how to get a visa

Vorbereitungen zur Passbeantragung

 

Der steinige Weg beginnt zunächst mit der Beantragung eines philippinischen Reisepasses. Wer glaubt, das sein ein Selbstgänger und ähnlich schlicht abzuwickeln, irrt häufig. Voraussetzung für die Ausstellung des Passes ist, dass der Antragsteller, meistens wahrscheinlich die Antragstellerin, durch zwei verschiedene Dokumente ihre Identität belegt. Dies ist zum einen die Geburtsurkunde. Ist sie in Form einer Urkunde auf Sicherheitspapier der NSO (National Statistic Office) vorhanden, muss man sich zu diesem Dokument wenig Gedanken machen. Ist sie lediglich als lokale Urkunde vorhanden und vieleicht noch verspätet ausgetsellt, kann schon hier das erste Problem lauern, den diese Urkunden werden zum Teil von den philippinischen Behörden nicht anerkannt, aber jedenfalls gar nicht vom Deutschen Konsulat. Also am Besten direkt versuchen in den Besitz einer Urkunde auf NSO Securitypaper zu gelangen.

Der zweite Identitätsnachweis dürfte bei den meisten Antragstellerinnen der Schoolrecord sein, eine Art Schullaufbahndokumentation und vergleichbar mit unseren Schulzeugnissen. Diese Dokumente bekommt man direkt in der Schule, die besucht wurde. Es ist unbedingt schon an dieser Stelle dringend darauf zu achten, dass die Daten in den Dokumenten stimmen. Häufig haben sich irgendwelche Fehler eingescchlichen (Falscher Name, Falsches Geburtsdatum o.ä.). Klug beraten ist, wer schon von Beginn an darauf achtet, dass alle Daten in den Dokumenten stimmen, da spätestens in der deutschen Botschaft jemand darüber stolpert und es zur Verweigerung des Visums oder wenigstens zu aufwendigen und teuren Nachforschungen kommen kann. Bei Fehlern wendet man sich direkt an die Schule, die das Dokument ausgestellt hat und läßt es ändern.

 

Reisepass beantragen

 

Mit diesen Dokumenten und Passbildern, die den Vorgaben für den MRP (Machine Readable Passport) entsprechen, geht es dann zur philippinischen Meldebehörde. Im Vorwege erkundigt man sich bestenfalls, über die Wartezeiten bei den verschiedenen Büros. Die Wartezeiten variieren erheblich (Kleinere Inseln mit Meldebehörde = einige Stunden, üblicherweise einen ganzen Tag und in Manila auch schon mal länger, bis 2 Tage). Soweit ich informiert bin, kann der Pass überall beantragt werden. Am schnellsten geht es übrigens in der Philippinischen Botschaft in Berlin, was aber höchstens zum Verlängern nutzt und 30 Arbeitstage dauert. Auf den Philippinen bekommt man den Pass dann nach etwa 14 Tagen.

Ich habe gehört, dass teilweise vor der Aushändigung des Passes der Nachweis des Besuchs eines Kurses vorgelegt werden muss, in dem den Frauen erzählt wird, wie grausam ausländische Männer sind und was alles im Ausland passieren kann. Inhaltlich stimmt wahrscheinlich viel von dem, was da vermittelt wird, es wird aber kaum jemanden abhalten, nach Europa oder Amerika auszureisen.

 

Vorbereitungen zur Visabeantragung (Schengen)

 

Zunächst muss entschieden werden, welches Visum beantragt werden soll. Ich beginne mal mit dem Schengenvisum, das m.E. das naheliegendste ist, um einen ersten Besuch in Deutschland zu realisieren. Niemand sollte vom Fleck weg nach Deutschland ausreisen und kein Rückflugticket haben, denn - man mag es kaum glauben - es gibt ihn, den Fall, dass jemand mit dem Leben in Deutschland nicht zurecht kommt und wieder nach Hause will. Das sollte man zunächst in den drei Schengenmonaten herausbekommen.

Zur Erklärung: Das Schengenvisum berechtigt zur Einreise in das gesamte Schengengebiet, die sogenannten Schengenstaaten. Das Verfahren ist bei allen Staaten gleich, jedoch werden die Ermessensspielräume durchaus unterschiedlich genutzt. Mit der Einreise in den Schengenraum erhält der Besucher also die Möglichkeit, sich in fast ganz Europa frei zu bewegen! Es ist die einzige Form, für einen normalen regulären Kurzzeitaufenthalt in Europa. 

