Samstag, 13. Oktober 2007   15:31:11
Hamburg
http://www.schmidt-hh.com




Ein erster Schritt gegen die Herbstdepression ist getan! Das Ticket liegt im Emailpostfach und damit kann es am 19. Februar 2008 wieder los gehen. Palawan soll es diesmal sein und dank Schaltjahresbonus gilt das Ticket auch noch einen Tag länger. So werde ich 29 Tage unterwegs sein. Vieleicht wird das Programm noch um ein paar Tage auf Samar ergänzt, das entscheidet sich aber erst vor Ort. Palawan soll zu den schönsten Inseln gehören und ist von von ca. 1200 kleinen Eilanden umgeben. Man kann also auch 4 Wochen dort zubringen, ohne sich langweilen zu müssen. Leider sind es noch 128 Tage bis zum Abflug, aber "time is running" und so steigt die Vorfreude von Tag zu Tag. Bernd


Dienstag, 12. Februar 2008   20:10:52
Hamburg
http://www.schmidt-hh.com


Endspurt

So - jetzt nähere ich mich dem Abflug und alles kann gut werden. Die Vorbereitung war eigentlich schon das erste Abenteuer. Sah es am Ende des letzten Jahres noch alles etwas schwierig aus, was das direkte Weiterkommen nach Palawan anging, so änderte sich das doch schlagartig mit dem neuen Jahr. Cebu - Pacific bot plötzlich einen Nachmittagsflug um 14:00 Uhr an, der mich noch vor 16:00 Uhr an den Ort meiner Träume bringen würde. Also kurzerhand gebucht: E-Ticket und Konditionen, wie bei Ryanair in der Gründerzeit. So schnell, wie der Flug gebucht war, war er auch wieder gecanceld, mit der Umbuchung auf den 8 Uhr Flieger. Zu dumm, da schwebe ich gerade noch über dem Südchinesischen Meer. ...und Schade gehabt! Aber nicht so schlimm, ich spare ja wöchentlich den Lottoeinsatz (weil ich nicht spiele!), dann kann man ja mal Cebu-Pacific spielen. Also - gucken wir noch mal, und - siehe da - nun bietet auch Air Philippines einen Flug am Mittwoch um 16:00 Uhr an. Das muss ja für eine Gesellschaft ins Auge gehen oder fliegt jetzt jeder Filipino einmal im Jahr nach Palawan? Also, das selbe Spiel: Buchen E-Ticket und bis heute ist noch alles gut. Also steigt meine Hoffnung gegen 17:10 Uhr in Puerto Princesa zu sein. Dort holt mich die Besitzerin des Tarabanan Ressorts direkt vom Airport ab und dann ist es noch 'ne gute Stunde bis zum ersten San Miguel Light am Strand. Mal sehen, ob es dann von da aus Digipost gibt. Erstmal geniesse ich jetzt meine Vorfreude auf den 14stündigen Nichtraucherflug ins (Raucher)Paradies.


Sonntag, 2. Maerz 2008   06:37:58
Tarabanan Resort - Ostkueste
http://www.tarabanan.de/




19. - 20. Februar 2008

So - nun geht`s also los! Es wird wieder ein Abenteuer, das zeichnet sich schon um 7:30 Uhr am Hamburg Airport ab. Während alle anderen Flüge in der Tristesse weißer Bildschirmzeilen untergehen leuchtet meiner in rot blinckend hervor: "Canceld - gestrichen" ist dort zu lesen. Das geht ja gut weiter (Der erste Anschlußflug nach Palawan mit Cebu-Pacific Airlines wurde auch schon vor zwei Wochen gestrichen. Ich bin dann auf Air Phhilippines ausgewichen.), aber das macht nichts, schließlich reise ich mit KLM und die werden sicher eine Lösung haben. Haben sie auch: Ich nehme halt den nächsten Flug um 12:00 Uhr. Der ist, so sagt die freundiche Frau vom Abfertigungsschalter, um 12:40 Uhr in Amsterdam und dann habe ich noch ausreichend Zeit um bis 14:10 Uhr den Flug nach Manila zu erreichen. Was wir beide nicht ahnen, dieser Flug wird Verspätung haben. Aber der Reihe nach. Was macht man morgens um diese Zeit? Erstmal Kaffee trinken. Dafür gibt es sogar den KLM Wiedergutmachungsvoucher über 5,- €. Beim Kaffee denk ich mir natürlich, dass es ja ganz ungewohnt ist, ohne die Kollegen aus dem Amt den Kaffee zu nehmen. Aber - da war doch was? Richtig! Kollege Goy fliegt ja gleich nebst Gattin in den diesjährigen Wintersport nach Antalia (Ja, genau das an der tü(r)kischen Mittelmeerküste, wo man früher wegen Warm hinflog, dieses Jahr einer der wenigen schneesicheren Orte). Also schaun wir doch gleich mal, wer den so um 11:30 Uhr dahin fliegt. Man - haben die ein Glück, einer von den tristen Flügen, aber das war ja klar, weil doch nur meiner auffiel. Also gucke ich doch mal beim Check in eines Chartercarriers (Der Name der eher unbedeutenden Gesellschaft ist mir denn doch wieder entfallen, aber er wäre zu ermitteln) und siehe da, wer kommt dort gemächlichen Schrittes zum Abflug? Es ist der Goy und nun steht einem Kaffee in gewohnter Runde nichts mehr entgegen. So kann ich noch mal ein Bild von ihm auf dem runway machen (Zugegeben, man erkennt ihn schlecht!) und mich erneut ärgern, dass ich nicht schon lange in Amsterdam bin.

Um 12:oo Uhr passiert am Gate für den Flug nach Amsterdam noch gar nichts, es ist nicht mal ein Flieger da. Um 12:15 Uhr rollt die KLM dann endlich an und ich beginne langsam mit einer geringfügigen Schweißbildung. Um 12:40 Uhr heben wir dann endlich ab uncd kommen allen Ankündigungen folgend, nach 40 Minuten an. Um 13:30 Uhr bin ich tatsächlich im Terminal und setze mit schnelleren Beinbewegungen ein. Wer den Schipol Airport kennt, weiß wie weit ein Gate entfernt sein kann und dazwischen liegt ja auch noch die Passkontrolle, die schon alleine eine viertel Stunde kostet. Nicht, das ich nicht glauben würde, dass KLM mich fürstlich bewirten und am Folgetag auch nach Manila fliegen würde, aber mir wäre die planmäßige Variante doch, angesichts des Anschlußfluges deutlich lieber. Also - Beine in die Hand und durch (...die Passkontrolle läßt sich so leider nicht umgehen, aber ich habe jetzt mal Glück und es eröffnet direkt ein neuer Schalter, den ich mit leichtem Gerempel als Dritter erreiche.)! Tatsächlich gelingt es mir, denn als dritter von hinten einzusteigen. Als ich wieder zu Atem komme, gehts auch schon los. Puh....

Der Flug ist wie immer ---ZENSIERT!---, ich kann nicht schlafen, Whiskey gibts nur rationiert und so vergnüge ich mich mit den Filmen, die ich noch nie sehen wollte. Nach eingehender Recherche stelle ich fest, dass der Flug auch 15 Minuten Verspätung hatte. Wie schön! Die Ankunft in Manila ist wiedererwartend sogar etwas zu früh. Also kann ich im Zeitlupentempo zum Domesticterminal und muss trotzdem noch 4 Stunden warten. Es werden 15 Minuten länger, weil sich Air Philippines dem KLM Konzept wohl auch angeschlossen hat. Mit 10 Minuten Verspätung erreiche ich Puerto Princesa, was nach dem Anreiseerlebniss ja eigentlich auch schon an ein Wunder grenzt. Vor dem Airport wartet die Besitzerin des Tarabanan Resorts und nimmt mich in Empfang. Gut so, denn ich bin nicht mehr zu viel zu gebrauchen und freue mich, dass jetzt alles von fremder Hand gesteuert wird. Um 19:00 Uhr Ortszeit bin ich in meinem Cottage und warte auf das Abendessen. In Deutschlnad ist es jetzt 13:00 Uhr und ich bin 31 Stunden unterwegs. Hoffentlich erlebe ich das Essen noch! Da schallt es auch schon "Börrnd" und ich werde zu Tisch gebeten. Eine Suppe aus Pappaya, Curry und Huhn läßt schlagartig meine Vorbehalte gegen die philippinische Küche, wenigstens temporär, verflachen und der gebratene Fisch mit Reis und Bratnudeln versetzt mich zum erstenmal in Urlaubsstimmung. "Alles ist gut" hätte ich gedacht, wenn ich nicht schon schlafen würde.

21. Februar 2008

Heute, am eigentlich dritten Tag beginnt der Urlaub richtig. Es beginnt mit einem kleinen Gewitter, doch das ist nach eihner Stunde schon vergessen. Der Himmel gestaltet sich hautfreundlich heiter bis wolkig. Mit Schutzfaktor 30 habe ich eine reelle Change, den Abend ohne all zu große Brandschäden zu erreichen. Die nähere Beschreibung des Tagesablaufs habe ich schon im letzten Jahr geschrieben (ist also unter 2007 nachzulesen), nur das Essen ist hier sehr viel liebevoller und eigens für mich gekocht. Was mir erst heute auffiel: Ich bin grad der einzige Gast und so konnte mich heute auch kein anderer stören. Zum Dinner gab es dann den BESTEN! Lapu-Lapu gebraten in süßsauer nach Art des Hauses, und das ist nicht so süß aber relativ würzig. So muss es sein. Schon die Mangomarmelade, hatte es mir heute morgen angetan, eben würzig und nicht zu süß. Die nächsten Tage sind erstmal gebucht und übermorgen gucke ich mir dann mal die Umgrbung an. Abenteuer hatte ich jetzt ja schon für drei Tage im voraus. Mit diesen Zeilen gehe ich nun meiner zweiten Nacht entgegen, nicht ohne noch paar San Miguel zu trinken.

Zum besseren Verständnis der Fachbegriffe (Lapu-Lapu, San Miguel,...) rate ich dringend die Berichte aus 2006 und 2007 zu lesen!

