Montag, 1. September 2008   021:49:01
Hamburg
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Nu geht dat los...

12 Stunden bis Abflug! Jetzt geht los. Ich habe nun ein halbes Jahr gewartet, um Cathy wieder zu sehen und endlich den neuen Lebensabschnitt einzufädeln. Morgen früh um 9:50 Uhr gehts nach Amsterdam und dann um 14°° von dort nach Manila. Mittwoch um 8:45 lande ich und gegen 10:00 uhr kann ich endlich Cathy in die Arme schließen. Das werden dann zunächst richtig ruhige Urlaubstage. Hotel suchen - Passbilder, nicht irgendwelche, sondern biometrische für das Schengenvisum, machen und dann noch die letzten Einkäufe für die nächsten 4 Wochen erledigen. Am Donnerstag um 8:00 Uhr ist unser Termin zur Visabeantragung in der Deutschen Botschaft. Bitte aber ein halbe Stunde vorher da sein... Na das verspricht ja ein richtig erholsamer Morgen zu werden. Vor dem Frühstück schon durch Manila und dann den richtigen Ton für die Botschaft finden, zu einer Zeit, in der ich regelhaft noch im Bios laufe. Naja - danach wirds hoffentlich ruhiger. Freitag oder Samstag werden wir dann Richtung Samar starten. Ich bin gespannt! Jedenfalls habe ich im letzten halben Jahr geschafft, wofür ich im Normalfall etwa 2 Jahre veranschlagen würde. Trennung - Renovierung - Umzug - Einräumen und Eingewöhnen. Dabei kein einziger Tag Urlaub, denn den braucht man bei 12.000 km Luftlinie zur großen Liebe für anderes. Überhaupt war es ein neues ungekanntes Lebensgefühl, über 12.000 km eine Beziehung per Email und SMS zu pflegen, aber die junge Liebe trägt auch das. Nun kommt also die Erlösung und ich zähle fast schon die Sekunden.

Hier gibt es demnächst also wieder das Neuste aus den Phils. Der Focus liegt diesmal etwas anders, aber es könnte ja trotzdem spannend werden. Wer also das neuste aus meinem und ab Mittwoch unserem neuen Leben wissen will, der kann hier fündig werden. Es gibt, wie immer, Berichte und Bilder von unterwegs. Über den Link "abonieren und antworten" kann man genau das tun. Also scheut Euch nicht zu schreiben, zu lesen und an unserem Glück teilzuhaben.

Bernd - gerade noch in Hamburg und bald schon im Paradies


Mittwoch, 10. 0September 2008   7:25:18
Calbayog - Samar
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Diestag/Mittwoch, 02/03.09.2008 - Hamburg - Amsterdam - Manila

HH-Amsterdam-Manila mit KLM, alles planmäßig und überpünktlich. Ich bin fast eine Stunde früher aus dem Terminal, als geplant. Ich rauche erstmal ein paar Zigaretten, um das Nikotindefizit wieder auszugleichen. Um 10:00 Uhr geht die Sonne auf! Nein, nicht die am Himmel sondern meine ganz eigene, denn Cathy kommt an. Das ist der Moment, den ich nun seit gut 5 Monaten herbeisehne! Zunächst geht es ins Swagman Hotel, ein Australierschuppen in Ermita. Nach einer Ruhepause müssen wir auch gleich wieder los, um gegenüber der Deutschen Botschaft Passbilder machen zu lassen. Das dauert etwa 20 Minuten und fahren wir, wie svchon auf der Hinfaahrt, eine Stunde zurück, nicht etwa, weil der Weg soweit wäre. Nein, um diese Zeit geht hier verkehrsmäßig gar nichts, man steht quasi durch die Stadt. Der Weg von Ermita nach Makati könnte eigentlich in 20 Minuten erledigt sein. Ist er aber eben nicht! Der Abend wirde natürlich ruhig und kurz, denn der Flug hinterläßt schon Spuren.

