten umgerrechnet 5,00 Euro pro Person, wofür wir mehr als 7 Stunden mit der Bahn fahren dürfen, um ca. 350 km zu überwinden.

 

 

Als wir die Fahrkarten haben und erschöpft die Fahrkartenzentrale verlassen ist es Nachmittag, Zeit für eine Pizza und einen Spielplatz für die Kinder.

 

 

Vorbei an der Universität dem ersten Schevtschenko Denkmal spazieren wir später zu unserem Appartment und stellen das erste Mal fest, wie wunderschön Kiew ist, wenn man die Schlange vom Ticketkontor hinter sich gelassen hat. Für heute war das auch schon genug. Noch ein kurzer Besuch im Internetcafe, Abendbrot kaufen im Magazin und dann ist es auch schon nach 21:00 Uhr und wir steuern unsere Hütte an. Dort erwartet uns tatsächlich das aufblasbare Gästebett und so wird die Nacht für alle etwas weicher.

 

 

Tag zwei in Kiew widmen wir dann dem obligaten Stadtrundgang und unser erster Eindruck bestätigt sich, dass Kiew wunderschön ist. Viele alte Gebäude sind in erstaunlich gutem Zustand erhalten oder restauriert worden. Selbst die stalinistischen Monumentalbauten passen sich angenehm in das Stadtbild ein. Vom Unabhängigkeits-platz (Maydan Nezalezhnosti), den wir durch die orangene Revolution kennengelernt haben, geht es zunächst zum Dynamo Stadion. Weite oben auf dem Berg bietet sich ein schöner Blick auf den Dnipro und die Strände Kiews. Durch den Park gelangt man zum barocken Mariyinski Palast, dem Parlamentsgebäude (Verkhovna Rada) und etwas weiter zum Regierungsgebäude mit seiner imposanten runden Fassade. Das regenbogenartige Monument, das sich einem etwas weiter erschließt ist der Vereinigung Russlands und der Ukraine im Jahre 1654 gewidmet.

 

 

Der Rundgang führt weiter an der Philharmonie vorbei zur St. Michael Kathedrale. Kurz bevor man sie erreicht führt hinter dem Spielplatz eine kleine Bergbahn zum Hafen hinunter. Für 50 Kopeken je Richtung ein Abenteuer, an dem Kinder nicht vorbei kommen. Wieder zurück erblickt man auch schon bald die St Sophia Kathedrale. Für uns hat es dann auch gereicht. Nachdem wir für die bevorstehende Reise noch die Proviantsäcke füllten, ging es in die Falle, um am nächsten Morgen fit für einen Tag Bahnfahren zu sein.

 

 

Am nächsten Morgen brachte uns die Metro nach dem Frühstück zum Bahnhof und um 13:05 Uhr startete der Zug pünktlich nach Dnipropetrovsk. Als wir dort gegen 21:00 Uhr ankamen wurden schon fast die Kantsteine hochgezogen und wir waren froh, dass direkt im Bahnhofsgebäude ein kleines Transithotel ist. Zwar mussten wir uns in einem Doppelzimmer einrichten, das mit 40,00 USD eher zu den günstigen zählte, aber es war schon einmalig, quasi direkt am Bahnsteig zu übernachten.

 

 

Am nächsten Morgen dann die nächste Herausforderung. Wir wollten Tickets für den selben Abend kaufen, da sich schon am Vorabend abzeichnete, dass Dnipropetrovsk nicht zu den spannendsten Orten der Welt gehört. Es war der 23.07.2005 und wir waren entsprechend überrascht als wir hörten, das es die nächsten Tickets auf die Krim erst im August gäbe. Zu Dumm, dass hier niemand auch nur ein Wort Auswärts sprach. Aber da war er wieder, der hilfsbereite Ukrainer, den wir immer trafen, wenn es nötig war. Dies erschien er uns als Mann in der Nebenschlange, der kurzerhand sein Handy zückte, eine Freundin anrief und die dann English übersetzen konnte. Also Handy immer unter der Scheibe hin und her und schon hörte sich das Elend etwas freundlicher an. Es gab nur noch Plätze in der ersten Klasse. Na dann eben erste Klasse. Nun kosteten 450 km Schlafwagen in der Doppelkabine knapp 20 Euro pro Person. Angenehm war die Fahrzeit: Abfahrt 21:11 Uhr, Ankunft 06:30 Uhr in Sevastopl.

 

 

Mit diesem Erfolg konnten wir nun auch beruhigt eine Stadterkundung angehen. Zunächst eine Straßenbahnrundfahrt, die unseren Eindruck vom Vortage bestätigte. Es gibt zwar durchaus ein paar hübsche alte Gebäude, aber mit Kiew ist die Stadt nicht zu vergleichen. Nach einem Mittagessen fanden wir dann zufällig eine Jahrmarkt mit Fahrgeschäften und Schießbuden und schon war für die Kids alles im Lot und Dnipropetrovsk eine wunderschöne Stadt. Wir haben das ganze bei einem kühlen Bier beobachtet und den Tag dabei auch genossen.

