Philippinen 2006
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Die Tour im Stenogramm
Ankunft auf den Philippinen in Manila - Ninoy Aquino International Airport ( 19. / 20.02.2006)
Angeles - Nicebike Motorradverleih ( 21. / 22.02.2006)
Mount Pinatubo ( 23.02.2006)
Baguio - Binget - Hotel in den Bergen ( 24. / 25.02.2006)
Banaue - Reisterassen ( 25. - 26.02.2006)
Angeles
Manila - Superferry nach Cebu City
Cebu City - Brückenbauen beim Dentisten
Malapascua - Ruhige Trauminsel
Maja - San Isidro - Ormoc (Leyte)
Maasin - Kleinstadt in Nordleyte
Fähre nach Ubay (Bohol) - Chocolate Hills
Mopedtour
zum Alona Beach auf Panglau Island
mit Tarsier gucken, Hängebrücke und Höhle
Fähre / Oceanjet nach Cebu City
Brücke abholen und gut
Flug nach Manila mit Cebu Pacific
...und Tschüß
Anreise
Von Hamburg geht es mit der KLM über Amsterdam Schippol nach Manila. Von Amsterdam dauert der Flug ca. 12 Stunden, was ich als eher kurz empfinde, da ich nach Bangkok schon öfter 14 STunden unterwegs war. Die Route geht diesmal über Russland (Sibirien) - Kazachstan - China nach Luzon. Ankunft morgens um 7°° Uhr Ortszeit. Zuhause wäre es Mitternacht, da die Zeitverschiebung 7 Stunden ausmacht. Nach einer überflogenen Nacht bin ich schon etwas angeschlagen und lasse mich denn auch gleich von der Taxivermittlung am Flughafen über denTisch ziehen. Die Fahrt ins Centrum Manilas wird für überaus günstige 650,00 Peso angeboten. Später stellt sich heraus, dass das ganze vom Domesticterminal mit Taxameter auch für ca. 200 - 250 Peso zu haben wäre. Naja - dumm gelaufen. Um 11:30 fährt ein Shuttlebus zum Hotel aus der City, also erstmal Frühstück und ein wenig CNN gucken. Da passiert es auch schon - ich sehe so gedankenlos in den Fernseher und traue meinen Augen nicht. Da läuft doch Daniel van Buyten über den Bildschirm und versekt den Ball im Tor von Eintracht Frankfurt! Nun spielt der HSV wohl in der CNN League. Manila ist nicht wirklich spannend. Drei Versuche den Fotoapperat heraus zu holen scheitern. Jedesmal macht mir sofort jemand deutlich, dass ich ihn lieber wieder einstecken soll, sonst hätte ich ihn nicht mehr lange. Also lassen wir das. Ab ins Hotel und 2 Tage Bett, Pool und Bar.
21.02.2006 - Urlaubstagebuch
ICH BIN DA! Nach 12-stündigem Flug und einer etwas in die Länge gezogenen Hotelanreise mit dem Shuttlebus konnte ich gestern Mittag die Beine ausstrecken und endlich eine große Mütze voll Schlaf nachholen. Im Flieger konnte ich, wie üblich, kein Auge richtig zu kriegen. Bevor ich meinen Motorradtrip nach Nordluzon, insbesondere zu den Reisterassen bei Banaue, starte werde ich jetzt 2 Tage abspannen und nur zwischen Bett, Pool und Bar wandern. Dank der Freien und Hansestadt Hamburg (Wieso heißt die Abkürzung eigentlich TUI) habe ich mir das verdient. Dieser Ausflug zum Internetcafe bleibt die Ausnahme. Erster Eindruck: Manila ist kein Grund, die Philippinen zu besuchen. Riesig groß, laut und unspektakulär. Points of interrest gibt es eher gar nicht und schön ist auch alles andere, also gibt es auch keinen Grund das Hotel zu verlassen. Ich habe aber auch nichts anderes erwartet. Das Wetter ist durchwachsen, da die Regenzeit dies Jahr scheinbar etwas länger dauert. Erdrutsche habe ich noch nicht gesehen, das scheint sich wirklich nur auf Leyte abzuspielen. Ich muss jetzt dringend wieder an den Pool und melde mich dann während meines Motorradtripps oder danach.
Im Verlauf des Tages treffe ich ein junges Mädchen, mit dem ich zunächst den Abend, dann den Urlaub und jetzt mein Leben verbringe. Näheres ist an anderen Stellen dieser webpage zu lesen.
Mit dem Motorrad durch Luzon
Zweite Station ist Angeles, 80 km nördlich von Manila, das mit dem Bus in ca. 2 Stunden zu erreichen ist. Dies ist der einzige Ort auf Luzon, wo es Motorräder für Große gibt. Schon vorweg hatte ich eine Honda Transalp bestellt, die dann im Ergebnis eine Yamaha Tenere wird. Zunächst zwei Kurztripps in die Umgebung. Als erstes geht es nach Bacolor, einem Vorort von San Fernando, der nach dem Ausbruch des Mount Pinatubo 1991 im Boden versank. Highlight ist die versunkene Kirche. Das ursprüngliche Portal ist verschwunden so dass der Zugang heute über das Fenster über dem Tor erfolgt. Im gesamten Ort wurde durch die herangespülten Schlammmassen das Erdgeschoss zum Keller. War der Ausbruch des Mount Pinatubo schon eine Katastophe, die viele tausend Kilometer entfernt den Himmel verdunkelte und in der Umgebung alles unter einem Ascheteppich begrub, waren die anschließend herangespülten Schlammmassen für viele Landstriche das endgültige aus. In Bacolor wurde mittlerweile vieles wieder aufgebaut und neben den Dächern, die direkt auf dem Boden stehen sind neue Häuser entstanden. Auch schützt ein Damm dieses Gebiet, damit ggf. die Schlammlawinen aufgehalten werden können.