Donnerstatg, 04.09.2008 - Manila


Um 5:45 Uhr klingelt der Wecker. Cathy hat den Termin in der Botschaft um 8:00 Uhr bekommen, mit der Amsage, spätestens um 7:30 Uhr da zu sein. Also machen wir uns nach einem Kaffee auf den bekannten Weg nach Makati. Wir schaffen es, um 7:20 Uhr im RCBC Tower anzukommen. Zunächst einchecken am Empfanstresen, Taschen abgeben, Gästeausweis holen und in die Besucherliste eintragen, dann geht es in den 25. Stock. Dort residiert zumindest die Visaabteilung unserer Botschaft. Sicherheitskontrolle und dann am nächsten Empfangstresen Dokumentenkontrolle. Ich vermute, wer nicht alle notwendigen Dokumente dabei hat, kann hier gleich wieder umdrehen. Dann geht es in den nächsten Raum mit mehreren bankschalterähnlichen Countern. Wir sind Nummer 1 am Schalter 2. Das bedeutet, wir sind die ersten und müssen nicht lange warten. Mit deutscher Pünktlichkeit öffnet der Schalter und mit dem Charme einer monotonen Fahrstuhlansage wir Catherine Velasco an eben diesen Schalter beordert. Dokumente abgeben und dann werde ich auf die Warteplätze gebeten, damit die freundliche Dame am Counter ein Interview führen kann. Nun gut! Danach geht es zum Schalter 1, der ungleich unangenehmer ist, denn hier 60,00 € Visagebühren zu zahlen Das wars dann auch schon. Eine Benachrichtigung erfolgt in 14 Tagen und dann kann das Visum abgeholt werden, wenn es denn erteilt wurde. Also hoffen und beten! Wir machen uns anschließend auf den Weg, Cathys Ticket in der Emirates Filiale in Makati abzuhlen. Kein Problem. Wir bekommen ein E-ticket receipt, womit Cathy dann einchecken kann.

Damit sind die Pflichttermine zunächst abgearbeitet und wir können uns dem Frühstück zuwenden. Danach gibt es noch eine kleine Shoppingrunde und ist es auch schon Nachmittag und für mich eine gute Zeit einen kleinen Mittagsshlaf einzufordern.

Abends machen wir uns dann an einen kleinen Bummel durch die Strassen Ermitas und landen an der romantischen Promenade, die standseitig von einem Müllberg gesäumt und auf der anderen Seite akkustisch von der 6 - 8 spurigen Hauptverkehrsachse beschallt wird. Wir machen uns über einige Wachteleier her bevor Cathy 2 Balut kauft. Angebrütete Eier, quasi gekocht mit Haut und Haaren. Um es kurz zu machen: Ich finde ganz normale hartgekochte Eier auch ziemlich klasse. Nach einigen Bieren und einem Kashmir Curry geht es dann in die Liegeposition, denn morgen fahren wir nach Samar, Cathys Heimatinsel.

Freitag, 05.09.2008

Das verspricht, ein super Tag zu werden! Uns steht eine knapp 24stündige Busfahrt bevor. Zunächst gehts zum Terminal nach Cubau. Dort soll der "Ultrabus" um 12:00 starten. Daraus wird natürlich schon mal gar nichts, weil wir ja auf den Philippinen sind. Ein wenig nach 13:00 Uhr geht es los, aber nur nach Pasay zum nächsten Terminal. wo wir die nächsten 1,5 Stunden auf etwas nicht wirklich erkennbares warten. Gegen 16:00 Uhr verlassen wir tatsächlich die Stadt. Super! 3,5 Stunden einfach nur gewartet. Da freut man sich direkt in asiatischen Bussitzen eingeklemmt zu sein, allerdings läßt diese Freude von Stunde zu Stunde doch erheblich nach. Es geht nach Süden. Zunächst ist die Landschaft unspektakulär, dann wird sie interessanter, was aber auch nicht lohnt, da sie wegen einsetzender Dunckelheit nicht mehr zu sehen ist. Darüber hinaus kommt die klare Ansage, die Gardinen zu schließen, weil hier öfter mal Steine in die Scheiben geworfen werden. Irgendwie beruhigend, aber ich kann ja in Bussen eh nicht schlafen. Um 4:00 Uhr morgens erreichen wir die Fähre und nach relativ kurzer Umsteigepause geht es auch schon los. Gegen 7:00 Uhr sind wir in Calbayog City und fallen in ein eher irdisches-, als in ein Hiimmelbett. Die Auswahl ist hier nicht so groß und so werden wir die nächsten Tage in überschaubarem Luxus verbringen.

Samstag, 06.09.2008

Gegen Mittag wachen wir auf, zwar nicht ausgeschlafen, aber wieder etwas bewegungsfähig. Nach einem kleinen Imbis und ein paar Besorgungen für das Abendessen in Malopalo, nehmen wir ein Taxicab, um in Cathys Heimatdorf zu kommen. 14 km nördlich von Calbayog liegt das Dorf Malopalo und das Taxicab hält direkt an der Hauptstrasse vor dem Haus, das Cathys Mutter mit ihren Geschwistern bewohnt. Typisch philipinisch. Unverkennbar ist das hie rnicht der pralle Reichtum. Es gibt einen kleinen Wohn- und Empfangsflur, eine Küche und, seit kurzem auch zwei kleine abgeteilte Schlafkabinen.