Die notwendigen Antragsunterlagen:

Die Philippinische Partnerin benötigt jedenfalls den Pass und ggf. noch weitere Unterlagen, je nachdem welcher Besuchsgrund angegeben wird. Im Regelfall wird das der Besuch des Partners / Freundes sein. Dann genügt meistens der Pass, außer es besteht ein Arbeitsverhältnis oder eine selbstständige Tätigkeit. In diesen Fällen müssen Einkünfte nachgewiesen werden. Zumeist gibt es weder Gehalt noch Gewinn und auch kein Bankkonto. In all diesen Fällen trägt der deutsche Partner das Risiko und die Last, den deutschen Staat von Ansprüchen frei zu halten.

Es sind folgende Unterlagen beizubringen und bei der Visumbeantragung in der Botschaft vorzulegen:


Die Versicherung muss grundsätzlich für drei Monate und für alle Schengenstaaten gelten, sonst wird sie von der Botschaft nicht anerkannt. Zu beachten ist, dass von der Versicherung nur akute Krankheiten versichert werden. Importierte Krankheitsbilder (auch importierte Embrionen und die Folgen!!!) sind genausowenig abgedeckt, wie Zahnersatz und ähnliches. Versicherungsbedingungen lesen und vergleichen! Ich war mit der Hanse Merkur ganz zufrieden. Kosten ca. 70,00 - 100,00  €

 

Visabeantragung 

 

Die Beantragung des Visums beginnt, wenn alle notwendigen Unterlagen bei der philippinischen Partnerin vorliegen, mit der Vereinbarung eines Termins in der Visaabteilung der deutschen Botschaft. Ein, von dieser beauftragtes Callcenter vergibt telefonisch die Termine und erhebt bei der Gelegenheit auch gleich die Daten, die für die Antragstellung nötig sind. Ganz neu ist wohl auch die Möglichkeit, den Antrag quasi zur Niederschrift zu geben und beim Termin dann nur noch zu unterschreiben. Klug beraten ist, wer schon vorab den Antrag ausfüllt und dann beim Telefonat auch sicher weiß, dass er alle Daten zur Verfügung hat. Ebenso sind alle anderen Unterlagen bereitzuhalten. Telefonnummern und weitere Hinweise, auch zur Terminvereinbarung am Eingang der Botschaft, sind im Merkblatt zur Terminvergabe enthalten

Die Termine werden ganz stumpf nacheinander vergeben, d.h. man kann keine Wünsche äußern sondern bekommt einfach einen Termin genannt. Meine Freundin hat ca. 3 Wochen vor meiner Anreise, das erste Mal angerufen und gefragt, wann der Termin wäre, da wir gerne nach meiner Ankunft in Manila zusammen hingehen wollten. Der Termin wäre 2 Wochen später gewesen. Ich habe dann in einer mathematisch aufwendigen Wahrscheinlichkeitsrechnung ermittelt, dass sie exakt 1 Woche später wieder anrufen sollte und dann ungefähr den gewünschten Termin bekommen müsste. So war es dann auch! Diese strategiche Entwicklungleistung erbringt man am Besten selbst, sonst geht das in die Hose. Auch ein Hinweis, genau jetzt anzurufen, ist oft nicht falsch, da das Telefonat genau auf der Schnittstelle deutscher Bürokratie und philippinischer Lässigkeit liegt.

Onlineantrag - Schengenvisum
Onlinedatenerfassung, wird dann mit Barcode in der Botschaft zusammen geführt. Verkürzt die Telefondauer beim Callcenter!

2 Wochen später und 12 Flugstunden entfernt war es dann soweit. Wir hatten den Termin um 8°° Uhr, mit der Ansage, schon eine Stunde vorher da zu sein. Das meint nun nicht, dass die Botschaft nicht so genau weiß, wann sie öffnet und sie sich einem philippinischen Terminkorridor angepasst hat. Ich interpretiere daraus eher die Erfahrung, dass man in Manila schon gerne mal eine Stunde länger braucht und die Entschuldigung mit dem Stau zwar wahr, aber nicht zielführend ist. Wir sind von einer halben Stunde für die Strecke vom Hotel zum RCBC Tower ausgegangen und um 6°° Uhr losgefahren. Um 7:30 Uhr waren wir auch tatsächlich da. Wie weise also, diese Ansage!