22. Februar 2008

Heute nacht hat der Wind etwas aufgefrischt sodass ich mir gegen 6:30 doch tatsächlich ein Tuch übergeworfen habe. Ohne den bescheuerten Hahn neben meinem Cottage wäre das allerdings nicht passiert. Um 10:00 Uhr ist die Wolkendecke verschwunden und ich sehe schon, der Strandtag fällt aus, weil er nicht mit Brandverhüttungsvorschriften kompatibel ist: Ein Pavillion lädt aber zur gemütlichen Tagesruhe ein und der ist nun besetzt. Irgendwo muss ich tatsächlich zwischenzeitlich mal ein Handynetz empfangen haben (Eigentlich klappt das nur sehr selten in meiner Schlafettage) und siehe da, die Post ist da. Über den direkten Weg aus Hamburg über Antalya erfahre ich, das meine Befürchtung, unser UEFA Cup Rückspiel wird ein tristes 1:0 (Was ja nach dem 3:1 Auswärtserfolg mehr als reichen würde) noch mit einem torlosen Unentschieden übertroffen wurde. Naja - weiter ist weiter - und wenn wir dafür am Wochenende wieder einen Auswärtssieg holen (wir spielen in irgend so einem bayrischen Bergdorf), ist ja alles bestens.

Nach langen Stunden der Ruhe raffe ich mich am Nachmittag auf und gehe zur Hauptstraße zum Zigaretten kaufen. 2 km verheißt ein ein kleines Schild und ich denke, ohauahauaha, da habe ich mir ja was vorgenommen. Km Angaben sind in diesem Land in der Regel nicht wirklich ernst zu nehmen. Meinstens geben sie eher Stunden an, das ist hier nämlich das eigentliche Entfernungsmaß. Doch nach etwa 500 Metern sind die 2 Km schon vorbei. Glück gehabt! Es gibt tatsächlich Zigaretten. Man muß einfach hingehen und nach Zigaretten verlangen und in diesem Fall bekommt man dann Marlboro Reds, das einzige, was es hier gibt, aber es könnte ja schlimmer kommen. Kommt ja vieleicht noch. Zum Dinner werde meine Gourmettsinne wieder herausgefordert. Es gibt Krebse in Currysauce, Schwenefleisch Adobo, Salat und Reis. Insbesondere das Adobo, was mir bislang hauptsächlich im Zusammenhang mit zertrümmertem Huhn unterkam, verdient Erwähnung. Es ist nicht ein Stückchen Knochen oder anderes Ungenießbares darin enthalten. Man kann das einfach so essen und zudem schmeckt es auch noch beeindrucked gut. Die Krebse sind mit viel Arbeit verbunden, aber ein wahrer Genuß. Die philippinische Küche möchte hier nun endgültig mit meinen erfahrungsbasierten Vorurteilen aufräumen. Ich lasse es mit Wohlwollen geschehen. Ich gebe hier jetzt also ausdrücklich einen kulinarischen Feinschmeckertip ab: Wer hier also gerade mal vorbei kommt: Unbedingt 2 Tage zum Essen im Tarabanan Resort zubringen. Baden und Faulenzen geht hier übrigens auch klasse.

Gerade ist auch das Mobilfunknetz wieder angesprungen und paralel zum Empfang neuer Nachrichten kann ich endlich die SMS von heute Morgen verschicken. Es scheint hier ein ernsthaftes Netzproblem zu geben und das auf den Philippinen, wo eigentlich jeder Täglich mehr SMS versendet, als ich im ganzen Jahr.

Für Morgen ist ein Motorbike geplant. Mal sehen, was daraus wird und dann werde ich mal einen ersten Abstecher in die Umgebung machen.

23. Februar 2008

Gegen 7:00 Uhr werde ich nicht von dem blöden Hahn sondern einem, intelektuell auf gleicher Stufe stehendem Moped geweckt. Es knattert heran und ich denke, muss das denn jetzt sein, und da knattert es auch schon wieder weg und ich denke, Glück muss man haben. Wie sich beim Frühstück heraus stellt war das mein Motorbike, aber es wurde von "the Owner" nicht für meiner würdig befunden und zum Tauschen zurück geschickt. Nun gut, waren wir also mal ab, was nun folgt. Die Ansage ist: "a brandnew bike"! Gegen 10:00 Uhr knattert es wieder und tatsächlich steht ein fast neues Gefährt, Marke Honda 125, vor mir. Das klappt ja prima, wenn the Owner was sagt. Also mache ich mich nach Omelette mit Schweinefleisch in Soja auf den Weg nach Port Barton. Der Reiseführer verspricht einen netten Ort mit schönem Strand und tollen vorgelagerten Inseln. Die Hauptstraße, man spricht vom Palawan Highway, ist Richtung Norden weitgehend betoniert, was bei uns asphaltiert meint, hier aber den Temperaturen entsprechend mit schmelzsicherem Material gestaltet wurde. Die Fabriciusstraße in Bramfeld würde durch einen vergleichbaren Zustand gewinnen. Ich fahre diesen Highway also zunächst mal 60 km nordwärts. Das könnte in einer Stunde erledigt sein, würde ich der philippinischen Gewichtsnorm entsprechen und die blöde Kiste nicht bei jeder noch so kleinen Steigung automatisch auf den Sicherheitsgeschwindigkeitskorridor zwischen 30 und 40 abbremsen und Steiungen gibt es doch viele. Nach zwei Stunden erreiche ich ein Schild (Tageskilometerstand: 60 KM), was Port Barton nach links weg in 22 Km ankündigt. Ich verlasse also den Highway und nach etwa 100 Metern ist auch schon klar, dass die restlichen 22 Km ein vielfaches an Aufwand bedeuten. Nach etwa 5 Km fängt der Spaß erst richtig an. Ich bin, seitem ich das erste Mal den Blincker benutzt habe, schon eine knappe Stunde untrweges und der nächste Km raubt mir eine weitere Stunde und die letzten Nerven. Das Schlimme ansich ist ja der Umstand, dass ich weiß, dass ich jedes einzelne Schlammloch auf der Rücktour nochmals durchqueren werde und, dass das bei Dunkelheit eine schier unlösbare Aufgabe ist. Also jetzt Mal mit Mathematik weiter: 6 Km in 2 Stunden, verbleiben also 16 + 22 für die Rücktour, hochgerechnet (und JA, das hab ich ohne Zuhilfenahme meines Palmtops hingekriegt) macht das 38 KM / 6 * 2 = bummelig 13 Stunden, um 18:30 ist es stockdunkel und ich trage eine Sonnenbrille! Quadriert wird das Elend durch Hunger, den schmerzenden Arsch und außerdem sehe ich schon jetzt aus, wie ein Schwein nach einem Tauchgang in der Suhle. RICHTIG! Ich bin an dem Punkt angekommen, an dem man besser umdreht und diesmal hab ich es gemacht. Nach meinem letzten Schlammloch, das doch etwas mehr Tiefgang hatte rasselt nun auch noch die Kette (Gott segne die Kadernwelle!) und ich kehre kurz bei einem Streckenposten zum Boxenstopp ein. Der Junge hat alle passenden Schraubenschlüßel in der Tasche und macht mir schon damit deutlich, dass ich nicht der erste dummdusselige Tourist bin, der sich mit einem Spielzeug - Zweitakt - Stincker an dieses Abenteuer macht. Für 100 Pesos gibt er mir noch gratis den Tipp, dass ich nicht mit der Kette in den Schlamm fahren darf. "Du Arsch", denke ich wortwörtlich! Ich werde jetzt hier bleiben und Mangos pflanzen, bis der Herr mich heimruft. Also wieder ins Schlammbaden, was natürlich zurück viel schneller geht - man kennt ja die Strecke schon. Knapp 2 Stunden später biege ich wieder auf den Palawan Highway und fange an mich auf das Abendessen zu freuen, was tatsächlich nach 1:20:34:409 erreicht ist. Wäre das mit dem Boxenxstopp schneller gelaufen, hätte ich durchaus einige 100stell schneller sein können.

Das Abendessen reißt erneut alles wieder raus. Die heutige Tellerdekoration heißt Sweet Lips (In Tagalog nennt man ihn Samaral) und er ist eine Granate. Weil sie meinen Appetit schon kennt liegt noch ein zweiter in der Pfanne. Hännschen Rosenthal (eine der Kindeswohlgefährdungen, denen mich meine Eltern ausgesetzt haben) würde hüpfen, das kann ich jetzt nicht mehr ohne Kolatteralschäden anzurichten. Ich spüle jetzt Staub und Frust mit mehrenden San Miguell hinunter und schon gehts mir wieder gut. So einfach geht das (Falls mein Arbeitgeber das Konzept im Rahmen der Mitarbeiterfürsorge übernehmen will: Es geht auch Seezunge und deutsches Bier)! Ob ich nochmal Motorbike fahre, werde ich nicht mal mehr ernsthaft durchdenken.


Sonntag, 2. Maerz 2008   06:46:44
Sabang - Underground River
http://www.hobotraveler.com




24. Februar 2008

Auch, wenn es Bielefeld eigentlich gar nicht gibt, signalisiere ich in diesem Fall Mitleid, die anderen Verlierer tun mir unendlich leid, bringen sie uns doch nach einem Sieg in München richitg oben ins Spiel. Also Jungs - 1:2 sage ich voraus. Olic und Zidan machen das klar.Dieser komische van Buyten kann von Mathijsen mal lernen, wie man das hinten vernünftig macht.