Der Empfang ist zunächst etwas schüchtern, denn ich bin der erste Foreigner im Hause Velasco. Cathys Mutter verschwindet nach einem kurzen "Hallo" direkt in die Sicherheit der Küche. Carlito jr. ist aber sofort interessiert und versucht mit allen, ihm zur Verfügung stehenden Vokabeln, eine Konversation. So erfahre ich schnell, wer die Menschen auf den Bildern an den Wänden sind. Carlito sen. ist, zuhause würden wir das mit "Gott sei danik" beschreiben, in Manila. Bei seinem letzten Besuch hat er in seinem Alkoholrausch die Eingangstür zerschlagen, die gerade noch repariert wird. So komme ich auch gleich mit dem tischlernden Nachbarn, ein Handwerker für alle Gelegenheiten, ins Gespräch. Er erklärt mit, dass der Rahmen aus Kokosholz ist und das Schloß noch in Calbayog besorgt werden muss. Nach kurzem Pause kommen Lilibeth Lessley und wir machen einen Spaziergang durchs Dorf. Es ist nett hier. Ein kleiner schwarzer, aber sauberer Strand und die typische philippinische Dorfidylle tun es mir direkt an. Die Menschen sind nett und Familie Velasco, die mit dem Foreigner, ist heute Dorfgespräch. Viele kennen Cathy und nun auczh mich und so habe ich die eine oder andere Hand zu schütteln. Wir besuchen kurz die Verwandten, bei denen Cathy 2 Jahre gelebt hat, um trotz des Vaters den Schulabschluß zu machen. Der Empfang hier ist sehr herzlich und wir kommen sofort ins Gespräch. Anschließend machen wir uns auf den Weg zurück. Entgegen Cathys Prognose, dass ihre Mam für ein gemiensames Abendessen zu schüchtern sei, folgt das nun doch und so kommt es zu den ersten Blickkontakten. Es ist gut zusammen am Tisch zu sitzen. Neben Carlito jr. (17 Jahre) sind ihr Bruder Carlo (13 Jahre) und Schwester Carlotta (seit März 18 Jahre alt) sowie die Halbschwestern Jolina und Josey (4 und 5 Jahre) versammelt. und natürlich Elena, die Mutter. Es gibt gegrilltes Huhn und Philippine Sausage, was wir halt voher in Calbayog gekauft haben. Die Stimmung ist gut, aber man merkt schon, dass hier das Mahl mit dem Ausländer noch Neuland ist.. die Konversation ist etwas eingeschränkt. Elena versteht etwas English, spricht es aber nur sehr begrenzt. Nur Carlito jr. und Carlotta haben es in der Schule gelernt, sind es aber auch nicht gewohnt, sich tatsächlich mit lebenden Europäern zu verständigen. Wir machen uns, nach einigem Geplauder auf den Weg zurück nach Calbayog und es fällt uns nicht schwer, früh in den Tiefschlaf zu fallen.

Sonntag, 07.09.2008 - Calbayog / Malopalo

Zunächst zeigt Cathy mir die Stadt. Zur Zeit ist hier das Festival "Maries Birth" und das heißt, es ist 4 Tage Programm. Heute beginnt der Tag mit einer Parade, die direkt vor unserem Hotel vorbeiführt. Verschiedene Tanzgruppen und Blaskapellen ziehen an uns vorbei und am Ende folgt Miss Anyang, die schönste Frau des Festivals. Wir schlendern dann noch durch den Hafen und einige Strassen, die von Marktständen gesäumt sind. Wir beschließen den Rundgang mit einem Marktbesuch, da wir sowieso noch etwas fürs Abendessen in Malopalo besorgen wollen.

Ausgerüstet mit Fleisch und Gemüse machen wir uns dann auf den Weg nach Malopalo. Der Handwerker werkt wieder mit der Hand, und zwar an der Tür. Die Atmosphäre ist viel offener als gestern und, während Cathy ihrer Mutter bei der Zubereitung der Speisen hilft, unterhalte ich mich ausgiebig mit Carlito jr. über die Familienzusammenhänge. Nach einer Weile machen wir uns mit Carlito auf zum Strand im Nachbardorf. Cathy hat ihre Mutter in der Küche über unsere Pläne aufgeklärt und Elena. ganz Mutter, ist etwas hin- und hergerissen. Der Nachmittag wird zur Familienstrandpaty mit Barbecue und allem, was dazu gehört. Mit Einbruch der Dunckelheit, die hier wirklich dunckel ist, machen wir uns auf den Weg, zurück nach Malopalo, von wo wir, nach kurzer Pause direkt nach Calbayog weiterfahren, weil dort am Abend noch Open-Air-Concert angesagt ist. Also, schnell eine Dusche im Hotel und dann gehts ins Nightlife auf den zentralen Veranstaltungsplatz. Es treten einige Bands auf, was dazu führt, dass der Platz bis zum Bersten überfüllt ist. Wir machen uns nach kurzem Aufenthalt in die ruhigere Atmosphäre des Hotelrestaurrants auf. Auch dort spielt eine Band, aber wir bekommen noch eiinen Platz. So klingt dieser ereignisreiche Tag denn langsam aus.