Der Versuch anschließend wieder zurück zu fahren endet in San Fernando. Die Tenere macht Geräusche und eiert. Scheinbar wurde nur ein Radlager eingebaut. Wieso ich damit 50 km fahren konnte bleibt ein Geheimnis des Mechanikers. Also Verleih anrufen und abholen lassen. Das klappt alles in Allem auch ganz gut und 2 Stunden nachdem ich wieder im Hotel bin, steht die Tenere repariert vor der Tür. Also kann es am nächsten Tag wieder los gehen.
Der zweite Tagestripp sollte dann zum Vulkan selbst gehen, doch stellte sich dieses Unterfangen als aussichtslos heraus. Man kommt nicht mal in die Nähe des Mount Pinatubo. Der Besuch des Kraters dauert mindestens 2 Tage und erfordert einen anstrengenden Fussmarsch. Nichts für eine Tagestour. Also genieße ich die Landschaft und kehre wieder um. Beim Linksabbiegen auf den Hotelparkplatz dann die nächste Begegnung mit dem richtigen Leben, als mich ein Trikefahrer überholen will, was ihm nicht wirklich gelingen will. Eine Tenere schiebt man eben nicht einfach so beiseite. Ich liege also unter dem Motorrad und die ersten Blessuren an meinen Beinen sind die Folge. Doch am nächsten Morgen geht's trotzdem auf Tour in Richtung Reisterassen von Banaue.
Die Fahrt geht zunächst nach Norden bis Baguio, einem Ort, der insbesondere während der Sommermonate von vielen Menschen aus Manila gerne besucht wird, da das Klima hier weitaus angenhemer als in der heißen Metropole ist. Ein quirliger Ort, der nicht unbedingt als bestausgeschilderter Ort eine Wettbewerbschange hat. Also zunächst eine Volksbefragung über dem richtigen Weg nach La Trinidad, wo die Halsema Road durch die Berge beginnt. Nach einigem Fragen ist der Ort nach 5 km erreicht und es geht in die Berge. Bis hierher brauchte es 5 Stunden und so verabschiede ich ich von der Hoffnung, mein Ziel - Banaue - in 6 Stunden zu erreichen. Die Halsema Road ist 130 km lang und endet 30 km vor Banaue in Bontoc. Ich fahre noch 3 Stunden und ende nach ca. 100 km in einem Berghotel in Beuguet. Die Straße ist bislang in sehr gutem Zustand, d. h. durchgängig asphaltiert und ohne große Überraschungen. Trotzdem ist ein Schnitt von 30 - 40 km pro Stunde schon eine ganz passable Geschwindigkeit. Nach knapp 10 Stunden auf dem Motorrad ist sitzen jetzt gar nicht mehr so richtig toll und so nutze ich das große Bett nach einem spärlichen Abendessen.
Am nächsten Morgen gehts weiter. 60 km bedeuten 2 Stunden Fahrt. Doch leider ist das kein verlässlicher Wert auf den Philippinen. Nach 3 km endet abrupt die Asphaltstraße und ich befinde mich auf einer Schotterpiste übelster Art. An diesem Zustand soll sich während der nächsten 60 km nichts ändern, was ich zum Glück noch nicht ahne. Also rein ins Vergnügen: Schotter, Tiefsand, Felsen und Geröll werden schließlich von einer Schlammstrecke getoppt, die einem "das Braune im Nacken hochtreibt" beim Gedanken daran, einen Fuß auf den Boden setzen zu müssen. Ich schaffe es tatsächlich ohne Bodenkontakt durch diesen Matschsee zu kommen, doch muss ich Stundensoll auf 10 km reduzieren. Nach 6 Stunden erreiche ich dann tatsächlich mein Ziel Banaue und stelle fest, dass es sich gelohnt hat. Wahnsinn, was hier seit 2000 Jahren an Reisterassen entstanden ist. Auch wenn ich es nicht mehr schaffe, die größten Terassen zu erreichen, ist diese Gegend faszinierend und Banaue zieht mich in seinen Bann. Ich gönne mir noch eine kleine Tour durch die Terassen und genieße beim Abendessen einen wundervollen Blick auf die in der Dunkelheit schwindende Landschaft.
Am nächsten Morgen geht es auch schon wieder zurück. Diesmal über die Südroute und auf durchgängig asphaltierten Wegen. Tatsächlich wäre es fast in 6 Stunden zu schaffen gewesen, hätte mich ein freundlicher Informant nicht 30 km vor meinem Ziel auf den falschen Weg geschickt. So lande ich wieder im Tiefsand und zwar zeitgleich mit der untergehenden Sonne in meinem Gesicht. Diese kurzfristige Symbiose bringt mich in die Lage unter dem Motorrad, eine zum Fahren denkbar ungeeignete Position. Ein paar kleinere Schäden Motorrad, einige weitere Blessuren am anderen Bein und ein verstauchter Fuß sind das Ergebniss. Der um 90° verbogene Fußbremshebel macht die anschließende Fahrt auch nicht schneller und so wird es dunkel bevor ich wieder in Angeles bin und das Motorrad zurückbringe. Die Schäden sind mit 10,00 $ vergütet und ich schlafe nach dem üppigen Abendbrot tief und fest.
Am nächsten Morgen, es ist ein Montag, geht es zunächst mit dem Bus nach Manila, wo am Abend die Fähre nach Cebu City startet. Die zweitgrößte Stadt liegt mitten in den Visayas, den Inseln in der Mitte der Philippinen, und wird der Ausgangspunkt für mein geplantes Islandhopping. Doch zunächst habe ich einen Termin beim Zahnarzt meines Vertrauens, um zwei Brücken fertigen zu lassen. Also Schaun me mal!