Mein Tag spielte sich heute on the road ab. Nach dem letzten verlässlich guten Frühstück packe ich meine sieben Sachen, die komischerweise beim zweiten Einpacken immer wesentlich mehr sind als beim Ersten. Der Boy bringt mich zur Straße und nach 10 Minuten kommt auch schon ein Jeepney, das mich nach Salbacion bringt. Dort zweigt die Straße nach Sabang vom Palawan Highway ab und insofern weiß ich dort ja auch schon, dass ich das angenehmste Stück Straße hinter mir habe. War die erste Fahrt mit 4 - 6 Personen in dem Jeepney noch ziemlich angenehm, so ändert sich das fortan auch. Zwar kommt das Fahrzeug schon nach einer viertel Stunde, was die vermutete Wartezeit bis 3 Uhr um zwei Stunden verkürzt, doch ist die Kiste nach europäischen Vorschriften schon mit einem 300 jährigen Führerscheinentzug überladen, aber hier geht da immer noch was.. Ich stehe das erste Stück auf der unteren Leitersprosse (die, um aufs Dach zu kommen, welches aber schon von ungefähr 15 Personen und Gepäck von weiteren 35 Menschen im Wageninneren. belagert ist). Ich habe Glück und kann nach 10 Km auf die provisorische Sitzbank am hinteren Ausstieg wechseln. Nach weiteren 5 Km bekomme ich tatsächlich einen Platz im Inneren. Das ist gut, denn schlagartig endet der etwas besser ausgebaute Straßenabschnitt und das Geschauckel geht richtig los. Es geht durch Schlaglöcher, die einer Elefantenherde Platz bieten, zum Fußball sielen. Zwischenzeitlich ist das Fahrzeug, das nach deutschen Maßstäben ein Neunsitzer wäre, allenfalls aber 20 Personen einen Sitzplatz bietet, mit ca. 55 Personen befüllt. Nun verlieren wir, was den deutschen Verkehrexperten nicht wirklich verwundern wird, einige Säcke mit Reis. Also Stopp und alles wieder einsammeln. Geht doch! Nach 2 Stunden, einigen angeschrammten Achsbrüchen und mehreren Gesäßverspannungen, erreichen wir einen Vorort von Sabang. Nun könnte man denken, es wird leerer, weil bestimmt ein paar Passagiere aussteigen. Zum Teil richtig! Es steigen etwa 20 Menschen aus, dafür aber etwa 30 wieder zu. Es ist nicht zuglauben. Jetzt sind es nach groben Schätzungen über 60 Personen zzgl. diverser Wocheneinkäufe. Gottseidank ist die Straße jetzt besser, sonst wäre der Achsbruch unausweichlich. Ab jetzt wird es aber alle hundert Meter leerer. Das ist einerseits schön, geht aber wiederum aufs Zeitkonto. Alle 100 Meter folgt jetzt ein Stopp und das mühseelige Suchen des passenden Gepäcks zu den scheidenden Fahrgästen. So brauchen die letzten 5 Km eine gute Stunde. Nach insgesamt rund drei Stunden sind die insgesamt ca. 60 Km tatsäcchlich geschafft und ich münde in einem Cottage des Green Verde Resorts und direkt im Anschluß im Meer. Nach weiteren 2 Stunden Entspannung in der Horizentalen mache ich mich auf den Weg zum Dinner. Das hält, wie erwartet, nicht im geringsten mit dem Tarabanan mit. Ich treffe den einen oder anderen Guide mit dem jeweils günstigsten Angebot für Touren, die ich gar nicht machen möchte und begebe mich nun gleich auf die Suche nach einer Möglichkeit, das Internet zu erreichen- Ob das erfolgreich war oder nicht, läßt sich dann ja unschwer erkennen.

25. Februar 2008

Nach einem Abend der Mißerfolge startet dieser Tag adäquat. Ich habe kein Internetcafe gefunden und mein Fußballtip ist, was unsere Tore angeht, auch nur halb in Erfüllung gegangen. immerhin haben die Bergbewohner auch nur ein Tor geschoßen und damit kann man ja durchaus auch zufrieden sein. Internet gibt es hier nicht, dass liegt sicher auch daran, dass es nur zwischen 18:00 und 22:00 Uhr Strom gibt, vom Generator. Also bleiben meine Zeilen zunächst mal auf dem Palm. Ein Couriosum hat sich mitlerweile geklärt. Ich hatte all die Tage immer Ameisen in meinem Rucksack, was mir immer auffiel, als ich meine Tastatur auspackte. Nun es scheint doch tatsächlich so, dass Ameisen auf Infrarot abfahren. Ich hatte die Batterie in der Tastatur gelassen, weil ich ausprobieren wollte, ob sich dadurch die Batterielebensdauer wesentlich verringert. Diesen Beweis konnte ich bislang nicht antreten, denn offensichtlich lieben Ameisen die Infrarotschnittstelle und deren Umgebung. Seit ich die Batterie wieder raus nehme ist auch wieder Ruhe im Rucksack. Falls ich hier eine neue biologische Erkenntnis gewonnen hane, bitte ich um Hinweise. Ich w´ürde mich dann doch noch mal um den Bio - Nobelpreis bewerben.

Der Tag als solcher war komplett für die Tonne. Eigentlich hat es den ganzen Tag geregnet, manchmal mit Sturm, manchmal ohne. Für einen Jungletrail jedenfalls nicht wirklich das Wetter. Solch Tage verbringt man sonst eigentlich im Internetcafe und guckt sich an, was man immer schon mal sehen wollte. Also komplett verloren! Immerhin bin ich trocken zum Dinner gekommen, aber das hilft auch nur bis 22:00 Uhr, dann gehen halt die Lichter aus und die Touristen gehen ins Bett. Immerhin funktioniert mein Minibüro auch netzunabhängig und damit habe ich sogar meinem Arbeitgeber etwas voraus. Aber, was soll man über diesen Tag groß schreiben. Morgen gehts zum Undergroundriver, koste es, was es wolle. Schnell noch das letzte Bier weg bevor es total warm ist und dann "Gute Nacht"!

26. Februar 2008

Heute war es dann also der Undergroundriver. Der Trip startet nach dem Frühstück am Pier in Sabang. Zunächst werden dem naturbegeisterten Touristen diverse Gebühren abverlangt, geht es doch in einen Nationalpark. Das berappelt sich pro Person dann auf 350 Pesos, was immerhin auch schon mal 10 USD sind. Damit ist man natürlich noch keinen Meter weitergekommen, denn nun kommen erstmal die Bootsführer dran. Eine Banka (Kleines Auslegerboot) fasst in diesem Fall 6 Personen. Alle anderen Fahrten, die ich bisher in gleichgroßen Booten unternehmen durfte, werden mit 25 Passagieren kalkuliert, aber hier läßt sich ja durchaus was verdienen. Ich habe Glück und treffe Ed aus Missouri mit seiner Schwester und wir teilen uns ein Boot. Das beläuft sich dann nochmal auf 350 Pesos für mich. Die Fahrt geht dann etwa 20 Minuten Richtung Norden. So eine Strecke kostet sonst mit einem Boot ungefähr 30 - 40 Pesos, also ein richtiges Schnäppchen. Nach der Ankunft in einer kleinen Bucht - ich bin nun schon auf die nächste Gebühr gefasst - werden wir direkt 100 Meter durch den Dschungel geleitet und müssen uns dann lediglich registrieren. Es gibt für jeden eine Schwimmweste und einen Schutzhelm, der so überflüssig, wie ein Kropf ist, weil es einerseits nur sehr wenige Hindernisse in Kopfhöhe gibt und er für europäische Kopfgrößen ohnehinn zu klein ist. Ich trage ihn also offen, mit der Aussicht, das jedes Hindernis ihn mir mühelos vom Kopf stoßen wird. In kleinen Paddelbankas fahren wir zu Dritt mit einem Führer des Nationalparks in den Fluß. Zunächst geht es in eine unscheinbar wirkende kleine Felsöffnung, aber sogleich kommt man doch ins Staunen. Etwa 8 Km zieht sich der Fluß durch den Berg. Die gesamte Strecke ist von wahnsinnigen Stalgniten und Stalaktiten gesäumt. Es tropft aus vollen Rohren und man bekommt sogleich die praktischen Folgen einer Tropfsteinhöhle zu spühren. Es lohnt sich, wenngleich 20 USD für philippinische Verhältnisse doch ein Vermögen sind, aber der Filippino ist hier auch ein seltenerer Gast. Die Fahrt geht, quasi als Hauptattraktion, durch die Kathedrale, die ihren Namen der christlich - katholischen Interpretation einzelner Stalgniten, oder waren es Stalaktiten, als Marienfiguren, der heiligen Familie und weiterer Figuren verdankt, für die man wohl in Sachen katholischer Heiliger vorgebildet sein sollte. Der höchst Punkt des unterirdischen Flußlaufs, ist mit 65 Metern in der folgenden Höhle erreicht. Immer wieder weißt der Führer darauf hin das man den Mund geschloßen halten sollte, wenn man nach oben sieht. Er meint damit, dass die Fledermäuse, es sind tausende, die an der Decke hängen, hin und wieder unschöne Dinge fallen lassen. Nach einer knappen halben Stunde kommt der Hinweis, dass wir nun den Wendepunkt der Tour erreicht haben. Er könne aber, gegen einen kleinen Obulus von 200 Pesos pro Person auch noch weiter fahren. Wir entschlißen uns, die Tour hier zu beenden und wieder zurück zu fahren. Nach weiteren 20 Minuten (flußab geht auch untertage schneller als flußauf) sind wir wieder am Ausgangspunkt und könne die Schutzkleidung ablegen. On the way sieht man noch einige Warane und die obligatorischen Affen. Dann folgt der letzte Teil, zurück nach Sabang. Damit habe ich nun also die Hauptattraktion von Palawan gesehen und muss fortan nur noch Urlaub machen. Morgen früh um 7:00 Uhr fährt ein Boot nach Port Barton und El Nido, es lässt mich auf Cacnipa Island raus und dort soll es ziemlich klasse sein, in Sachen Schnorcheln. Das ist ja wieder richtig Urlaub: früher aufstehen als Zuhause!