Montag, 08.09.2008 - Calbayog

Morgens, naja, das ist jetzt auch schöngeredet, erreicht uns die Nachricht, dass Elena auf dem Weg nach Calbayog ist, um mit Cathy das Grab der Großeltern zu besuchen. Während des Frühstücks sieht Cathy dann ihre Mutter am Fenster längs laufen und wir treffen uns tatsächlich. Das funktioniert hier alles zufallsgesteuert, aber es funktioniert. Wir machen uns also auf, die Großeltern zu besuchen, was auch für Cathy wichtig ist, obwohl das Gespräch nachvollziehbarer Weise etwas einseitig ist. Danach machen wir einen kleinen Einkaufsbummel und kaufen den einen oder anderen Haushalshelfer. Nach einem ausgiebigen Gang durch die Stadt, fährt Elena wieder heim und wir starten die erste Deutschstunde, die dank Cathys erstaunlicher Aufnahme- und Lernfähigkeit zu einem halben Deutschtag wird, nur noch von einem Dinner unterbrochen. Den Lapu-Lapu, den ich wähle, kann man getrost vergessen. Mit frischem Fisch hat er soviel gemein, wie schwedischer Gammelfisch.

Dienstag, 09.09.2008 - Calbayog

Nach einer Deutschstunde und ein paar Besorgungen fürs Dinner, fahren wir nach Malopalo. Die Fahrt wird zu einem Erlebniss, da das Motorcab etwas kleiner geraten ist und ich drei Plätze brauche, um eher liegend ans Ziel zu kommen. Mitleidige Blicke und Verständnissbekundungen machen die Fahrt auch nicht wirklich schöner. Nach kurzer Pause treffen wir Lessleyann, eine Freundin von Cathy, die uns den Wasserfall in Viriato und ein paar Strände zeigen will. Unser Chaufeur ist Ruben, ein Motorcabdriver aus der weitverzweigten Verwandschaft von Cathy. Gottseidank ist dieses Cab etwas höher gebaut und so geht erstmal 30 km nach Norden. Der Wasserfall ist nicht spektakulär, aber das macht ihn symphatisch. Das Wasser ist herrlich kühl und erfrischend. Die anschließenden Strände laden nicht wirklich zum Baden ein und so sind wir nach Sonnenuntergang in Malopalo zum Dinner. Dort schreibe ich diese Zeilen mit Tränen in den Augen. Elena richte gerade das Abendessen und zwar auf dem offenen Feuer. Das bedeutet, dass das Haus aus allen Ritzen qualmt und man drinnen am Besten die Augen geschlossen hält. Demnächst werde ich dann mal ein Internetcafe anlaufen, um di Welt an meinem Glück teilhaben zu lassen. Das kann hier allerdings auch schon mal zum Abenteuer werder, denn der brownout lauert quasi hinter jeder Steckdose und am liebsten, kurz bevor man auf den Senden-Knopf drücken will. ..... Nach dieser Pause ist das Abendessen verspeißt. Es gab gegrilltes Schweinefleisch, das Elena besorgt hatte, und eine wunderbare regionale Fischspezialität, in die ich mich sofort verguckt hatte, als das tote Teil da so auf dem Tisch im Markt lag. Wie ich erfahre handelt es sich um einen Tangige, das beste, was der Fischmarkt hier zu bieten hat. Für dererlei hatte ich immer schon ein gutes Auge. Superlecker und bei Familie Velasco wird er auch gemocht. So gutes Futter gibts hier sonst auch nicht. Danach machen wir uns auf, ins Hotel, um das geplagte Gesäß zu entspannen. Sitzen geht heute wirklich nicht mehr, dank mehrerer Stunden Motorcab.