 

 

Abends noch ein wenig Proviant in die Tüte, aber viel brauchten wir ja nicht, denn das Frühstück sollten wir ja schon auf der Krim verspeisen. Im Zug noch eine Scheibe Brot und dann auf die Matte.

 

 

Als ich aufwachte war es deutlich nach 8:00 Uhr und mich hatte niemand geweckt. Ein sicheres Zeichen dafür, dass Sewastopol, unser Zielort, noch nicht wirklich in Sicht war. Bis gegen Mittag hielt sich ein Gerücht, dass wir gegen 14:00 Uhr ankommen könnten. Grund war eine Sperrung der Hauptstrecke, die uns einen Umweg durch die halbe Ukraine bescherte. Ab 14:00 Uhr gab es keine Gerüchte mehr! Sewastopol erreichten wir nach gut 24 Stunden. Ausgehungert, entnervt und mit durchgesessenen Ärschen nahmen wir die erste Gelegenheit wahr, ein Zimmer zu bekommen. Mit dem Taxi ging es noch 20 Minuten weiter und dann waren wir bei einem Apartment mitten in einem Neubaugebiet. Für heute egal, immerhin gab es gegenüber noch etwas zu essen, ein Luxus der selbst ein Nagelbett gerechtfertigt hätte. Nicht wirklich ausmalen wollten wir uns, wie dieser Tag mit Platzkarti verlaufen wäre. Eine bessere Strecke für das 1. Klasse Ticket hätten wir nicht finden können.

 

 

Der nächste Morgen wird fast zum Feiertag! Selten haben wir so gut geschlafen, wie in der vergangenen Nacht. Das geräumige Zimmer hat 2 Doppelbetten sodass jeder von Anfang an einen richtigen Schlafplatz hat und wir nichts improvisieren mussten. Die Dusche funktioniert und es gibt sogar eine Klimaanlage. Nach dem Frühstück bringt uns der Hausherr zum nächsten Strand. Mehr ist heut auch nicht drin! Baden – liegen – lesen – essen – schlafen! Und gut! Die groben Kiesel, die hier den Strand bilden, halten den Genuss etwas in Grenzen, aber letztlich ertragen wir auch noch in paar Druckstellen. Als wir am Abend wieder abgeholt werden freuen wir uns, dass uns niemand wegen Beulenpest in die Quarantänestation einliefert.

 

 

Am nächsten Tag versuchen wir uns an einem Ausflug nach Bakhchysaray zum Khans Palast. Erst mal auf dem luxuriösen Beifahrersitz nach Sewastopol zum Busbahnhof. Dann eine Stunde mit dem Bus und dann sind wir irgendwo an einem Busterminal, wo wir den zaghaften Hinweis bekommen, der Khanspalast sei 3 km in „die Richtung“. Dann also los. Nach 3 km sind wir in der Pampa und von einem Palast ist nichts zu sehen. Der nächste schickt uns, fast wie erwartet, wieder zurück, dann einer nach links und nach rechts und dann sind wir zwar an ein paar schönen Felsen, aber von einem Palast ist auch hier nichts zu sehen. Als kleine Überraschung hat Marcel sich keine Strümpfe angezogen und das Ergebnis stellt sich jetzt langsam ein: Die ersten Blasen. Na – dann wieder zurück.

 

 

Die Zeit bis zur Abfahrt unseres Busses können wir gut nutzen, denn direkt neben dem Busterminal ist der Bahnhof und irgendwann brauchen wir ja unsere Anschlusstickets nach Odessa. Also ran an den Speck, bzw. die nächste Schlange! Wir können es nicht glauben: Es gibt ein Ticketkontor, eine freundliche Dame darin, Strom für den Computer und Papier für die Fahrscheine, aber keine Schlange. Also, quasi im Durchmarsch Fahrkarten kaufen und nach 10 Minuten wieder raus. Das gibt’s ja gar nicht, es ging einfach so ohne größere Verständigungsprobleme, ohne Dolmetsche und ohne warten. So kommen wir immerhin pünktlich zum Sonnenuntergang im Hafen von Sewastopol an und können mit Blick aufs Meer ein Abendessen genießen.