Sonntag, 2. Maerz 2008   06:53:29
Cacnipa Island
http://coconutgarden.palawan.net/




27. Februar 2008

6:00 Uhr aufstehen, packen und los. Am Pier gibts immerhin schon ein geöffnetes Restaurant und somit einen Kaffee. Der freundliche Filippino, der meine Reservierung aufgenommen hat ist auch schon da und signalisiert mittels Nicken, dass er sich noch an dieselbe erinnert und ich noch in Ruhe Kaffee trinken soll. Tue ich ja schon! In 5 Minuten ist Abfahrt, aber wie geht das mit "in Ruhe". In mir steigt die Ahnung auf, dass ich auch eine Stunde länger hätte schlafen können und deswegen nichts verpasst wäre. Genau richtig! Um kurz nach 8:00 Uh geht es tatsächlich los. Strahlender Sonnenschein begrüßt die Verwegenen, die sich zu dieser Tour entschlossen haben, an Bord. Etwas unruhige See läßt alle Reisenden binnen kurzen restlos wach werden und niemand muss sich ärgern, dass die Zeit zum Duschen heute morgen etwas knapp war. Da bleibt kein Auge trocken. Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir eine paradiesische Bucht auf einer ebensolchen Insel. Cacnipa Island heißt das Eiland und ist meine Destination. Das Coconut Garden Resort ist hier Monopolist unter schweizer Leitung, aber trotzdem erschwinglich. Schon beim Aussteigen komme ich gar nicht aus dem Staunen heraus. Die mitreisenden Amerikaner beneiden mich, dass ich hier aussteigen darf und quasi das Südseeparadies zu Füssen habe. Genau so ist es. Man hat ein Cottage und ein Frühstück für mich und alles ist gut. Das wird darüber hinaus ein klassischer Hängemattentag, unterbrochen von gelegentlichem Wässern. Abends gibts einen Red Snapper, der seine Schwimmfähigkeit in einigen Rhum-Coke wiedererlangt und der Tag ist mein Freund. Allerdings hort er um 21:30 Uhr auf, dann geht nämlich der Generator aus und alles versinkt in tiefschwarzer Nacht.

28. Februar 2008

Übernacht ist das Paradies einer Regenfront gewichen und so wird das wieder einer von diesen trostlosen Lesetagen. Gottseidank gibt es hier ein paar Menschen, die muttersprachliche Konversation ermöglichen. An manchen Tagen ist das auch mal ganz schön. Dann macht es Plop, mein SMS Signal, und Goy kommt in einem kurzen Moment des Netzempfangs mit schlechten Nachrichten aufs Handy. Mit dem Pokalaus in Wolfsburg versinkt der Tag nun restlos in der Depression. An solchen Tagen kann man nur noch auf Drogen zurückgreifen, also mache ich mich jetzt an den ersten Rhum-Coke und versuche nicht zu schnell zu lesen, damit mein Buch noch ein paar Tage hält.

29. Februar 2008

Das ist er nun, nach vier Jahren wieder, der 29. Februar, und er hätte mehr aus sich machen können. Ich will ja nicht meckern, ist er doch der Tag, der meinen Urlaub um einen Tag verlängert (Von wegen KLM Monatsticket, das immer exakt einen Monat gilt), aber er war hier auf den Philippinen allenfalls durchschnittlich. Positiv lasse ich gelten, dass es nicht geregnet hat und das die Mückenstiche gar keihne sind sondern Bisse der Nick - Nacks (Sandflöhe), was immerhin das Malariarisiko verringert. Ins Minus zu rücken ist die Tatsache, dass auch die Sonne nicht wirklich schien (außer irgendwann zwischen 6:00 und 7:00 Uhr, was mich aber nicht hinreißen konnte, den jungen Morgen... und wenn die Hähne krähen..., usw.) und eben diese lästigen Sandflöhe, die wenn alles andere stimmt, einem das Paradiesleben zu vermiesen suchen. So ist das eben im richtigen Leben, es gibt ihn einfach nicht, den Strand, wo einfach alles stimmt (und ich werde trotzdem weiter nach ihm fahnden). Mein Versuch, die Insel zu umrunden endete auch irgendwann im Nirgends, wo es dann nur noch mit Machete und Expeditionsausrüstung weiter ging. Aber ansonsten ist das hier prima. Man hat eine Ruhe, die sich der Großstädter eigentlich gar nicht mehr vorstellen kann. Bis auf die Zeit, wenn der Generator läuft, ist hier ein Naturkonzert ohne gleichen. Einzige Unterbrechung kann mal ein Boot sein, was quasi die einzige Verbindung zur Außenwelt darstellt. Die HEM`s (HandyEmpfangsMomente) werden täglich kürzer sodass nicht ernsthaft von einer Verbindung zu sprechen ist. Der Schreck in der Abendstunde war der Moment, als meine Hängematte riss, das kam aber immerhin pünktlich zum Dinner und so erwarte ich jetzt "Medallions of beeftenderloin with mushroom cream sauce and potatoes". Geht doch. Morgen werde ich, soweit es ein Boot gibt, mal weitermachen Richutng El Nido und dort, so verheißen mehrfach verifizierte Tips, soll es dann tatsächlich ein Internetcafe geben. Also vieleicht dann endlich Urlaubsgrüße per Email. Nun muß ich mich der vorstehend beschriebenen Herausforderung widmen und packe deswegen gerne mein Minibüro ein.


Sonntag, 2. Maerz 2008   06:57:04
El Nido
http://www.puravida.ph/




01. März 2008

Zwischen 12:00 und 13:00 Uhr soll ein Serviceboot über Port Barton nach El Nido gehen. Die Zeitangabe ist für hiesige Verhältnisse an Verbindlichkeit nicht zu übertreffen und so denke ich, dass die Mitarbeiter des Resorts tatsächlich daran glauben. Das will also schon was heißen, auch wenn es jetzt schon 12:45 Uhr ist und noch nichts in Sicht ist. Doch da kommts!.

5 Schweden überlegen sich kurzerhand auszusteigen und einen Zwischenstopp im Paradies einzulegen.. Das schafft auf dem Kahn Platz und so sitze ich halbwegs trocken. Zunächst geht es nach Port Barton, der Ort, mit dem ich schon abgeschloßen habe. Dort verläßt mich auch der Rest der Mitreisenden und ich habe das Boot bis El Nido für mich allein. Auf gehts! Wir kommen etwa 500 Meter und dann ist erstmal Motorschaden. Ganz so schlimm ist es nicht, da es sich nur um die Schläuche des Wasserkreislaufs handelt. Wie das aber immer so ist, wenn man erstmal anfängt, zieht eins das nächste nach sich. Nachdem der kombinierte Abgas- und Abwasserschlauch im dritten Anlauf wieder dicht ist, geben die Wasserschläuche am Motor auf und zwar jeweils an den Verbindungen, die in der zivilisierten Schiffahrt durch kurzes Nachziehen der Schlauchschellen wieder dicht wären. Hier sieht das schon anders aus. Erstmal gibt es gar keine Schlauchschellen, die Verbindungen sind abenteuerlich gestaltet. Zunächst kommt der Schlauch auf den Stutzen, dann wird er mittels etwa 3 - 4 mm dicker Angelsehne (Ja , ich weiß auch, dass das gar keine ist!) fest getüddelt und verknotet. Jetzt folgt eine Lage fest gewickelte Plastiktüte, die zum Ende hin verdrallt und dann auch verknotet wird. Nun wird das Ganze Teil mit einem Gummiband (Das ist das einzige, was auf Anhieb keinen anderen Schluß zuläßt, als wenn es ungefähr bestimmungsgemäß verwendet wird) umwickelt. Maschiene an und es tropft aus der nächsten Nahtstelle. Also das ganze noch mal. So verbringen wir ungefähr 2 Stunden und ich bekomme einen Einblick in die handwerklichen Fähigkeiten meiner Chauffeure. Dann gehts endlich weiter! Nach 2 Minuten drosselt der Maschienist das Tempo, weil er seiner Arbeit doch nicht so richtig vertraut. Macht ja nichts, wir haben ja alle Zeit der Welt. Nun gehts erstmal eine Stunde relativ glatt, dann frischt es ordentlich auf und ich danke dem Herren, dass wir etwas langsamer sind. Nicht, dass ich nicht schon klatschnaß wäre und es auf dem ganzen Boot keinen trockenen Flecken mehr gibt. Nun kommt das Wasser auch noch von oben. Dolle Wurst! So geht es nun erstmal 3 Stunden weiter. und die Dämmerung bricht herein. Das habe ich mir immer schon gewünscht. Auf einem unbeleuchteten Boot bei schlechtem Wetter irgendwo im Südchinesischen Meer abtreiben. Die Fahrt wird nun noch langsamer, weil auch der Steuermann nichts mehr sieht. Der Bootsmann baut nun erstmal aus einer Batterie und einer alten Kfz-Blinckerfassung ein Positionslicht. Der Bootsjunge sitzt im Bug mit einer Taschenlampe und sucht nach sogenannten Untiefen. Ich, der begeisterte Passagier sitze hinter einer Plane versteckt und versuche nicht noch nasser zu werden, als ich ohnehin schon bin, denn langsam wird es kalt. Wir werden noch langsamer, was in der Kombination von Stockdunckel und Vernunft sicher zu begrüßen ist. Hoffentlich ist das auch mit den Restaurantöffnungszeiten in El Nido kompatibell! So kämpfen wir uns bis gegen 20:00 Uhr durch die Gischt und dann erscheinen endlich die Lichter von El Nido. Wir werden noch langsamer, aber die Fahrt geht doch zu Ende. In El Nido habe ich noch die Auswahl zwischen einem teuren und einem teureren Zimmer. Also investiere ich 1.500 Pesos für die nächste Nacht, dusche und stopfe mir in der erst besten Gelegenheit die mittlerweile vakuumhaltige Plautze voll. Das war wieder ein richtiger Urlaubstag, an dem man am Ende schon dankbar ist, überlebt zu haben. Naja - morgen setze ich mich mal in ein Internetcafe und veröffentliche meine Horrorgeschichte. Ich wünsche mir DSL!

02. März 2008

Das ist doch alles fiese, frech und gemein. Heute scheint hier wieder die Sonne und alles sieht nach wunderschöner Urlaubsidylle aus. Aber nützt nix, ich werde heute internetten und versuchen, an Geld zu kommen. Bei Tageslicht betrachtet sieht das hier im übrigen ziemlich klasse aus und man kann es hier durchaus ein paar Tage aushalten. Der Ort fügt sich in einer kleinen Bucht in die ihn umgebenden Felsen ein und man sieht, dass eine Expansion nur durch größere Sprengungen zu ermöglichen wäre. Das will ich ihm nicht wünschen. Morgen kommt dann die unausweichliche Islandhoppingtour zu den hoffentlich noch lebenden Riffs. Im uebrigen gewinnen wir heute gegen Frankfurt 2:0. Ist das KLAR!