Mittwoch, 17. 0September 2008   9:10:54
Tacloban
http://www.philtourism.gov.ph/mpbr_desc.html




Mittwoch, 10.09.2008

Heute machen wir mal auf Zweisamkeit und verdaddeln einen Tag ganz ohne Familie. Nach dem Frühstück ist erstmal das erste Internetcafe angesagt. Bislang war an solche Dinge noch nicht zu denken. Ich beschäftige mich also zunächst mit einer Flut von Emails und dem Update meiner webpage. Nach nunmehr einer guten Woche ist man damit dann auch schon direkt ein paar Stunden beschäftigt. Danach schlendern wir durch die Stadt und verleben einen völlig unspektakulären Tag. Er endet mit dem zweiten Versuch in Eduardos Restaurant, da unser Hotelrestaurant heute eine Seminarveranstaltung hat und deswegen geschlossen ist. Ja, sowas gibts hier auch.! Die Speisekarte ist zwar ganz üppig, das Angebot aber sehr beschränkt. So gibt es totes Schwein mit viel Fett und Reis. Cathys Wahl - Chop Suey - war da schon besser. Nach diesem lukullischen Erlebniss beschließen wir, den Familienteil morgen mit einem Abschlußdinner zu beenden und Übermorgen an die Ostküste aufzubrechen..

Donnerstag, 11.09.2008

Nach dem Frühstück gehts zum Markt und mein Versuch, das Dinner heute mit Rindfleisch zu gestalten, endet erfolglos. Das Angebot an Schweinefleisch zieht unmittelbar den Schluß nach sich, dass die Spendertiere hier ausschließlich aus Kotolett und Bauch bestehen. Mit der Vielfalt wird es also heute nichts werden. Fürs Dinner bestückt, fahren wir also ein letztes Mal nach Malopalo, übergeben die Rohstoffe an Mama Elena und machen uns dann auf, an den Strand. Der schwarze Strand ist sauber und das Wasser angenehm. So verbringen wir den Nachmittag mit Baden und Deutsch lernen. Abends dann das Abschiedsessen im "Mousehouse". Carlito jr. plagt das Fieber, Carlo drückts im Magen, aber das Essen schmeckt gewohnt gut. Nach einigen Bieren, die ein ungeheures Aufnahmevolumen voraussetzen, weil in jedem Bier nochmal die selbe Menge Wasser von den Eiswürfeln ist, machen wir uns dann auf den Weg ins Hotel. Nun drückt es mich auch im Magen und der Zustand soll sich auch bis zum nächsten Morgen nicht mehr ändern. Erst mit Immodium Akut gelingt es mir am Morgen, länger als 20 Minuten im Bett zu bleiben. Unsere Reisepläne haben sich damit erstmal erübrigt und ich bin zu der Erkenntniss gekommen, dass ich den Rest meines Lebens mt Bier ohne Eis zubringen werde.

Freitag, 12.09.2008

Der ist mit dem Wort "Schei.." eigentlich ausreichend und thematisch passend beschrieben. Cathy versorgt mich mit den wenigen Dingen, die man so braucht und später reist dann auch direkt noch Elena an, um all das medizinische Fachwissen einer Mutter in meinen Genesungsprozess mit einfließen zu lassen. Ich trinke also auch noch Unmengen von "Water with Hydrate" und es geht von Stunde zu Stunde wieder besser. Abend versuch ich mich an einer Spargensuppe und auch das klappt. Also, für morgen ist wieder Land in Sicht.

Samstag, 13.09.2008

Viel zu spät machen wir uns auf den Weg nach Borongan. Der Morgen war vor allem durch einen brown out geprägt, was zum Einpacken, in einem Zimmer ohne Fenster, schon eine kleine Herausforderung darstellt. Letztlich starten wir mit der Hoffnung alles gefunden zu haben. Die erste Etappe führt nach Catbalogan und ist in 2 Stunden bewältigt. Anschluß direkt mit dem nächsten Bus zum Abzweiger an die Ostküste. Dauert auch nur eine halbe Stunde! Dann kommt die nächste Tour mit einem japanischen Minivan. Super - für Japaner vieleicht.! Die 30 - 40 cm Kopffreiheit bis zum Dach sind mit einer Sitzhöhe von 20 cm erkauft. Das macht richtig Spaß, wenn man die Ohren mit den Knien wund scheuert. Nach 10 km habe ich mit meinem Gwicht die Sitzhöhe auf 10 cm reduziert, weil die Sitze so weich sind, dass man drinn versinkt. Die 2 Stunden, die wir bis nach Taft an der Ostküste brauchen, lassen in mir Gedanken aufsteigen, dass Durchfall doch auch ne super Sache ist. Es folgt dann noch eine weitere Stunde im Bus bis nach Borongan. Die Beinfreiheit in diesem Gefährt lediert nun auch noch die Knie und als wir endlich im Prites Cove, Beach and Surf Ressort ankommen, weiß ich wirklich nicht mehr, ob es mir gestern oder heute besser geht. Das Ressort wird von Pete, einem Amerikaner, geleitet. Es gibt kein Restaurant, weil es billiger und besser ist, den Pizzaservice zu bestellen. Wohl oder übel nehmen wir diesen in Anspruch und nach überbackenen Maccaroni und Cheesesticks komme ich zu dem Schluß, dass ich mit meiner Wertschätzung gegenüber der amerikanischen Ess- und Kochkultur goldrichtig liege: Es gibt sie gar nicht! Dafür ist es ziemlich cool, abends im Jakuzzi zu liegen und aufs Meer zu gucken. Dabei ein Bier (OHNE EIS!) zu trinken und einfach so rum zu leben.