28.02.2006 - Urlaubstagebuch
Hallo und Grüße von den Philippinen! Nun kommen endlich die neusten Infos aus dem Urlaub. Es war schon alles ein Abenteuer. Das ganze begann ja in Manila. Die Stadt ist völlig unspaktakulär und deshalb habe ich sie auch nach 2 Tagen Ruhe am Pool verlassen. Nächstes Ziel war Angeles, die einzige Stadt, in der es einen Motorradverleih gibt. Meine vorbestellte Honda Transalb wurde eine Yamaha Teneree. Also los damit! Der erste Tag führte mich zu dem versunkenen Vorort von San Fernando. Hier hat damals der Mount Pinatubo zugeschlagen und im gesamten Ort das Erdgeschoss zum Keller gemacht. Die Kirche ist seit dem auch nur noch oberhalb des Portals zu betreten. Als ich dann zum Heimweg aufbrechen will, das erste Malleur: Der freundliche Mechaniker hat vergessen die eine Hälfte des Radlagers einzubauen. Ein Wunder, dass ich damit 50 km fahren konnte, ohne es zu merken. Also Verleih anrufen und abholen lassen. 2 Stunden später war alles wieder gut und das Motorrad stand repariert vor der Tür. Also am nächsten Tag ein neuer Versuch. Diesmal sollte es zum Mount Pinatubo gehen, aber Fehlanzeige, man kommt nicht mal in die Nähe. Also wieder zurück und auch fast geschaft. Erst als ich vor dem Hotel links abbiegen will meint ein heimisches Trike (Moped mit Beiwagen) mich beim Linksabbiegen links überholen zu müssen. Zack - das erste Mal auf die Schnauze gefallen. Leichte Abschürfungen und Verbrennung, aber das kann einen ja nicht wirklich vom Hocker hauen. Den Abend habe ich dann notdürftig zum Erholen genutzt, denn am nächsten Morgen ging es in Richtung Banaue zu den Reisterassen. Dieser Tripp lässt sich zunächst ganz gut angehen, nur klappt die Zeitplanung nicht so ganz. Dachte ich doch, man fährt da in einem Tag hin. Nicht so auf philippinischen Straßen. Also - erste Übernachtung in den Bergen, 100 km vor Banaue. Eigentlich ging es bis dahin recht gut. Eine atemberaubende Straße durch die Berge. Über einen Pass in 2400 m Höhe. Dort fährt man direkt durch die Wolken. Wahnsinn! Natürlich ist mir einmal das Motorrad umgekippt, man fällt ja doch gerne mal wieder drauf rein und denkt nicht daran, Enduros mit blödem Seitenständer bergauf zu parken. Also die nächste kleine Blesur. Am nächsten Tag dann noch schnell die letzten 100 km! Denkste! Direkt nach dem Hotel wandelt sich die, bis dahin recht ordentliche Straße in eine Offroadpiste. Die 100 km brauchen somit gut 6 Stunden und bieten alles, was man sich so zwischen Paris und Dakar vorstellt: Felsenpiste, Tiefsand, Schlamm, fiese Spurrillen, spitze Steine, der Marke "Reifenkiller" und hinter jeder Kurve wieder eine neue Überraschung. Nachmittags ist das Ziel so rechtzeitig erreicht, dass ich immerhin noch einen Blick auf die Terassen werfen kann. Für ausführlichere Erkundungen ist es leider zu spät und am nächsten Morgen muss ich auch schon wieder los, weil Abends die Maschiene zurück sein muss. Die Rücktour verläuft, bis auf einen Sturz im Tiefsand ganz relaxt. Die Bilanz von 5 Tagen Motorrad: Zwei ledierte Schienbeine, Ein blauer Fuss und ein verstauchter Fuss, aber dass kann einen echten Abenteurer ja alles nicht aus der Fassung bringen. Montag Morgen geht es dann ziemlich früh nach Manila, wo die Fähre wartet, allerdings, wie kann es anders sein, weit später, als erwartet. Ich verbringe den Tag also am Superferry - Terminal. Die Fährfahrt dann eine wahre Pracht. Ich habe richtig auf die Tonne gekloppt und erste Klasse gebucht. Also geht es richtig nobel - hobel nach Cebu City. Die Tatsache, dass ich diesen Bericht verfasse, besagt schon, dass eigentlich alles ganz gut gelaufen ist. Morgen werde ich mal beim Zahnarzt meines Vertrauens vorsprechen und dann bald auf die Inseln aufbrechen. Auch, wenn das jetzt vieleicht alles nicht so klingt, irgendwie fühl ich ich tatsaechlich schon ganz gut erholt. Nur die amerikanische Tastatur treibt mich schon wieder in den Wahnsinn. Also, bevor es soweit ist, mache ich jetzt Schluß.
Brückenbau: Zahnersatz - made in Phillipines
Im Januar war es mal wieder soweit: Eine freundliche Email meiner Zahnärztin erinnerte mich, im Rahmen des "Recallprogramms" (eine Maßnahme, die Zahnärzten die regelmäßigen Einkünfte sichern soll) an meinen nächsten Kontrolltermin. Meinen Erwartungen entsprechend, ging ich mit einem Kostenvoranschlag wieder anch Hause. Diesmal sollte ich knapp 1.400,00 € für eine Brücke mit drei Teilen zubezahlen. Die Krankenkasse wollte sich immerhin mit etwa 270,00 € beteiligen, so dass insgesamt dann knapp 1.700,00 € in die Schatullen der beteiligten Dentisten geflossen wären. Vorsorglich wurde ich denn auch gleich darauf hingewiesen, dass meine Zahnärztin aber noch mehr an mir verdienen möchte und auf der anderen Seite auch noch eine Brücke mit 5 Teilen notwendig ist. Nachvollziehbar, fehlten mir dort doch auch zwei Zähne. Bemühen wir also den fast in Vergessenheit geratenen Dreisatz und ermitteln ganz schnell, dass Gesamtkosten in Höhe von etwa 2.800,00 € durch eine Kassenleistung von etwa 450,00 € auf 2.350,00 € verringert werden. Mein Budget wird also insgesamt mit ca. 3.800,00 € belastet! Das übersteigt sogar mein jährliches Urlaubsbudget und würde neben dem schmerzlichen Urlaubsverlust auch noch ein Projekt von mehreren Wochen, wenn nicht Monaten werden. Gedanklich spitze ich also die Lippen zu einem deutlichen "Nööööööööööööööö" und meine Finger gaben wie von selbst neben meinem Urlaubsziel den Begriff Zahnersatz in die Googlemaske ein. ...und siehe da, der künftige Zahnarzt meines Vertrauens residiert in Cebu City.