Dienstag, 4. Maerz 2008   012:18:53
El Nido
http://www.lallyandabet.com




03. März 2008

Wahnsinn! Um 8:00 Uhr klingelt der Wecker und ich starte gemächlich in den Tag. Um 10:00 Uhr ist Islandhopping angesagt. Als ich um 8:30 Uhr zum Frühstück schreite erreicht mich die Nachricht, dass es doch schon um 9:00 Uhr los geht. Also, nun aber schnell noch das American Breakfast rein. Das geht nach 14 Tagen auch schon blind, weil es doch immer das selbe ist: Eier, in der Defaulteinstellung gespiegelt, optional aber auch gerührt oder gekocht, dazu langweiliges Brot, Butter und Marmelade, diese wiederum vorzugsweise English style, also Orange mit Schale (sowas würde ich im geschlossenen Strafvollzug einsetzen!). Die eigentliche Vielfalt, man nennt es denn "your choice" wird durch die Beigabe von Schinken, Speck, getrocknetem Fisch oder Corned beef erreicht. Mit Glueck ist davon auch tatsaechlich etwas verfuegbar. Für den Filippino wird anstatt Brot auch Reis gereicht, was bei dem Brot hier die Rettung ist. Also schnell rein mit dem Zeug und los. Wir starten mit 2 Mann Besatzung und 4 Customers, drei Amerikaner und ich. Eine Stunde fahren wir übers Meer und erreichen die Smal Lagoon, ein kleiner Fjord quasi, der sich in die Felsen hinein zieht. Durch ein kleines Felsenloch gelangt man in die eigentliche Lagune, in der ein kleiner Hai schwimmen soll. Ich bin natürlich wieder der Verlierer und er bleibt mir verborgen. Nächste Station ist die Big Lagoon, eigentlich nicht so spektakulär, wäre da nicht ein kleines Loch im Felsen, durch das man in eine Art Höhle gelangt, die lediglich nach oben hin offen ist und damit quasi ein kleines Meeresbecken bildet, das ringsum von hohen Felsenwänden gesäumt wird. Leider ist das Wasser so trübe, dass die besondere Meeresfauna und -flora uns verschlossen bleibt. Wieder draußen sehe ich tatsächlich die ersten lebenden Korallen in größerer Zusammenballung. Es scheint sie also doch zu geben, die intakten Tauch- und Schnorchelreviere auf Nordpalawan.

Die nächste Station machen wir auf der kleinen Simezu Island. Während sich die Bootsleute an die Zubereitung unsers Lunches machen, tauchen wir noch mal ab. Das ist der Wahnsinn. Hier gibt es doch tatsächlich ein richtig lebendes Korallenriff mit einer Unmenge an Fischen, Pflanzen und allen möglichen Riffbewohnern. Ich bin schier überwätigt. Sowas habe ich schon viele Jahre nicht mehr gesehen. Leider habe ich keine Unterwaserkamera dabei (sowas hatte ich früher immer im Gepäck als Einmalkamera, aber nie benutzt). So kann ich also nur berichten. Nach dem Auftauchen gibt es Lunch. Die Crew hat ein paar wohlschmeckende Fische gebraten, deren Namen sich nicht wirklich recherchieren läßt, aber sie sind wunderbar. Kaum Gräten, schmackhaft und leicht zu bedienen. Dazu gibts Hähnchenspieße. Reis, Salat und Annanas und das ganze mit wunderschönen Pannorama des Bacuit Archipels. Nach einem anerkennenden Bäuerchen (das ist hier durchaus Gang und Gebe) geht es wieder aufs Boot und weiter zur 7 Commandos Beach auf der Insel Intalula. Dort folgt nochmal eine Schnorchelstunde der besseren Art. Vor dem wunderschönen Strand (Es ist wirklich, wie man sich die Südsee vorstellt!) ist ein riesiger Korallengarten und hier treffe ich auch NEMO oder einen engen Verwandten. Sie haben sich für die selbe Wohnzimmerausstattung entschieden, wie der bekannte Vertreter aus dem Film. Wahnsinn! Nach einer weiteren Stunde sind wir wieder zurück und ich gebe mich erstmal einer ausgedehnten Ruhepause hin. Für den Abend stehen noch einige Herausforderungen an.

Um 19:00 Uhr starte ich das Abendprogramm. Zunächst brauche ich mal Geld, dass habe ich bisher verschoben, aber nun pressiert es ein wenig. Meine Vermutung, dass sich der Reiseführer von 2005 zwischenzeitlich überholt hat und es hier nun auch einen Geldautomaten gibt, erweist sich als übermütig. Hier gibt es nichts, keine Automaten, keine Bank und keinen Moneychanger. Also bleibt der Weg ins Artcafe. Dort werden sie geholfen, egal wir das Problem aussieht. Auch hier erweist sich meine Vermutung wieder als falsch, das ich nun etwa 100 Jahre beschäftigt bin um Cash advanced auf meine Kreditkarte zu bekommen. Nach 10 Minuten bin ich mit 20.000 Pesos wieder draußen. Es brauchte ein kleines Formular und einen Anruf in Manila um eine Authorisationsnummer zu bekommen und schon gibts bares. Der ganze Spaß kostet 10 Prozent Commision. Na gut, Geld gibts ja nirgends umsonst. Wenn ich vergleichsweise das Theater heranziehe, das ich selbst in Manila mit Travellers Cheques hatte, dann nehme ich das in Kauf.

Nächste Herausforderung: Mein ohnehin schon leicht angeschlagenes Handyladegerät hat nun endgültig seinen Geist aufgegeben und ich brauche ein neues. Recherchen in Deutschland ergaben, dass mit etwa 30 - 40 Euronen zu rechnen wäre. Da dachte ich mir, kaufst du dir mal eins in Manila. Bis dahin, so die Planung, sollte das alte noch überleben. Hat es aber nicht und nun ist das Problem in El Nido zu lösen. Also in den erst besten Cellphoneshop und siehe da, passt! Man muss zwar kurz loslaufen und von irgendwoher das richige Gerät holen, aber das ist dann auch nur halb so groß, wie das alte. Für die heimatlich Steckdose wird sich sicher auch noch ein Adapter finden und alles ist gut. auf meine Frage nach dem Preis, wird "One - Eight" geantwortet. Meine Nachfrage wird auf 180 Pesos konkretisiert, das sind umgerechnet exakt 3 Euro. Also, wenn das nicht einen Nobelcocktail nach sich zieht! Der Tag war ja rundrum ein durchschlagender Erfolg. Da wünsccht man sich doch mehrere von. Das Dinner fügt sich nahtlos ein. Ich bestelle einen mixed grill with fried potatoes und bekomme einen Berg Fleisch mit einigen Kartoffeln durchsetzt. Das schmeckt klasse und kann für mitteleuropäische Fleischfresser glatt als Einstiegsdroge mit folgender Abhängigkeit wirken. Dem Barjungen bringe ich noch rasch bei, wie man einen ordentlichen Black Russian mixt und so kann der Abend ausklingen. Morgen früh um 7:00 Uhr wird das nicht so witzig, aber das nützt ja jetzt auch nix.

04. März 2008

Etwas angeschlagen quäle ich mich um 7:30 Uhr aus dem Bett. Bis 9:00 Uhr läuft ungefähr alles, wie am Vortag. Dann eile ich zur zweiten Inseltour an den Strand und da ist es wieder, das verdamte Spiel der Gegensätze. Die Tour fällt aus, weil drei Mitfahrer krank geworden sind. Klasse! Also trinke ich meinen zweiten Kaffee bis 9:30 Uhr, dann fängt es an zu schütten. Also war das Vieleicht ein Winck des Schiksals, das es gar nicht mit ansehen konnte, dass ich schon wieder im strömenden Regen auf einem Boot sitze. Also häüngen wir mal ab. Gegen 10:30 Uhr geht das erste Bier und es bahnt sich ein Tag mit klönen, Bier trinken und ruhen an. Auch nicht schlecht, wenn man auch nur mit einem Gedanken an das heimatliche Kontor denkt. Aber Schluß mit Alpträumen! Jetzt scheint schon wieder die Sonne und ich muss mich wieder belanglosem Geschwätze widmen.

Nachmittags bekomme ich im Artcafe ein Ticket füe die Bootsfahrt nach Coron, bedauerlicherweise Morgen früh um 7:30 Uhr, das heißt also wieder vor dem Frühstück aufstehen, aber dafür soll ich dann auch schon nachmittags um 15:00 Uhr ankommen und das hilft zumindest, ein erschwingliches Zimmer zu bekommen. Jetzt mache ich mich denn ans abschließende Dinner in El Nido und werde mir noch mal richtig was gönnen. In Coron könnte es duraus auch mit Internet klappen, aber ich will mal nicht zuviel versprechen. Also noch schnell die letzten Bilder ins Netz und gut.

Bis dahin grüßt Bernd


Donnerstag, 6. Maerz 2008   06:18:15
Coron - Busuanga Island
http://www.worldtrip.de




04. März 2008

Nach dem Dinner läuft mir noch eine Kneipe mit Livemusik über den Weg, also singen wir noch ein paar alte Beatlesschlager und trinken die dazu absolut notwendigen Biere. Als ich wieder im Cottage bin ist 5 vor 12 und damit höchste Zeit zum Packen, denn in 5 Minuten geht das Licht aus. Quasi das städtische Schlafprogramm. Es gelingt mir mehr schlecht als recht, aber morgen ist ja auch noch ein Tag und zwar ein langer.