Zunächst meldet man sich im Erdgeschoß am Empfangstresen, der für mehrer Botschaften zuständig ist und Besucherausweise verteilt. Dann geht es nach oben. Nach einigem Hin und Her mit Vorprüfung, Sicherheitskontrolle und Handyeinlagerung kommt man in einen Raum, der zunächst an einen Fahrkartenverkauf erinnert. 5 - 6 glasgeschützte Schalter mit Gegensprechanlage warten auf die Kunden, die dann namentlich aufgerufen werden. Mit allen vorbereiteten Unterlagen geht es dann an den entsprechenden Schalter. Direkt nach der Angabe derselben wurde ich wieder auf die Wartestühle gebeten, weil das Interview mit der Antragstellerin alleine geführt wird. Es werden Fragen nach Herkunft, Wohnort, Status und Beruf gestellt. Weit entscheidender sind aber vermutlich die Angaben zu den  Fragen, nach der Beziehung zum deutschen Partner. Wie lange? Wie und wo kennengelernt? Welche Perspektive? Und, und , und. Das Beste ist wohl, sich bei den Antworten an die Wahrheit zu halten, denn, wenn Unstimmigkeiten deutlich werden, ist das Verfahren damit wohl auch schon erledigt. Den Partner erst 2  Wochen zu kennen ist wohl genauso wenig hilfreich, wie seinen Nachnamen und Beruf nicht zu wissen. Nach 10 Minuten ist alles erledigt und es sind nur noch die Gebühren (60,00 €) am Kassenschalter zu bezahlen. Die Auskunft zum weiteren Verfahren war, dass der Pass durch einen Botendienst zugestellt wird (wofür man eine verlässliche Adresse angeben muss) und das es etwa 2 Wochen dauert. Das trifft wohl sicher auf die abgelehnten Anträge zu und möglicherweise auf Antragsteller mit einem alten Pass. Visas, die in einem neuen Pass erteilt werden, müssen persönlich abgeholt werden, da der Antragsteller bei der Abholung auf der Passseite mit dem Visum unterschreiben muss. Die neuen MRP's (MachineReadable Passport) enthalten nämlich keine Unterschrift, was aber in Deutschland / Europa obligatorisch ist.

Bei uns klingelte nach gut 3 Wochen das Handy und wir wurden aufgefordert, in die Botschaft zu kommen, um das Visum zu unterschreiben.

 

Weitere Visatypen

 

 

Ausreise aus den Philippinen oder wie man in kürzester Zeit ein kleines Vermögenn los wird

 

Die erste fee hatten wir schon beim Umtauschen des Vouchers bezahlt, aber wer denkt, dass man nun einfach ausreist, der kennt die Philippinen nicht. Zunächst ist die Ausreisesteuer für philippinische Staatsbürger zu entrichten. Im Regelfall beträgt sie ca. 2.000 Pesos (50 USD)(2008 waren es 1.600 Pesos). Mit einem deutschen Aufenthaltstitel, bzw. bei einem ständigen Aufenthalt reduziert sich der Betrag auf ca. 200 Pesos. Das kommt aber bei der ersten Ausreise in der Regel nicht in Frage. An einem Schalter ist dazu ein ausgefülltes Formular und der Pass abzugeben. Nachdem alles kopiert wurde erhält man eine entsprechende Quittung, die man dann beim Checkin, bzw. bei der Ausreise vorlegt. Erfolgt die Ausreise aus den Philippinen zunächst mit einem Billigflieger (z.B. Cebupacificair nach Hong Kong oder Bangkok) ist ggf. noch ein kleiner Obulus für anfallendes Übergepäck zu entrichten. Bei diesen Gesellschaften sind nur 10 oder 15 kg Freigepäck im Flugpreis enthalten (200 Pesos / kg). Dann kommt noch die Terminalfee in Höhe von 750 Pesos. Ach ja, richtig! Im Ticketpreis sind natürlich auch noch Sicherheitsgebühren und Taxes enthalten.

Meine Freundin war ziemlich aufgelöst, über die Abzocke. Am besten schon mal darauf vorbereiten und jedenfalls genug Geld dabei haben. Die feundlichen Beamten an der Passkontrolle nahmen ihr direkt noch die 50 $ ab, die für den Notfall gedacht waren.

Ab dann wird es deutlich billiger, soweit man nicht in Dubai noch Gold oder Porsche kauft.

Unsere flugbegleitende SMS Kommunikation gibt es hier. Eine psychologische Ausbildung ist für die Seelsorge durchaus hilfreich!

 

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