Um 23:20 Uhr kommt dann endlich die erlösende Botschaft von Goy, dass wir die Tablettentruppe aus Leverkusen mit 3:2 verjagt haben und nun der einzig wahre Verein an der Tabellenspitze steht!!! Puh - so kann so ein Tag doch plötzlich wieder super werden.

Sonntag, 14.09.2008

Frühstück in der Stadt und dann einkaufen! Das Elend vom gestrigen Abend wollen wir uns kein zweites Mal antun. Wir kaufen Fleisch vom Markt, natürlich Kottlets, und heut Abend gibts dann BBQ mit Reis. Das wird unser erstes gemeinsam gekochtes Essen. Also wieder ein Tag für unser spezielles Geschichtsbuch. Ansonsten vergeht der Tag mit rumhängen, Baden (Einen Beach gibts hier gar nicht, aber Pete hat hier einen Waterpark angelegt, der auch europäische Kinderherzen höher schlagen lassen würde) und Bier trinken. Ich bin nun wieder voll bei Kräften und doch etwas erstaunt, wie schnell ein so ein Tag mit Durchfall hier doch aus der Bahn wirft.

Abends bereiten wir gemeinsam unser Mal und stchließen den Tag mit einem Essen unter Palmen ab. Naja, eigentlich eher mit Abwaschen.

Montag, 15.09.2008

Nach einem Frühstück in Borongan kaufen wir noch ein paar snacks und Getränke und begeben uns dann an die Deutschstudien. Heute wird es eine ausgiebige Einheit. Erst wenn man versucht, unsere Sprache einem anderen Menschen bei zu bringen, wird einem so richtig klar, wie albern deutsche Grammatik und all die komischen Regeln sind. "Die" steht für die weibliche Form, aber es heißt "das Mädchen". Das muss man erstmal jemandem erklären, doch da komm ich dann auch schnell an meine Grenzen und zu dem Schluß, dass wir uns das ganze wirklich nicht leicht machen.

Trotzdem lernt Cathy ziemlich schnell und gut. Es macht Spaß mit ihr zu arbeiten, weil man immer gleich merkt, dass da was ankommt und hängen bleibt. Die Zahlen haben wir abgearbeitet. Kaffee bestellen geht auch schon und die erste Konversation für den Flughafen ist im Werden. Ich bin natürlich kein Deutschlehrer, was sich in diesem Fall als Nachteil herausstellt, aber für die ersten Sprachversuche wird es reichen.

Den Abend verbringen wir zum Dinner im Domsowir Restaurant. Ich versuche mich am Tenderloinsteak und muss ernüchtert feststellen, das die Rindfleischangebote hier zu vernachlässigen sind. Die 4 Fleischlappen, die schon vorgeschnitten sind, wahrscheinlich, damit sich der Gast keine größeren Verletzungen zuzieht, sind staubtrocken und eigentlich eher für die Zerkleinerung in einem Mahlwerk geeignet. In der deutschen Küche wäre mein Dinner wohl ein Fall für die Biotonne gewesen. Ich bin denn auch ganz stolz, das ich doch einen wesentlichen Teil der ganzen Angelegenheit den Verbrennungsprozess als Kallorien zuführen kann. Grüße an dieser Stelle an die ganzen Zahnärzte, die sich schon mit sehr unterschiedlichen Erfolgen an meinen Kauleisten versucht haben, mir aber immehin die Überlebensfähigkeit in solchen Situationen erhalten haben. Den Rest des Abends nehme ich Rhum - Coke zu mir, damit ich morgen keinen Muskellkater im Kiefer habe.