Befragt man deutsche Zahnärzte nach dieser Möglichkeit, so erfährt man letztlich, dass diese Menschen in Felle gehüllte Barbaren sind, die andere mit grob gehauenen Faustkeilen bearbeiten und ihnen ohne Betäubung flüßiges Metall in den Mund gießen. Ich traf in Cebu City auf die einzige Ausnahme. Der Mann sprach English und hatte sogar einen Doktortitel.
Schon vorab vereinbarte ich einen Termin per Email - ja meine Ausnahme kannte sogar schon die digitale Kommunikation - und schickte ihm mein Röntgenbild per Email. Also wurden wir uns ziemlich schnell einig über die anstehenden Arbeiten und konnten uns auf einen Preis von 800,00 $ einigen! Für zwei Brücken mit insgesamt 8 Teilen. Am nächsten Morgen ein Termin zum Schleifen und 10 Werktage später ein Termin zum Einsetzen der Brücken. ...und so geschah es! Knapp 5 Stunden dauerte der erste Termin zum Schleifen und anschließend ging ich mit einem wunderbaren Provisorium in den Urlaub zurück. Natürlich fiel mir ein Provisorium nach ein paar Tgen raus, alles wie in Deutschland. Die Praxis ist auch schon ein paar Jahre alt und die beiden Behandlungsstühle sind nur durch eine Spanische Wand getrennt, aber der Bohrer dreht sich wie bei uns und eigentlich konnte ich die einzelnen Schritte meiner Behandlung aus bundesdeutschen Erfahrungen nachvollziehen. Der Mann schien mir in etwa das selbe know how zu haben, wie ein guter deutscher Zahnarzt, von denen es nach meiner Erfahrung auch nicht so viele gibt. Ich habe vom Schleifen nichts gemerkt und eigentlich noch nie eine so zuvorkommende Behandlung erlebt. Für einen Barbaren eine recht ordentliche Leistung. Das Ergebnis trage ich bislang immer noch im Mund und auch nach nunmehr 4 Wochen ist noch alles gut. Gesamtkosten: 3.000,00 €, aber mit Zähnen, Flug und Urlaub.
02.03.2006 - Urlaubstagebuch
So, nun gibt es noch mal kurz Neuigkeiten aus der Welt der Medizin, für alle Zahnkranken. Heute war es also soeweit, mein erstes Date beim Dentisten in Cebu. Natürlich geht man da mit gemischten Gefühlen hin, ich im Übrigen sowieso immer, wenn es um Zahnarzt geht. Nun ist das anders! Ich will nicht sagen, dass es unbedingt schön ist, wenn man sich die Zähne abschleifen lässt für Brücken und Kronen, aber allemal angenehmer als bei jedem deutschen Zahnarzt. Der Mann hat sich direkt 4,5 Stunden mit mir beschäftigt, ohne auch nur einmal etwas anderes zu tun. Gespührt habe ich von all dem gar nichts. Das möchte ich mal bei einem deutschen Zahnarzt erleben. Erste Klasse hier, die Behandlung. Er hat sich allein mit dem Provisorium eine gute Stunde beschäftigt. Wunderbare Narkose, die auch schon wieder weg war, als ich die Praxis verliess. Also nicht die Gefahr, dass man sich schon im Treppenhaus auf die Lippe tritt. Wenn die endgültige Brücke dem entspricht, was ich hier bislang erlebt habe, dann geht es zukünftig für jeden Zahnersatz auf die Philippinen. Ich werde also über das abschliessende Ergebniss berichten. Morgen geht das Island Hopping los. Als erstes ist Malapascua angesagt, eine kleine Insel im Norden von Cebu. Ihr könnt also davon ausgehen, dass ich Morgen Nachmittag im Ozean dümmple und es mit gut gehen lasse. Abends sehe ich mich dann in einem Strandrestaurant bei frischem Seafood. Noch jemand Fragen?
Malapascua
Von Cebu City gelangt man mit dem Bus nach Maya (4 Stunden), von wo die Fähre nach Malapascua fährt (30 Minuten). Von einem Ort kann man eigentlich nicht sprechen, es ist im Grunde genommen eine kleine Mole, die es den Auslegerbooten ermöglicht anzulegen. Die kurze Überfahrt ist unspannend und endet direkt am Strand der Insel. Freundliche Schlepper warten schon, um einen in das Hotel zu bringen, das die besten Provisionen zahlt. Nennt man deutlich in Hotel, das man sich vorher aus dem Reiseführer ausgewählt hat, geht auch das. Ich lande also in einer kleinen Bungalowanlage mit dem verlockenden Namen White Sand Bungalow, die von Kurt, einem Dänen, geleitet wird. 600,00 Pesos (12,00 $) sind für einen Bungalow am Strand mit Doppelbett und Zusatzbett zu entrichten, also für bis zu drei Personen. Der Blick direkt aufs Meer, so wie man es sich im Uralaub wünscht. Die Insel ist traumhaft, aber unspektakulär bis langweilig. Baden, essen und entspannen sind hier die Herausforderungen des täglichen Lebens. Es gibt schlimmeres und ich halte ohne Not zwei Tage durch. Dann ist es aber auch gut wieder etwas in Bewegung zu kommen und so mache ich mich auf den Weg nach Leyte.