 

 

Nach einem kleinen Schläfchen geht’s dann nach Yalta, etwas Weltgeschichte erkunden. Der Bus fährt pünktlich, unser Gepäck passt auch noch hinein und so geht es los. Unterwegs fahren wir an Foros vorbei. Zu sehen ist zwar nichts, aber wir wissen um den geschichtsträchtigen Ort, an dem Gorbatschow in seiner Datscha arrestiert war, bis Jelzin ihn rausgehauen hat. Nach 2 Stunden erreichen wir unser Ziel und nach einigem hin und her finden wir ein wunderschönes Quartier mit Blick aufs Meer und 4 Betten. Für den Rest des Tages ist wieder baden, erholen und essen angesagt. Der Strand überrascht uns auch hier mit vielen groben Kieseln. Die Tage in Yalta verbringen wir mit dem touristischen Standardprogramm:

 

 

Das Schwalbennest, das der deutsche Ölmagnat Baron Steingel 1912 für seine Frau bauen ließ. 1927 durch ein Erdbeben zerstört wurde es erst 1970 wieder rekonstruiert. Von Odessa erreicht man diese Postkartenmotiv mit der Fähre.

 

 

Der Livadia Palast, in dem 1945 die Yalta – Konferenz stattfand, auf der Stalin, Roosevelt und Churchill das Nachkriegseuropa entwarfen. Das Erdgeschoss ist dieser weltpolitische Historie gewidmet, im 1 Stock wird dann das Leben von Zar Nicholas II dokumentiert, der den Renaissance - Palast 1911 als Sommerresidenz bauen ließ. Er sollte sich nicht lange daran erfreuen, denn 1917 ereilte die Romanovs dann das bekannte Schicksal, das in die Exekution durch die Bolschewiken mündete.

 

 

Uns führt der Weg weiter auf den Ay – Petri. Die Kanatna Doroga, wir nennen das Seilbahn, bringt und auf eine Höhe von 1200 Metern. Nach einer weiteren halben Stunde bergauf werden wir mit einer wunderschönen Aussicht auf Yalte und die Küste belohnt. An der Seilbahnstation gibt es zudem leckere Tatarenspieße und andere Tataren – Spezialitäten.

 

 

Abends nehmen wir zum Tagesabschluss jeweils ein Bad, bevor es dann zum Essen geht. Auch das klappt mittlerweile recht gut. Wir können treffsicher Soljanka, Bortsch und Schaschlik bestellen. Petra hat ein gutes Gespür für die richtigen Salate entwickelt und mit dem Piwa geht das geradezu perfekt.

 

 

Nach drei Nächten verlassen wir unser Hotel noch vor Sonnenaufgang völlig überflüssig, denn den Bus um 7:20 Uhr, für den wir ein Ticket haben, gibt es gar nicht. Wir werden umgebucht auf 8:20 Uhr und können nun nur hoffen, das der Fahrer uns innerhalb der nächsten 2 Stunden am Bahnhof in Simferopol absetzt. Wie wir heute wissen, ging alles gut und wir konnten doch noch unseren Zug erreichen.

 

 

Die Fahrt nach Odessa – wir fahren mal wieder Platzkarti für ca. 3,00 Euro – ist eine Qual. Die Temperatur im Zug liegt nach dem Mittag bei 35° C. Wenn wir halten - und das tun wir auf der eingleisigen Strecke oft – steigt sie schnell auf 45° C. Das treibt einem das Wasser nur so aus der Haut. Gott sei Dank, gelingt es mir während eines kurzen Aufenthalts in einem Bahnhof, unsere Wasservorräte aufzufüllen. Bei so einer 10stündigen Bahnfahrt gehen 3 – 4 Liter Wasser weg – pro Person. Mit nur einer Stunde Verspätung kommen wir diesmal an und nun beginnt der Luxusteil der Reise, was wir natürlich noch nicht wissen.

 

 

Am Bahnhof erwartet uns Natalia, die wir in Kiew am Bahnhof trafen. Wir werden bei ihr und ihrer Schwester Ina übernachten. Taxi in die Kanatnaja Straße und Fahrstuhl in den 12. Stock und schon sitzen wir am Tisch und machen uns über ein wunderbares Abendessen her. Klasse! Die beiden leben in einer Dreiraumwohnung und wir können uns in zwei Zimmern ausbreiten. Nach einigen Bieren tun wir das auch, der Länge nach. Die drei geplanten Tage werden wohl ziemlich kurz werden.

 

 

Am nächsten Morgen dann das übliche Ritual. Nach dem Frühstück zum Bahnhof und Anschlusstickets kaufen. Wir wollen ja noch nach Lwow, das hieß früher Lemberg, liegt in der Westukraine und soll wunderschön sein. Die obligate Schlange kostet uns 1,5 Stunden unseres Lebens mit dem Ergebnis, dass nach Lwow gar nichts mehr geht. Die einzige Möglichkeit würde bedeuten, dass wir eine Tagesfahrt mit Platzkarti und mehrfach Umsteigen buchen, um dann einen Tag in Lwow zu verbringen und der ungewissen Perspektive, ob wir noch einen Zug nach Kiew bekommen. CANCELD! Wir bleiben lieber in Odessa und fahren dann direkt mit einem Nachtzug nach Kiew.