05. März 2008

Mit viel Selbstbeherrschung gelingt es mir, aus dem Bett zu kommen und die gestern unter dem Stichwort PACKEN geschaffene Unordnung in vertretbarer Zeit wieder zu organisieren. Das Frühstück wieder wie gestern und schon so oft und dann schnell mit dem Tricykle zum Hafen. Der freundliche Beamte, ich halte ihn mal dafür, der meine Terminalfee kassiert, schafft es tatsächlich die gesamte Konversation auf die Worte "20 Peso" zu beschräncken, ohne dabei unhöflich zu sein. Er liebt diese Zeit wahrscheinlich genauso, wie ich. Um 7:30 Uhr schickt man mich erstmal wieder los, ich soll doch noch Sandwiches kaufen oder so. Auf meine Anmerkung, dass ich die schon im Gepäck habe, bekomme ich den Tip, Chips sein auch klasse auf See. Nun gut, dann Folge ich dem Rat mal und gehe noch mal shoppen. Tatsächlich bleibt nichts anderes, als noch zwei Tüten Chips und einen Mangosaft zu kaufen. Als ich um 8:00 Uhr wieder am Terminal bin, kann ich auch direkt einsteigen. Die Fahrt beginnt um 8:30 Uhr. Da is es wieder! Na gut, immerhin fahren wir überhaupt und müssen nicht wieder zurück, weil jemand krank geworden ist. Für philippinische Verhältnisse ist eine Stunde zu spät ja ungefähr, wie sekundengenaue Abfahrt. Die Fahrt wurde mir schon beim Ticketkauf mit 7 - 8 Stunden avisiert, also erstmal ein Auge zumachen. Gegen 10:00 Uhr fange ich langsam an, am Geschehen auf dem Boot teil zu nehmen. Mit mir sind 4 Franzosen, eine Schweizerin älteren Semesters und fast Blind, wie sich später herausstellt sowie 2 weitere eher sprachlose Deutsche an Bord. Wir labern das üblich Geplänckel und so dümpelt die Zeit dahin. Gegen 11:00 Uhr erreichen wir die offene See und ich danke dem Herrn, dass das Boot doch etwas größer ist, als der letzte Seelenverkäufer. Jetzt kommt richtig Stimmung auf, denn jeder, der einen etwas empfindlicheren Magen hat, begibt sich erstmal an die Reeling. Ich ertrage die Dünung mit Fassung, muß aber neidlos anerkennen, dass ich mit die ganze Angelegenheit etwas ruhiger vorgestellt habe. Es sind zunächst nur manshohe Wellen, die später aber noch höher werden, die einem ein wenig Angstschweiß auf die Stirn treiben und später die Frage aufwerfen, wieviel so ein Auslegerboot eigentlich aushält. Die heutigen Wellen hat dieses zumindest geschafft. Ich freue mich schon auf den gemütlichen Kaffee, den ich dann gegen 1600 Uhr in Coron trinken werde.

Gegen 16:00 Uhr genügt ein Blick in die nähere Umgebung und es wird klar, dass mit Kaffee trinken wohl nichts wird. Es ist weit und breit nichts in Sicht, was dem Ziel entsprechen könnte. Gegen 17:00 Uhr bringen die Franzosen in Erfahrung, dass dies heute die erste Fahrt des Schiffseigners ist. Das ist ja auch beruhigend. Gegen 18:00 Uhr erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang, der unweigerlich die Frage auslöst, warum eigentlich wir und warum hier und überhaupt? Gegen 18:30 Uhr bekennt der Bootsführer, dass wir irgendwo falsch um eine Insel gefahren sind und er jetzt auch nicht so genau weiß, wo Coron eigentlich liegt. Gegen 18:45 Uhr kommt die Meldung, dass es noch eine halbe Stunde dauert. Gegen 19:15 Uhr ist die verstrichen und die Maschine steht still. Irgendwann ist halt auch mal der Diesel zu ende, aber es ist noch ein Ersatzfass an Bord, dass muss quasi nur angestochen werden. Gegen 19:25 Uhr drückt der Bootsführer auf den E-Starter und es passiert nichts. Die Batterie ist alle. Es ist stock dunkel und wir haben die Sonnenbrillen lange abgesetzt. Die Besatzung hat natürlich keine Taschenlampen an Bord und so ist es doch gut, dass eigentlich jeder Tourist sowas im Gepäck hat. Meinem Maglite kommt schwerpunktmäßig die Aufgabe zu, als Positionslicht und Maschinenraumbeleuchtung zu dienen. Die Schweizerin wird langsam ernsthaft sauer, was insbesondere damit zusammenhängt, dass sie fast blind ist und nachts gar nichts mehr sieht. Ich habe mir das auch in meinen schönsten Träumen immer wieder vorgestellt: Nachts ohne Licht hilflos auf dem Meer treiben. Wir fangen ernsthaft an, zu überlegen, ob wir schon mal SOS leuchten sollen, aber das geht ja gar nicht, weil unsere Taschenlampen ringsrum in Gebrauch sind. Gegen 19:45 Uhr gelingt es der Manschaft auf abenteuerliche Weise die Maschine mit einem Tau anzureißen und wir sind tatsächlich wieder navigationsfähig. Ein größerer Lichtkegel am Himmel deutet darauf hin, dass Coron hinter der nächsten Bucht liegen muss und das bestätigt sich, als die ersten Lichter von den Eingebohrenen wiedererkannt werden. Gegen 21:00 Uhr laufen wir tatsächlich in den Hafen von Coron ein. Eine halbe Stunde später habe ich ein schäbiges Zimmer gefunden und esse ein gekochtes Beef mit Reis, dass ohne Frage zum Tag passt.

ÜBERLEBT! Es ist kaum zu fassen und es glaubt einem sowieso keiner, aber ich musste es doch mal aufschreiben. Langsam neigt sich meine Lust auf Bootsfahrten, aber was soll man dann auf den Philippinen machen. Mal schauen, was noch kommt. Man rechnet ja eigentlich immer damit, dass es nicht mehr schlimmer werden kann.

Ich mache jetzt noch ein paar Biere weg und dann ist gut für Heute.

06. März 2008

Der Tag beginnt vielversprechend mit strahlendem Sonnenschein und einen wieder inklusivem Fruehstueck. Das faellt hier allerdings etwas duerftiger aus, d.h. nur ein Ei und Marmelade kennt man auch nicht wirklich. Also ordere ich das ganze nochmal und dann merkt man im Magen etwas weniger Leere. Ich werde nun zunaechst mal die Stadt Coron, es ist mit 9.000 Einwohnern die zweitgroesste Stadt Palawans, erkunden und dann schon mal versuchen, einen Flug Richtung Manila zu buchen. So richtig traue ich mich eigentlich nicht, aber vieleicht finde ich ja noch eine Taschenturbine, die ich dann vorsichtshalber einfach mal mitnehme. Es ist ja noch etwas hin und das Schiksal hat die Change, meine Transportpechstraehne irgendwann zu beenden.


Dienstag, 11. Maerz 2008   14:27:00
Corom - Okam Okam
http://www.kokosnuss.info




06. März 2008

Nach einem ausgedehnten Bummel durch Coron, gelingt es mir erfolgreich ein Ticket für den Seaairflug nach Manila zu bekommen. Das ist zwar noch etwas hin, aber immerhin kann ich sicher davon ausgehen, dass ich mich nicht noch einmal in die Fänge eines Seelenverkäufers in Seenot begeben muss. Den Rest des Tages hänge ich ab, man sagt dazu wohl heute "chillen", und abends teste ich mal Brunos Coron Bistro, ein Franzose, der hier einige Angebote vorhält, die an Urlaub in der Provence denken lassen. Insbesondere sein Mouse au chocolat gereicht mir sehr zu Erbauung. Danach ein kleines Schläffchen und morgen früh geht es dann in den Westen Busuangas. Grobes Ziel ist Calauit, eine Insel wo man 1977 begann afrikanische Tiere anzusiedeln, ein, ein wie sich heute zeigt, durchaus erfolgreicher Versuch. Ich weiß noch nicht wirklich wohin ich mich bezüglich eines Zimmers wenden soll, aber ich vertraue mal meinem Glück. Irgendwer wir mich schon beherbergen.

07. März 2008

Ich erwache um 8:00 Uhr und ziehe mir noch das Frühstück im L & M Pee Ressort, der Kaschemme in Coron, rein. Gegen 9:00 Uhr ist es ratsam am Jeepneyterminal zu sein, da eine Stunde später eine Fahrt nach New Bussunage starten soll und ich nicht unbedingt auf dem Dach sitzen will. Das klappt auch alles ganz gut. Nachdem ich bis 11:00 Uhr meinen Sitz verteidigt habe, fahren wir los. Bei kleiner Besetzung, wir kommen nicht über 30 Fahrgäste hinaus, geht es los. So ein Jeepney ist hier quasi alles in einem. Bus, Postbeförderer, Lieferservice und Stückguttransport. Wir fahren heute unter anderem etwa 5 Zentner Betontrockenmischung, mehrere Säcke Reis und Cereals, sowie einen ganzen Batzen Post. Halten müssen wir natürlich an jeder Milchkanne, weil das ja auch alles an unterschiedlichste Adressaten geliefert werden will. Die Fahrt für insgesamt ca. 60 Km dauert so etwa 3 oder 4 Stunden und dann sind wir in New Bussuanga. Dort ist erstmal Endstation. Meine Mitreisenden Haben bezüglich einer Unterkunft auch schon einen Plan entwickelt, der jetzt in die Umsetzungsphase geht.

Hier in New Bussuange werde ich zunächst an das Büro des Ortsvorstehers weitergeleitet und treffe dort auf Anin, die 4 Km entfernt ein kleines Ressort betreibt, das noch in keinem Reiseführer erwähnt ist. Entweder also 4 Km zu Fuß oder mit dem Boot. Ich wähle das Boot. Nun laufen wir, ihr Bruder und ich zur zweiten Straße im Ort und treffen dort direkt auf einen Truck, der hier den Jeepney ersetzt, weil die Straßen (soweit man überhaupt noch von Straßen im eigentlichen Sinne sprechen kann) eine etwas größere Bodenfreiheit erfordern. Damit geht es jetzt 2 - 3 Km weiter, was eine gute halbe Stunden dauert. Dann sind wir in einem kleinen Fischerdorf und versuchen ein Boot aufzutreiben. Das klappt auch relativ schnell, nützt aber nix, weil low tide ist und das Wasser nicht reicht, um auszulaufen. Also warten wir auf Wasser. Eine Stunde später ist es soweit, das Wasser reicht zum fahren und wir stechen in See. Nun fahren wir quasi wieder zurück und erreichen nach 30 Minuten einen wunderschönen Strand, der schon von weitem so aussieht, als wenn man da nur dran vorbei fahren darf. Wir steuern aber direkt darauf zu und tatsächlich ist dort das Traumressort am Traumstrand und ich bin hin und weg.