06.03.2006 - Urlaubstagebuch
So mal schnell wieder ein paar Lebenszeichen! Gerade bin ich auf der Insel Leyte angekommen, das ist die mit dem Erdrutsch. Zunächst waren zwei Tage relaxen am Strand von Malapascua Island angesagt. Eine Trauminsel, wie man sie sich so vorstellt. Weisser Strand, kaltes Bier und vernünftiges Futter. Hat alles gestimmt. Von Malapascua bin ich dann über die Nordspitze von Cebu - der Ort heisst bezeichnender Weise Maja und man denkt manchmal tatsächlich man hätte einen eben solchen vor sich - nach Leyte gefahren. Die Alternative hätte bedeutet, wieder über Cebu City zu fahren und da muss ich am Ende ja eh noch die Brücken abholen, also lieber Neuland entdecken. Nordleyte sieht normalerweise (ich unterstelle dabei, dass alles NORMAL war, was ich gesehen habe) so aus, wie Südleyte nach dem Erdrutsch. Fuer 10 km braucht man eine gute Stunde mit dem Bus. Schlammpisten, Schlaglöcher, wo die berühmten Elefanten drin spielen und Steigungen, die schon einem Geländewagen etwas abverlangen. Der Bus hat da alles geschafft und mich gleich mit. Da wo meine Knie anfangen hört die Beinfreiheit auf und in der Breite finden drei Menschen Platz, wo zu Hause einer sitzt. Ich weiss gar nicht, was mich geritten hat, jetzt schon wieder vorm PC zu sitzten. Also ich steh jetzt lieber wieder auf und vertrete mir ein wenig die Beine. Morgen gehts Richtung Süden zur Fähre nach Bohol, wo dann die Chocolate Hills warten.
Leyte
Von San Isidro geht es mit dem Bus nach Ormac, der zweitgrößten Stadt auf Leyte. Veranschlagt man für die etwa 60 km 2 Stunden, ein Wert, der sich bislang als realistisch zeigte, so irrt man gewaltig. Nach zwei Stunden war noch nicht mal die Hälfte geschafft. Die Strasse – der Begriff ist nur aufgrund der Tatsache gerechtfertigt, dass es auf der Insel eigentlich nur drei größere Strassen gibt und diese eine davon ist – ist einem Zustand, der die Vermutung nährt, das der Erdrutsch auf dieser Insel eigentlich der Normalzustand ist. Der Geschwindigkeitsrausch wird nach Erreichen der Schrittgeschwindigkeit ausgelöst, dann aber direkt durch Schräglagen abrupt beendet, die mich immer wieder die Frage durchdenken lassen, ab welcher Schräglage so ein Bus eigentlich unweigerlich umkippen muss. Für die ersten 30 Km benötigen wir 3 Stunden und ein Wasserglas voll Adrenalin. Die zweite Hälfte schaffen wir dann in einer Stunde, was einem das berauschende Gefühl eines Hochgeschwindigkeitsrennens vermittelt.
Nach der Ankunft in Ormac begrabe ich meinen Plan, noch am selben Tag weiter zu fahren nach Maasin, dem " Fährhafen" nach Bolhol. Also geht’s in Ormac ins Hotel und ich versuche meiner Knochen wieder in ihre ursprünglichen Postionen zu bringen. Der Ort ist nicht aufregend, bietet aber eine belebte Hauptstraße mit allen Kleinstadterrungenschaften. Zunächst eine Mahlzeit bei Jollibee, der philippinischen Fastfoodvariante. Das Grundangebot besteht aus Reis mit Huhn, in verschiedenen Formen. Die Krönung des Angebots und Brücke zu den bekannten Fastfoodketten sind zwei Burger, die allerdings nur nach Bestellung angerichtet werden. Die bekannten Mac's und Whopper sind nicht sehr häufig anzutreffen, Jollibee steht an jeder Ecke. Nach einem Spaziergang und einer kleinen Pause mache ich mich Abends noch mal auf den Weg durchs Nachtleben von Ormac. Vor Busti's Bar werde ich gefragt, ob ich vielleicht noch ein Bier trinken möchte, eine Frage, die kein Nein zulässt. Also rein da. So treffe ich den Besitzer, Raul und seinen Nachbarn, die recht gut Englisch sprechen und gerne Abends noch mal ein Schwätzchen halten. So wird der Abend nicht zum Wellness- und Erholungsprogramm. Wir erkunden das philippinische Angebot an Grundnahrungsmitteln und ich lerne endlich die zweite Biersorte (Red horse) und einen einheimischen Whiskey kennen. Ergänzt durch frische Erdnüsse halten wir das Programm bis in den frühen Morgen durch und ich hoffe nur auf bessere, kopffreundliche Strassenverhältnisse für die Tour am kommenden Morgen.
Der Weg nach Maasin ist tatsächlich wesentlich angenehmer als die erste Tour auf Leyte. Mir fallen insbesondere die vielen Schulen auf, die wir auf dieser Fahrt passieren. Am Eingangstor werden die bildungspolitischen Grundlagen des philippinischen Schulsystems dokumentiert.
1. Every
Child a Reader – every Reader a Learner
2. This school is a childfriendly school!
3. No ID – No Uniform – No Shoes – NO ENTRY!
Am frühen Nachmittag werden dann die Strassen durch die uniformierten Schüler und Schülerinnen belebt, die zumeist scheinbar erst zum Abendessen nach Hause gehen. Natürlich gibt es auch auf den Philippinen überproportional viele Kinder, aber die Masse an Schülern beeindruckt schon. Kommt man mit Kindern ins Gespräch wird schnell deutlich, das sie die Schule als Bereicherung erleben und gerne dort hin gehen. Von Schulmüdigkeit und Motivationslosigkeit ist nicht zu spüren. Irgendwas machen wir Zuhause falsch!