 

 

Odessa ist wunderschön: 1. sowieso und 2. allemal, wenn man auch noch verstanden wird. Natalia spricht deutsch und so erfahren wir denn doch etwas mehr über Odessa, die Ukraine und das Leben hier. Die Stadt hat eigentlich alle Vorzüge, die eine Stadt so haben kann. Großstadtflair mit Kunst, Kultur und vielen Sehenswürdigkeiten, Küste mit wunderschönen Badestränden und, was wir besonders genießen, Sandstrand. Der erste den wir in der Ukraine sehen. Also – ab ins Wasser, was sich Kim und Marcel nicht zweimal sagen lassen. Auch hier wird es zur Gewohnheit, nach dem Tagesprogramm noch eine kleine Abkühlung im Schwarzen Meer zu nehmen. Das Klima ist jetzt maritim, doch versichert uns Natalia, dass es im Winter auch grausam kalt werden kann, aber das kann unseren Genuss jetzt nicht trüben.

 

 

Wir machen wunderschöne Spaziergänge durch die Stadt und finden sogar ein Internetcafe, gleich bei Natalia um die Ecke. So können wir auch endlich wieder Lebenszeichen in die Heimat senden. Kim erklärt das Icafe dann auch direkt zu seinem Lieblingsort in Odessa.

 

 

Einen Ausflug machen wir zu den Katakomben, einem Tunnelsystem unter Odessa, das sich über mehr als 1000 km hinzieht. Einen kleinen Teil kann man außerhalb der Stadt besichtigen. Der andere Teil verhindert, dass in Odessa eine U-Bahn gebaut werden kann. Während des zweiten Weltkrieges als die Faschisten die Stadt besetzt hatten, war das Tunnelsystem die Basis der Partisanen. Vor dem Krieg diente es eher dem Schmuggeln aller möglichen Dinge, wozu es auch erbaut wurde. Man sagt, wer sich hier verläuft, findet nie wieder hinaus. Wir haben es nicht probiert.

 

 

Viele beeindruckende alte Gebäude sind in der Stadt zu finden. Vieles wurde oder wird gerade restauriert und man hat allenthalben den Eindruck, dass die Stadt etwas tut, um noch attraktiver zu werden. Uns beeindruckt natürlich auch der Hafen und die Potemkinsche Treppe, die zu ihn hinunter führt.

 

 

Wir bleiben 6 Nächte und es könnte noch länger sein. Doch dann ist es Zeit für uns, den Rückweg anzutreten. Nach einem üppigen Abschiedsessen in der Kanatnaja geht es dann wieder zum Bahnhof. Unser Zug fährt gegen 18:00 Uhr und soll morgens früh in Kiew sein. Der Abschied fällt eher hektisch aus. Unsere Plätze sind im ganzen Wagon verteilt und es dauert ein Weilchen, bis wir uns organisiert haben. Dann noch ne Runde Karten spielen, Abendessen und irgendwann in unsere Platzkartikojen.

 

 

Morgens erreichen wir Kiew pünktlich und im zweiten Anlauf finden wir auch ein sauberes Apartment, diesmal etwas weiter außerhalb, aber mit dem Bus sind es auch nur 10 Minuten in die Stadt. Den Tag verbringen wir in der City, wo das internationale Treffen der Polizeisportvereine stattfindet. Deutsche Bullen in der Ukraine. Man findet Motorräder, die in Deutschland direkt in eine Einzelzelle führen würden. Die Hauptstraße ist gesperrt und zur Fußgängerzone erklärt. Es gibt viel Musik, Kunst und Kultur in allen Fassetten. Erleuchtete Christen versuchen zu missionieren und auf eine Bühne tanzen halbnackte Mädchen.

 

 

Wir sehen uns noch das Höhlenkloster an, das hier als Hauptattraktion gehandelt wird. In der Tat ist es beeindruckend. Wir lauschen einem Glockenspiel, das von einem Glockenspieler manuell bedient wird und können auch noch einen Blick auf Mütterchen Heimat werfen. Ein letztes Essen genießen wir am Abend in der City und dann legen wir wieder Proviant an, um die 26 Stunden nach Berlin zu überleben, die morgen früh anfangen.

 

 

Die Rückreise ist ziemlich unspektakulär, lediglich die Einreise nach Polen ist etwas aufwendiger, da auf beiden Seiten der Grenze gründlich kontrolliert wird. Selbst die Deckenverkleidungen werden abgenommen, aber geschmuggelt wird trotzdem, wie man an dem hektischen Treiben vor und nah der Grenze erkennen kann. Am nächsten Morgen erreichen wir Berlin und nach einem üppigen Frühstück im Mövenpick (Europacenter) erwarten uns die letzten 2 Stunden Bahnfahrt nach Hamburg.

 

 

 

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