Dienstag, 16.09.2008

Heute fahren wir nach Tacloban!Das Glueck will es, dass wir den Buss verpassen und mit einem Van fahren. Der hat europaeische Sitzhoehe und alles ist gut. Die Tour dauert 5 Stunden und verlaeuft ohne besondere Vorkommnisse. Um 17:00 Uhr erreichen wir das McArthur Park Hotel, etwas nobler und direkt am Strand. Der Tip stammt von Maria, einer Freundin von Cathy, die hier zuhause ist und uns direkt vom Van abholt. Den Rest des Tages relaxen wir und vergnuegen uns mit Essen und Trinken.


Samstag, 20. September 2008   10:08:48
Metro Manila
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Mittwoch, 17.09.2008

Als wir aufwachen ist das mit dem Fruehstueck, das im Zimmerpreis enthalten ist, leider schon durch. Wir werden freundlich darauf aufmerksam gemacht, dass man hier fuer gewoehnlich um 12:30 Uhr das Mittagessen einnimmt. Wie sich die Kulturen doch gleichen. Na gut, dann eben Mittag. Anschliessend fahren wir nach Tacloban, um uns nach Fluegen nach Manila zu erkundigen. Die Busfahrt von Manila nach Calbayog kostete uns 1.200 Peso pro Person und brachte 20 Stunden Spass im Bus mit sich. Wir fragen also mal bei Philippine Air nach und siehe da: Es gibt gerade ein Promo und wir koennen uebermorgen fuer ca. 1.600 Peso pro Nase nach Manila fliegen. Das duerfte ungefaehr der Preis sein, den uns auch der Bus kostet, denn Von Tacloban nach Manila sind es mindestens 4 Stunden laenger als von Calbayog. Da muss dann wirklich nicht lange nachdenken. Mit Gebuehren sind 3.300 Peso fuer die beiden Tickets faellig und wir koennen auch noch frei waehlen, was die Abflugzeit angeht. Also 11:10 Uhr, dann klappts auch noch mit dem Fruehstueck. Supersache! Warum gibts hier eigentlich Busse?

Dann noch ein kurzer Besuch im Internetcafe und schon ist der Tag auch wieder vorbei. Das liegt nun vor allem an der wahnsinnigen Geschwindigkeit, die hier zu realisieren ist. Ich sitzt mehrfach minutenlang, um auf die naechste Seite zu warten. Also schnell noch ein paar Bildchen uploaden und schon sind die naechsten 2 Stunden vergangen. Danach haben wir uns erstmal ein paar Donuts verdient. Der Weg zum hotel mit dem Jeepney fuegt sich nahtlos in die Tagesgeschwindigkeit ein. Wir brauchen eine Ewigkeit fuer vieleicht 8 - 10 km, weil der Fahrer auf der Suche nach weiteren Fahrgaesten kaum ueber den zweiten Gang hinauskommt. Man muss allerdings dazu sagen, dass das Dach schon voll belegt ist und auch schon ein Passagier auf dem Kotfluegel sitzt.

Das Dinner wird ein voller Erfolg. Ich waehle einen Filipinosalat und die Gambas, weil gerade im Fernsehen das Kochstudio lief und der Chefkoch gebratene Gambas dozierte. Die sind so klasse, dass ich gleich noch eine Portion nachbestelle. Begeisterung! Ich weiss auch schon, was ich m orgen esse.

Donnerstag, 18.09.2008

Heute sehen wir uns das Macarthur Landing Memorial an, nach dem Fruehstueck, versteht sich, denn dass verpassen wir nun nicht nochmal. Am 20.Oktober 1944 landete General Douglas Macarthur mit seinen Truppen hier in Palo, etwas suedlich von Tacloban, und befreite die Philippinen von den Japanern. Dem ist hier ein Monument mit den ueberlebensgrossen Figuren von Macarthur und Co gesetzt worden. In der Tat hat das wohl fur das Land eine erhebliche Bedeutung gehabt. 2004 wurde das Areal zum National Historical Landmark erklaert. Anschliessend geben wir uns noch etwas dem Strandleben hin und geniessen das warme Wasser im Golf von Leyte. Die Gambas sind von gleicher Qualitaet, wie am Vorabend und werden heute noch einem Shanghai Fried Rice begleitet. Ab 21:00 Uhr ist im Hotel Ballroom Night angesagt. Eine skurile Veranstaltung! Jede Menge aeltere Filipinas aus wohl besseren Kreisen reisen mit ihren eher jugendlichen Begleitern an und tanzen im Stil der fruehen 60er Jahre zu eben dieser Musik. Die explosive Stimmung ist vergleichbar mit dem Verpuppungsprozess werdender Schmetterlinge. Nach einer Stunde ist genug und legen uns ab.