Nach dem Bezug meines Cottages werfe ich zunächst mal einen Blick ins Wasser. Nun gut, es ist kein Korallengarten, aber zwischen den vielfältigen Pflanzen schwimmt doch eine ganz stattliche Anzahl an Fischen herum, die mich teils interessiert, teils eher auf der Flucht wahrnehmen. Das kann man sich auch gefallen lassen. Hinterher ist es dann auch schon Zeit fürs Abendessen und das ist leider nur, erklärt Anin, das Essen der armen Leute, weil sie so schnell nichts anderes mehr organisieren konnte. Also gibt es Reis und Glasnudddeln mit gegrillten Thunfischscheiben und Brechbohnen mit Eggplant und Sardinen. Gott, da kann man ja auch mal einen Tag armer Leut sein. Schmeckt gut und das einzige Problem ist heute Abend die Bierversorgung. Morgen gibts San Miguel und dazu einen Block Eis. Na, das läßt doch hoffen. Heute also warme Cola und Wasser, da stirbt man ja auch nicht sofort von. Dann holt der Gatte noch die Gitarre raus und ich gebe noch ein paar musikalische Importe zum Besten. Die Nacht ist Kohlrabenschwarz und von einem Sternenhimmel geprägt, der Vergleiche nicht zu scheuen braucht.

08. März 2008

Heute ist um 7:00 Uhr Frühstück angesagt. Es gibt neben dem Üblichen, gekochte Kidneybohnen, zwar aus der Dose, aber mal was anderes. Dann starte ich mit dem Boot nach Calauit Island. Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde, was auch schon wieder langt, um meinem Arsch einen gewissen Sitzschmerz abzuringen. Dann geht es los, nach Registrierung und Gebührenbescheiderteilung. Ich werde heute 1.350 Pesos los, 350 Eintritt, 1000 für die Rundfahrt mit einem afrikanisch anmutenden Safaritruck, dazu kommen noch 900 für die Bootsfahrt, also alles zusammen so 60 USD. Zunächst kommen die Giraffen, dann Zebras und Gazellen. Schließlich noch philippinische Krokodile, Bearcat und Stachelschweine aus der Region. Überall laufen Mousedeers durch die Gegend. Sie sind so eine Art Mischung aus Rentier und Murmmeltier. Der Guide erzählt noch von Phytons und Kobras und einigem anderen Getier, was hier rumlaufen soll, aber wir bekommen diese Spezies heute nicht zu Gesicht. Alles in allem für 60 USD eine etwas magere Ausbeute (...wenn mal den Eintritt in Hagenbeks Tierpark gegenrechnet), aber dafür wieder eine kleine Adventuretour, allerfings ohne erwähnenswerte Pannen. Gegen 12:00 Uhr bin ich zurück und es gibt einen kleinen Lunch. Den Rest des Tages verdümple ich mit Strand, Schnorcheln und Gitarre spielen.

09. März 2008

Nach einem späten Frühstück, einer ausgedehnten Schnorcheltour und einem Sonnenbad mache ich mich um 14:00 Uhr auf den Weg ins Dorf. Es bietet sich eh gerade an, weil die Eier alle sind und auch noch Brot gekauft werden könnte. Der Weg wird mit 4 Km, bzw. einer Stunde angegeben, also plane ich mal 1,5 Stunden ein. Zunächst geht es über einen schmalen Pfad durch den Dschungel. Bergauf, bergab und wie immer natürlich meistens bergauf. Ich bekam noch den Tip etwas aufzupassen, wegen der Kobras, die es hier schon mal gibt. Also gucke ich lieber zweimal und stelle so nach einer halben Stunde fest, dass die Zeitangabe nicht wirklich für bundesdeutsche Sesselpfurzer gilt. Nach 40 Minuten holt mich ein Einheimischer ein, der zufällig auch meine Richtung hat, also gehen wir ein Stück des Wegs zusammen. Zum Glück! Nach weiteren 10 Minuten bedeutet mir mein Mitläufer, dass wir nun den Pfad verlassen und durch ein kleines Gebüsch steigen, um dann noch 5 Minuten über ein Feld mit Wasserbüffel zu gehen. Dann treffen wir auf die im Bau befindliche Straße zum Strand, die in etwa 2 - 3 Jahren fertig sein soll. Hätte ich den freundlichen Kollegen nicht getroffen, wäre ich wahrscheinlich wieder im Nirgendwo gelandet, mit Sicherheit aber nie in New Bussuanga. Nach weiteren 10 Minuten hat mein Gefährte sein Ziel erreicht und weißt mir, die Straße immer geradeaus zu gehen. Schade, ich fing an, ihn wirklich zu mögen. Also versuche ich es jetzt wieder by my self. Nach einer guten Stunde bin ich dann wieder an der Lottobude. Die Straße geht nun nämlich nicht mehr geradeaus sondern mündet in eine Querstraße, die aber auch so quer ist, dass man beim besten Willen keine Richtung mit geradeaus bedienen kann. Schei....! Ich gehe also nach links, denn da wäre ich auch raus gekommen, wenn ich alleine gelaufen wäre (also an der entscheidenden Stelle geradeaus weiter). Nach 15 Minuten begegnen mir zwei Kinder, die nur noch fragmenthaft mit mir kommunizieren können. Soviel wird schnell klar, sie wollen auch nach New Bussuanga, was doof ist, weil sie mir ja entgegenkamen. Nun also alles wieder zurück und dann nochmal 20 Minuten in die andere Richtung. Langsam bekomme ich Durst, denn in der Eile des Aufbruchs habe das Wasser auf meiner Terasse stehen lassen. Außerdem verspüre ich eine gewisse Unterzuckerung, was bei dem Geschwitze ja nicht so verwundert. Der erste Laden ist also meiner und, dem Himmel sei dank, es gibt sogar gekühlte Kola. Also schütte ich mir erstmal 2 davon rein und, dass muß man der Brühe lassen, umgehend bin ich wieder voll fit. Ich mache also den pflichtgemäßen Dorfrundgang und kaufe Eier, Brot und Zigaretten. Es gibt nur philippinische Fortune, die schmecken zwar nur bedingt, kosten aber auch nur 12 Pesos (20 Eurocent). Ich fülle noch schnell einen Liter Wasser auf und mache mich dann wieder an den Rückweg. Was es hier nicht gab, war ein Handynetzwerk, also bleibe ich doof, was den aktuellen Spieltag angeht.

Der Rückweg ist tatsächich viel angenehmer, weil die Sonne nun schon tiefer steht und einem nicht mehr das Hirn wegbrennt, außerdem muß ich ja den Umweg nicht noch mal machen, was auch schon 40 Minuten spart. Ich bin tatsächlich nach eineinviertel Stunde wieder zurück, ziemlich genau mit dem Sonnenuntergang. Ein schneller Sprung ins kühle Nass und dann liegt auch schon ein gegrillter Fisch auf dem Teller. Das ist heute wenigstens nicht so dramatisch, wie gestern, also mir mein Dinner nachmittags als lebender Hahn über den Weg lief (zudem war er auch noch zäh!). Nach dem Essen schaffe ich noch drei Bier und diese Zeilen und dann ist auch Schluß. Die müden Amtsknochen sind doch etwas angeschlagen, aber 4 Km hier, sind im deutschen Leben auch eher 8 und meistens vergleichsweise ebenerdig. Ich nehme jetzt also erstmal meinen Schönheitsschlaf und sehe mich morgen eher wässernd am Strand. Na mal sehen! Übermorgen geht es dann wieder zurück nach Coron, dann muß ich endlich mal wieder Zugang zur Welt haben.

10. März 2008

Alles, wie geplant! Den ganzen Tag geruht, gewässert und gegessen. Viel mehr war auch nicht drinn. Ich habe den Dschungelmarsch doch ein wenig in den Beinen gemerkt. Im Übrigen ist es hier so schön, dass man genug damit zu tun hat, einfach das Südseeflair zu genießen. Zum Lunch gibt es eine philippinische Spezialität. Zunächst steigt mal jemand auf die Palmen und holt ein Dutzend Kokusnüsse runter, die werden dann aufgeschlagen, was viel einfacher ist als bei uns, da die ganze Angelegenheit ja noch weich ist und keine "harte Nuss" zu knacken ist (Mit einer Nuss hat das ganze ja ohnehin nichts zutun). Von einer wird die Milch abgefüllt, von allen anderen wird lediglich das Mark ausgeschabt. Das ist hier eher gallertartig und hat mit dem Fruchtfleisch, was wir so kennen gar nichts gemein. Eine europäische Kokosnuss wird nur zu dieser, weil sie ewig lange transportiert wird. Das ganze wird dann später mit zwei Dosen Kondensmilch und Zucker verfeinert und gekühlt serviert. Schmeckt so gut, dass gleich zwei Portionen gehen. Abends gibts dann den nächsten zähen Hahn, was ich schon vermutete, denn nachmittags war ein vielsagender abrupt endender Hahneschrei zu vernehmen. Ein sicheres Zeichen, dass Geflügel auf der Karte steht. Leider gibts nur noch zwei Bier, mit denen ich das Hahnenleid ertränken kann. Noch ein wenig die Gitarre gezupft und schon ist wieder Schlafenszeit. Morgen klingelt wieder um 6:00 Uhr der Wecker, weil das Boot um 8:00 Uhr fahren muss, damit es noch bei Tageslicht wieder zurückkommt..