Die Fahrt nach Maasin führt durchweg an der Küste entlang. Zur Linken in der Regel Reisfelder, Palmen und im Hintergrund die Berge, ein wunderschöner Anblick. Nach knapp 4 Stunden erreichen wir Maasin. Ein kleiner Küstenort mit einem bunten Markt. Der Fährhafen stellt sich als Anlegeplatz für ein Auslegerboot heraus, das am nächsten Morgen nach Ubay auf Bohol fahren soll.
Es gibt genau ein Hotel und ein Restaurant, abgesehen von vielen Ständen und Jollibee. Das Hotel ist OK, das Restaurant einfach Klasse. Der Gast sitzt auf einer übers Wasser gebauten Holzterrasse und genießt ein breites Angebot an philippinischen und asiatischen Gerichten. Der Hit ist ein Grillteller mit Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten und als Nachtisch "Halo Halo", eine gewöhnungsbedürftige Zusammenstellung aus Eis, Sahne, Jelly, Mais, Kidneybohnen und Crunchmüsli.
Die Anreise zum Anlegeplatz am nächsten Morgen war überflüssig, da keine Fähre da war. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass vielleicht im Laufe des Tages ein Boot käme und dann Morgen nach Bohol fahren würde. Tatsächlich ist abends ein Auslegerboot am Anleger und die Chancen steigen, am nächsten Morgen weiter zu kommen. Der Aufenthalt in Maasin ist alles andere als eine Strafe. Der Ort hat ein nettes Flair, vom "Mama Mary Schrein" hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt, die Küste sowie das Hinterland und der Markt lädt zu einigen Detailbetrachtungen ein. Einige Höhlen und Wasserfälle laden zum Ausflug ein, aber dafür reicht meine Zeit nicht. Am Abend dann noch mal die bekannte Adresse zum Dinner und bis zum nächsten Morgen dann hoffen, das tatsächlich ein Boot fährt.
Ab 8°° Uhr warte ich dann am Anleger und eine Stunde später macht sich tatsächlich ein Boot auf den Weg nach Bohol. Es regnet in Strömen als wir abfahren, aber es wird der letzte Regen sein. Je näher wir Bohol kommen, je besser wird das Wetter – eine gute Aussicht für die Chocolate Hills!
08.03.2006 - Urlaubstagebuch
Hallo aus Leyte. Tatsächlich bin ich nun in Südleyte, wo ich eigentlich gar nicht hin wollte. Watt'n Glück, dass ich doch hier bin. Die Insel ist wunderschön und von dem Erdrutsch ist hier in Maasin, der Provinzhauptstadt nichts zu spühren. Das Leben spielte mir grad wieder einen Streich, denn die angekündigte Fähre nach Bohol kam einfach nicht. Nun (17:00 Uhr) ist zwar eine da, aber die fährt erst Morgen. Also geniesse ich diesen kleinen Küstenort noch einen weiteren Tag, was wahrlich keine Schmerzen bereitet. Klein und beschaulich ist es hier. Es gibt exakt ein Hotel und ein Restaurant, wo man den Umgang mit Touristen auch eher noch etwas üben muss. Aber 1. Klasse alles. Gerade habe ich mir die Strapaze gegeben, den Schrein der Mama Marie zu erklimmen. Natürlich genau um die Mittagszeit. Viele Stuffen und eine Luftfeuchtigkeit, die Schweisstreibend ist. Von der Idee, die Regenzeit könnte voebei sein, habe ich mich lange verabschiedet, aber dafür ist hier alles grün, manches steht allerdings auch knietief im Wasser. Die hiesiegen Credos der Schulpolitik habe ich während der Busfahrt an der Küste von Leyte erfahren. Es gibt drei bis vier interessante Thesen, die von jeder Schule prangen: 1. School has to be a Childfriendly School! 2. Evry Child a Reader - evry Reader a Learner! 3. Learn and enjoy 4. No ID, no Uniform, no Shoes = NO ENTRY! Scheinbar nutzen die Kinder das nicht um sich den Eintritt verwehren zu lassen. Eigentlich haben die Thesen doch was für sich. Ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass wir in Deutschland irgendwas grundlegend falsch machen. Ich werde also gerade zum Leytefan und fange an, mich mit den örtlichen Werten anzufreunden. Morgen geht es nun endültig weiter nach Bohol, wo die Chocolate Hills warten, die allerdings aufgrund der Regenzeit treffender mit Waldmeister Hills zu beschreiben sind (Chocolate Hills gibt nur bei vertrocknetem Grass). Danach geht es wieder an die Küste auf eine vorgelagerte Insel zum Wale gucken. Ja - und dann naht auch schon der Tag, an dem meine Brücken fertig sind. Also, es bleibt weiter spannend. Ich melde mich.
Bohol
Die
Ankunft in Ubay ist "interasiatisch", d. h. der Anleger ist soweit
von der nächsten Zivilisation entfernt, dass man nicht umhin kommt, zunächst
ein Taxi zu benutzen – philippinische Arbeitsmarktpolitik! Wir –
die ausländischen Passagiere – werden also zunächst für
ein "erhöhtes Beförderungsentgeld" zum Busbahnhof gefahren.
Von dort geht die Reise weiter. Glück für die Touristen, die ausnahmslos
das selbe Ziel haben, dass der Bus schon nach kurzer Zeit abfährt. Es
geht zu den Chocolate Hills. Auf halber Strecke nach Tagbilaran, dem Hauptort
der Insel, verlässt man den Bus und wird wieder von geschäftstüchtigen
Mopedfahrern empfangen, die helfen, die letzten Kilometer bis zum Panoramahotel
zu überwinden. Erst nach dem Öffnen der Balkontür wurde mir
klar, dass ich (und das Hotel) mitten auf einem Chocolate Hill standen. Ein
wahnsinniges Panorama auf die umliegenden Berge, die aussehen, als wären
sie von Kinderhand gemalt (Linie schräg nach oben – 90° Kurve
– Linie schräg nach unten). Das Restaurant erinnert eher an China:
Die Vollverflieste Halle hat den Charme eines Sezierraums in der Pathologie
und das Futter fügt sich in dieses Ambiente ein. Na – egal, hier
ist man ja auch nicht zum Essen.