Freitag, 19.09.2008

Fruehstueck und dann gehts ab zum Airport. Wir bekommen die Plaetze am Notausgang, damit der lange Europaeer auch sitzen kann. Sehr aufmerksam! Es geht alles planmaessig und wir sind 15 Minuten frueher als erwartet in Manila. Die Tage soll das Visum fertig sein und insofern treiben wir uns jetzt etwas in Metro Manila herum, bis es endlich Nachricht aus der deutschen Botschaft gibt.


Sonntag, 28. 0September 2008   8:04:14
Manila
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20.09. - 28.09.2008

Wir verduempeln die ganze Woche im Grossraum Manila, besuchen die eine oder andere Freundin von Cathy und warten vor allem auf Nachricht aus der deutschen Botschaft. Die urspruengliche Ansage bei der Antragstellung war, das nach 14 Tagen die Nachricht durch einen Boten zugestellt wird. Meine anfaengliche Skepsis soll sich wohl bewahrheiten. Nach 14 Tagen ist nichts gekommen und erfahrenen Kreise sagen, dass es mindestens 3 Wochen dauert. Dazu kommt, dass Cathy einen neuen Reisepass hat, der keine Unterschrift enthaelt, weswegen wir, nach meiner Information, in die Botschaft muessen, damit Cathy das Visum unterschreiben kann. Naja, wir warten mal ab! Bis zum 26.09. tut sich gar nichts und die Warterei zermuerbt langsam etwas, obwohl es eigentlich kein so schlechtes Zeichen ist, denn einen Antrag abzulehnen geht ja mithin schneller, als ihn zu bearbeiten.

Am Freitag, 26.09., gehen wir erstmal in die Kirche, weil das hier Freitags so ueblich ist. Maricell, eine Freundin von Cathy kommt auch mit. Anschliessend gehts zum Wochenmarkt, die Gelegenheit fuer die Menschen, guenstig einzukaufen. Wir sitzen also zunaechst in der Kirche, als Cathys Handy klingelt. Tatsaechlich ist auch noch Strom im Akku und so koennen wir der freundlichen Stimme einer Botschaftsmitarbeiterin entnehmen, dass das Visum bewilligt ist und wir doch bitte nach Manila kommen sollen, wegen der Unterschrift. Puh - der Erdstoss ist wahrscheinlich bis Europa zu spuehren, weil Cathy und mir ein Stein in der Groesse des Mount Everest vom Herzen faellt. Wir koennen es kaum fassen, nun ist alles gut und wir koennen endgueltig Cathys Abreise vorbereiten. Montag geht es dann nach Manila zur Unterschrift und bis dahin werden wir ihren Auszug vorbereiten und alles Entsprechende in die Wege leiten. Die 14 Tage gelten wahrscheinlich fuer die abgelehnten Visas, die wohl hier doch eher der Regelfall sind.

Wir sind jetzt also im 7. Himmel und ab 10.10. zusammen in der Hirtenstrasse. Bis dahin kuemmere ich mich jetzt um das Noetigste und werde wohl nicht mehr so viel Zeit fuer die Webseitenpflege haben. Also falls hier nichts mehr kommt, hatte ich wichtigeres zu tun und vertroeste alle entteuschten Leser auf Anfang Oktober.

Gruesse von den Philippinen von Cathy und Bernd



Planung

Nun ist wieder gebucht, aber alles ist anders. Zwar geht es wieder auf die Philippinen, aber eigentlich sind die nebensächlich, denn mein Ziel heißt nur Cathy!

Insofern werden es denn auch eher 4 Wochen Arbeit, als ein Erholungsurlaub. Wichtigste Priorität hat die Frage, wie wir am Besten Cathys Umzug nach Hamburg vorbereiten können. Da wären also erstmal Visaformalitäten zu klären und dann wird es auch ein 4wöchiger Sprachkurs. Ich hoffe, dass sie bis dahin schon eine Menge aus dem Sprachkurs gelernt hat und wir dann mit richtigem Sprechen anfangen können.

Zweiter wichtiger Teil ist der Besuch ihrer Heimat und vor allem ihrer Familie. Das wird sicher auch ein vergnüglicher Teil, denn ich hörte schon von ziemlich vielen Cousins und Cousinen, die natürlich alle zu besuchen sind.

Dritter Teil könnte dann noch ein Abstecher nach San Fernando la Union werden. Dort wohnt Richy mit seiner Frau. Richy war Jugendlicher in St. Pauli zu der Zeit, als ich dort im Jugendhaus gearbeitet habe. Nun wohnt er auf den Phills und hat dort ein kleines Restaurant. Also sehen wir mal was da so geht. Unterm Strich, wird es das reinste Besuchsprogramm.

 

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