Am nächsten Morgen geht’s dann in die Berge. Mit einem Moped fährt
man etwa 2 – 3 Stunden durch diese wunderschöne Landschaft und
kann manchen Schnappschuss machen. Der Chauffeur ist dann auch eher wachstumorientiert
und verkauft mir direkt die Weiterreise am Nachmittag. Es wird mit dem Moped
nach Panglao Island gehen. Auf dem Weg wartet die eine oder andere Sehenswürdigkeit,
die wir besuchen werden. Start nach dem Mittag und los geht’s!
Erste Attraktion ist ein Mahagoniwald in der Nähe des Ortes Bilar. Hier
wurden vor ein paar Jahren von Studenten Mahagonibäume gepflanzt, die
zu einem reizvollen kleinen Wald zusammen wuchsen. Ein Stück weiter des
Weges ist Sevilla, wo wir zum ersten Mal den Loboc River erreichen. Hier wird
er von einer Hängebrücke überspannt, nach deren Überquerung
man auf einen "Eingeborenen" trifft, der eine Kokosnuss mit den
Zähnen abschält. Nachdem eine Kokosnuss geleert ist, geht es weiter
zu den Tarsiern, kleinen, auch als fliegende Hunde bezeichneten, affenartigen
Nachttieren, die ihre Heimat in den Wäldern bei Corella haben. Am Fluss
sind ein paar dieser Halbaffen in großen begehbaren Käfigen zu
bestaunen. Anschließend geht es mit dem Auslegerboot in ihren eigentlichen
Lebensraum. Mittelpunkt ist ein kleiner Wasserfall, durch den sich der Loboc
hier in einem wunderschönen Tal zieht. Auf der Fahrt findet man zahlreiche
Quellen, deren Wasser sich als klarer Streifen in dem sonst braunen Wasser
abzeichnet. In Baclayon trifft man dann auf die älteste Steinkirche der
Philippinen, deren Altar durch die Lichtspiele der bunten Kirchenfenster wunderschön
in Szene gesetzt wird. Auch die Deckengemälde und das kleine Museum machen
einen Besuch lohnenswert. Hinter Tagbilaran kommt man über eine der beiden
Brücken nach Panglao Island und dort nach wenigen Kilometern zur Hinagdanan
Cave. Diese kleine Felsenhöhle liegt wie ein Kellergeschoß direkt
unter der Erde und man erreicht sie nach ein paar Stufen auf einer kleinen
glitschigen Felsentreppe. Unten erwartet einen dann ein kleiner See mit klarem
Wasser und einige Stalagmiten und Stalaktiten. Scharenweise fliegen Fledermäuse
durch ein kleines Deckenloch rein und raus. Da es nun schon auf die Dämmerung
zugeht wird es Zeit, das Etappenziel zu erreichen. Also fahren wir die letzten
Km bis zum Alona – Beach, wo ich die restlichen Tage verbringen werden.
15.03.2006 - Urlaubstagebuch
Moin, nach langer Pause bin ich wieder online. Von Maasin ging es tatsächlich am 2. Tag mit einer kleinen Auslegerfähre nach Ubay auf der Insel Bohol. Von dort erreicht man nach ca. 3 Stunden mit dem Bus die Chocolate Hills. Das Hotel liegt wunderschön auf einem der Hills mit einem Traumpanorama. Vollkommen ruhig residierte ich also mittendrinn. Am nächsten Morgen dann eine Mopedtour durch die Chocolate Hills, die wirklich wunderschön, wenn auch zur Zeit mehr gruen als Schokodalenbraun sind. Der Mopedfahrer machte den guten Vorschlag, am Nachmittag direkt zum Alona Beach zu fahren und auf dem Weg noch einiges anzusehen. Also gemacht! Für 20 USD 5 Stunden den Arsch auf einem Moped plattsitzen, das ist ja genau das, was man sich im Urlaub wünscht. Erster Stopp nach dem Lunch ist dann eine Hängebrücke, nach deren Überquerung den Mutigen dann zunächst ein "Eingebohrener" erwartet, der mit den Zähnen eine Kokosnuss schält. Gerade nichts für mein Provisorium, also mache ich es ihm nicht nach. Die Milch einer frischen Kokosnuss rinnt mir da doch wesentlich schmerzfreier durch die Kehle. Ein Stück weiter des Weges erwarten uns dann die fliegenden Hunde, Tarsier, wie sie eigentlich heissen. Leider auch noch nur noch ein paar Restexemplare. Die Spezies ist am Aussterben. Mit einem Auslagerboot geht es in die Tarsierheimat, einem Canyon mit Wasserfall. Ich könnte Tarsier werden. Nächste Station ist die älteste Kirche auf den Philippinen, die vor allem durch ihren Altar beeindruckt, der im Licht der Seitenfenster quasi im Feuer steht. Als letztes steht der Besuch einer kleinen Höhle auf Panglau Island auf dem Programm. Hier wimmelt es von Fledermäusen und unten erwartet einen ein kleiner Höhlensee. Leider alles nichts für den Standardblitz der Digitalkamera. Danach geht es zum Alona Beach, der für die nächsten 4 Tage meine letzte Stranddestination ist. Hier verbringt man den Tag mit Tauchen und Schnorcheln, ich also mit Schnorcheln. Fische absolut klasse, alles bis zu Schildkröten umd kleine Haie, manchmal soll man sogar Seeschlangen sehen. Leider hat das Riff durch jahrelange Dynamitfischerei sehr gelitten sodass sich die Korallenvielfalt eher in Grenzen hält. Abends gibts dann das auf den Tisch, was man von tagsüber schon kennt. Mein Liebling ist der Lapulapu, benannt nach dem Nationalelden, der Margelan den Garaus bereitete. Ein Mahl für Helden. Danach noch ein paar RhumCoke und jeder wird einsehen, dass man dabei natürlich keine Zeit mehr für ein Internetcafe findet. Die größte Show ist hier ein Kicker, dem bei der Lieferung wohl 2 Ersatzfiguren beigefügt wurden. Das hat hier aber niemand verstanden, also wird jetzt mit 2 Torwächtern und 11 Feldspielern gekickt. Dummerweise stehen die Verteidiger auch noch hinter dem gegnerischen Sturm und das Mittelfeld auf der falschen Seite der Mittellinie. Also ein abenteuerliches Spiel. Die Abende sind also gesichert. Fressen, Saufen, Kickern, wie man sich das eigentlich so vorstellt. Nach 4 Tagen war dann gestern Schluss und der Oceanjet brachte mich wieder nach Cebu City zurück. Ja - und heute war es dann soweit - endlich kamen wieder Knabberleisten auf die Schleifstumpen und meine Zeit als Kieferkrüppel ist beendet. Fühlt sich bis jetzt ganz gut an. In Deutschland bin ich noch nie so zuvorkommend und "painless" behandelt worden. Rechnung in Euro ist auch selbstverständlich. Schaun wir mal, was die Kasse dazu sagt. Danach dann eine Tempeltour durch Cebu City. Jahrhunderte alte Handelsbeziehungen nach China haben hier einiges an Taotempeln entstehen lassen. Ein erholsamer Nachmittag im Schatten des Heavenly Temple of Charity rundete das Programm dann ab. Nun ruft auch schon bald wieder das Dinner, mal wieder mit richtigen Waffen im Mund. Morgen gehts mit Cebu Pacific Airlines nach Manila und Übermorgen ist dann schon wieder Schluss mit Lustig. Schade! Also - wohl der letzte Gruss von den Philippinen.
Panglao Island - Alona Beach
Am Alona
Beach gibt es Strandurlaub light, will heißen, das es hier noch vergleichsweise
beschaulich zugeht. Auf 200 Metern zieht sich die touristische Infrastruktur
am Strand hin. Hotels, Bars, Restaurants und Tauchshops haben sich hier angesiedelt
und halten alles bereit, was der Reisende benötigt. Das Leben spielt
sich hier denn auch in diesen Kategorien ab. Wer nicht am Strand liegt und
die durch Seeigel begrenzten Bademöglichkeiten nutzt, ist mit einem Boot
unterwegs, um Wale und Delfine zu beobachten, zu tauchen oder zu schnorcheln.
Also mache ich das auch so. Heute sind es vor allem Delfine, die in mehreren
Schwärmen durch Gewässer ziehen. Zwar kann man sie gut sehen, doch
sind sie für die Auslöseverzögerung meiner Kamera viel zu schnell
und so mache ich viele langweilige Wasserbilder. Danach fahren wir ans Riff
zum Schnorcheln. Das Riff selbst ist wenig spektakulär, da die Dynamitfischerei
hier in den letzten Jahren viel Schaden angerichtet hat. Die bewegliche Unterwasserwelt
lohnt schon. Das normale asiatische Aquariumsprogramm wird ergänzt durch
Schildkröten, Haie und Seeschlangen. Die bunte Fischwelt ist aber das
beeindruckendste, insbesondere, wenn man mitten durch die Schwärme kleiner
Fische schwimmt.
Abends kommt dann das auf den Tisch, was man tagsüber gesehen hat. Ein
reichhaltiges Angebot an Meeresfrüchten aller Art ist zu überschaubaren
Preisen zu haben. Im Anschluss läst man den Abend in einer der Bars ausklingen.
Für ein paar Tage läst es sich hier gut leben, allerdings merkt
man schon, das die Preise sich dem touristischen Zuspruch anpassen.
18.03.2006 - Urlaubstagebuch
Scheiße - es liegt Schnee! Das kann ja wohl nicht wahr sein. Ein Temperatursturz von immerhin 34° C und die weiße Pracht haben mich in Hamburg begrüßt. Da ist man dann doch sofort auf dem Boden der Realität angekommen. Die letzte Etappe meiner Reise war, wie erwartet, unspektakulär. In Manila noch etwas Schoppen und dann morgens zum Airport und ab in den Kühlschrank "Europa". Warum tut man sich das an und fliegt freiwillig in ein Land, wo man die Wohnung aufheizt statt abzukühlen. Bleibt zunächst nur die Hoffnung auf den nächsten Urlaub und vieleicht zwischenzeitlich nochmal Tauwetter in old Germany. Demnächst gibt es hier den etwas ausführlicheren Reisebericht.
Rückreise
Die letzten Tage sind dann wieder meiner Brücke gewidmet. Mit der Fähre geht’s von Tagbilaran nach Cebu – City, wo mich meine neuen Zähne erwarten. Alles wird gut, die Zähne passen und ich genieße die letzten Urlaubstage das Gefühl, wieder aus voller Kraft zubeißen zu können. Letzte Etappe ist Manila, wo die letzten Einkäufe den Urlaub abschließen. Am nächsten Morgen mache dann tatsächlich den Fehler und steige in ein Flugzeug nach Europa. Zwar ist der Flug wunderschön, weil zumeist wolkenfrei, doch macht das den Lebensweltenwechsel auch nicht wirklich angenehmer. Die letzten Bilder dokumentieren den Flug vom Kratersee des Mount Pinatubo über China, Kazachstan, das Uralgebirge und St. Petersburg.