11. März 2008

Die Bootsfahrt beginnt planmäßig und wird zur absoluten Kreuzfahrt. Nicht nur, dass die See spiegelglatt ist, ich nicht ein einziges Mal wirklich nass werde, nein - es wird auch zur echten Südsee Sightseeingtour. Wir durchfahren eine atemberaubende Inselwelt und ich komme aus dem Staunen gar nicht raus. Es ist wie in einem kitschigen Film. Der eigentliche Hammer dann. Plötzlich taucht eine ganze Herde Delfine auf und springt übermütig über die Wogen (die ja gar keine sind!). Schon der Versuch, das zu fotografieren ist strafbar, also lassen wir das, hat eh noch nie geklappt. Später folgt dem dann auch noch ein springender Baracuda und ich bin mal wieder restlos begeistert. Schade, dass ich den nicht einfangen konnte, denn, wer den Bericht zu Miyanmar gelesen hat weiß, dar Baracuda zählt zu meinen ausgewählten Lieblingsspeisen. Na gut, dann eben kein Baracuda. Nach 5,5 Stunden kommen wir mit einer halben Stunde Verspätung in Coron an. Ich hätte noch stundenlang weiterfahren können. Das war wirklich ein lohnender Trip, auch wenn es keinen Strom und kein Handynetz gab. In Coron läuft mein Handy dafür auch gleich heiß und ich erfahre von den Schneefreuden meiner Familie und unserem letzten Unentschieden. Na gut auch das ist unter diesen Umständen zu ertragen. Jetzt versuche ich die nächste Paradiesinsel anzusteuern, hoffentlich diesmal mit Netz, denn Donnerstag gehts ja doch um was, gegen Leverkusen. Wahrscheinlich wird die nächste Webeinspeisung dann erst am Samstag was werden. Bis dahin, Bernd


Montag, 17. Maerz 2008   9:27:41
Coron
www.tubbataha.com




12. März 2008

Das war gar nichts mit dem nächten Inselparadies. Alles viel zu spät. Wenn hier was fährt, egal ob Boot oder Jeepney, dann Vormittags. Also quartiere ich mich für 2 Nächte im Kokosnuss Garden Resort ein. Morgen muss ich mal wieder ausschlafen. Das nimmt hier ja mittlerweile bedenkliche Formen an. Ich, als bekennender Morgenmuffel, stehe hier regelmäßig um 5 oder 6 Uhr auf. Das geht ja gar nicht. Also hänge ich noch einen Tag Coron dran und mach mal den Lauen in der Hängematte, lese mein Buch fertig und tausche es dann gegen ein anderes um. Das hat sich ja mittlerweile weltweit gut etabliert, dass man in Travellerresorts einfach sein Buch in den Schrank stellt und ein anderes mitnimmt. Nachmittags schaue ich nochmal bei Roger, einem Schweizer, vorbei, der einen Kontakt zu Vicky’s Lodging House hat. Das ist wieder eins aus der Rubrik "Steht noch in keinem Reiseführer". Ich erfahre noch das eine oder andere zum Leben in Coron und als die Dämmerung fertig ist, fällt dann auch prompt der Strom aus. Abends gibts “Tenderloin in Peppersuace” im Coron Bistro, da gibts immerhin Licht und man sieht, was auf dem Teller liegt. Außerdem offeriert das, von dem Franzosen Bruno geleitete Restaurant, ein wunderbares Mouse au Chocolat, was den Tag zu einem guten Abschluß bringt. Im Ressort organisiere ich noch mein Frühstück für !!!6:30 Uhr!!! und wechsel 300 USD. Das mit dem Geld klappt hier einfach nur bedingt. Man sollte meinen, in einem Ort wie Coron müsste man doch einen Geldautomaten aufstellen können. Es gibt zwar einen, aber nur für Inlandskonten bei der Landbank. Na Toll!

13. März 2008

Nach dem Frühstück kommt tatsächlich pünktlich das Jeepney zum Airport und holt mich im Resort ab. Das muss wohl daran liegen, dass die Flieger nicht wirklich warten. Es geht also zunächst zum Airport und von dort dann weiter. Die Angaben von Roger und Jörg (aus dem Kokosnuss Resort) weichen doch eheblich voneinander ab. Während der eine das Lodging House in der Nähe des Piers wähnt, wo der Jeepney Hält, sieht der andere die Location eher 4 - 5 Km entfernt. Auf die freundlich Frage an den Jeepneyfahrer, ob er mich denn wohl dahin bringt, gibt es ein verständnisloses “o-o”, das ist das Ja in Tagalog. Später verstehe ich die Verstäündnislosigkeit, weil das Lodging House direkt neben dem Pier liegt. Das vereinfacht doch die Angelegenheit erheblich und führt dazu, dass ich um 9:00 Uhr schon angekommen bin. Scheiße, um die Zeit kann man allenfalls aufstehen, aber doch nicht ankommen!.

Es ist hübsch hier in Maricaban (San Jose). Vickys Lodging House liegt direkt an einem kleinen Fluß, der wenig später ins Meer mündet. Am Ufer zieht sich der Ortsteil von San Jose hin, geradezu malerisch. Ich pflege zunächst etwas Ruhe und mache dann nach dem Lunch einen kurzen Schnorchelausflug auf eine kleine Insel.

Das Bild, das sich unter Wasser bietet ist auch hier einschneidend vom Dynamit- und Cyanidfischen geprägt. Die Korallen sind rar, aber man sieht, dass etwas am wachsen ist. Nach etwa 100 Metern kommt man an eine Riffkante und es geht steil bergab. Hier wimmelt es von Fischen und in einer Entfernung, die gerade noch einsehbar ist schwimmen mayestetisch einige Riesenquallen. So von Ferne sieht das ganz Klasse aus, näher ran möchte ich nicht, weil hier allerorten vor Quallen gewarnt wird. Es sind doch einige dabei, die sehr giftig sind und bei Berührung wie die Hölle brennen. Die wohl gefährlichste, die sich hier rumtreibt ist die portugisische Gallere, die mehrere Meter lange Nässelschwänze haben kann. Alzu üppige Berührung endet oft tödlich. Von einem Australier erfuhr ich, dass es diese Spezies auch in der Miniaturausgabe gibt. Nicht tödlich, aber bei Kontakt hat man eine Woche was davon, wenn man das Zeug gleich mit Essig oder Zitronensäure abwäscht, sonst dauert der Schmerz noch etwas länger. Also wenden wir uns wieder erfreulicheren Dingen zu. Zwischenzeitlich lande ich in einem kleinen Schwarm Sardinen, die mich gleich als Ihresgleichen akzeptieren. Wir schwimmen also ein Stück zusammen, aber irgendwie sind die denn doch schneller. Das hat sich hier jedenfalls gelohnt, auch, wenn Schnorchel, Maske und Flossen hier nur im Nobelresort zu kriegen sind und dann mit 10 USD zu Buche schlagen.

Das Leben am Fluss ist im Übrigen auch ganz klasse. Hier ist immer was los. Ständig kommen Boote und bringen die Dinge des täglichen Lebens (also, wenigstens, was der Tourist so braucht), wie Fisch (zum Lunch gab es hier ein Fischfilet süßsauer, das allergrößte Anerkennung verdient), Eis für kaltes Bier und andere Touris. Ab 6:00 Uhr abends gibts hier Licht, also Strom und der soll bis Mitternacht laufen. Also nicht der Strom sondern der Generator (man war ja im richtigen Leben schließlich mal Elektriker). Für 7:30 pm ist Dinner angesagt und ich freue mich schon drauf, vor allem weil es dann auch richtig kaltes Bier geben soll. Zum Mittag gabs "Bier on the Rocks", das ist ja nicht so meins.

Wie ich heute Morgen noch erfuhr, brauche ich die Reise nach Manchester zum UEFA Cup Endspiel nicht zu planen, weil wir eben Sergeij Barbarez doch hätten behalten sollen, dann hätten wir das entscheidende Tor mehr gehabt. Na gut, mit dem Kopf unter Wasser habe ich das ertragen. Dies Jahr klappt das nicht so richtig mit meinen Tips von den Phils, schade!

Das Dinner entpuppt sich als Chicken and Pork BBQ und ist ganz nach meinem Geschmack. Ich peppe die Sojasauce noch mit ein paar frischen Chilischoten auf und schon ist das Ganze ein wahrer Genuß. Das Bier ist tatsächlich kalt in der Flasche und der Abend damit gerettet. Morgen gehts zur nächsten Schnorchelstation. Ich kriege zum Lunch Tunasandwich mit. Der Tag scheint gut organisiert zu sein, also werde ich es mir jetzt bei ein paar Bieren gut gehen lassen.

14. März 2008

Heute war ganz einfach: Ausschlafen, Frühstück und dann mit dem Boot an einen Palmenstrand und den ganzen Tag Schnorcheln und am Strand liegen. Zwischendurch der GAU, die letzte Energie ist aus meinen Batterien gewichen und ich kann nicht mehr fotografieren. Im Ort ist keine Batterie zu kriegen, also hoffe ich morgen welche mitgebracht zu bekommen. Nun gut, Paradiesbilder habe ich eigentlich auch schon genug gemacht. Nun warte ich auf das Dinner. Die Besteckfolge läßt auf ein Süppchen vorweg hoffen. Kann ich jetzt auch gebrauchen, denn über den Tag gab es nur 2 Tunasandwiches als Lunchpaket. Gerade läuft hier Fernsehen. Das habe ich seit gut 3 Wochen überhaupt nicht gehabt und, um ehrlich zu sein, auch überhaupt nicht vermisst, außer an den Spieltagen. Premiere gehört jetzt hier aber sowieso nicht so zum Standart. Ich gucke denn also mal die Filipinonachrichten auf Tagalog. Sehr aufschlußreich! Jetzt riecht es auch schon nach Essen und, mit dem allerletzten Licht kommt noch ein riesiges Boot. Ist halt immer was los am Fluss. Tatsaechlich leitet eine Huehnercremesuppe das Dinner ein, gefolgt von einigen Stuecken gegrilltem Schweinefleisch mit Kartoffeln, Reis und Gemuese. Den Abschluss bilden frische Mangosstuecke.

Am späteren Abend werde ich noch Zeuge eines nationalen Notstandes. Es wird die letzte Folge von “Marimar” gesendet. Die erste Auflage dieser typischen Vorabendserie gab es in den 90er Jahren. Eine mexikanische Produktion, die sich schon auf English, insbesondere bei der weiblichen Bevölkerung, als absoluter Renner erwies. In der zweiten Auflage wurde die Originalversion synchronisiert und erreichte dann auf Tagalog noch mehr Publikum. Genug, um nach dem Ende der Origialfolgen, noch eine philippinische Variante zu drehen, die also nun zu Ende geht. Die Storry: Maremar verliert ihre Eltern früh und wird dann adoptiert. Sie muss ein hartes Leben durlaufen, bis sie letztlich natürlich zu ihrem Glück findet und irgendwann herausbekommt, wer ihre wirklichen Eltern waren. Für die abschließende Hochzeit wurden in den Philippinen ca. 100.000 USD an Spenden gesammelt, um diese Folge besonders üppig zu gestallten. So endet die letzte Folge mit etwa einer Stunde Hochzeit und alle Frauen sitzten heute vor dem TV und produzieren mehrere Hektoliter Tränen. Ich darf Zeuge davon werden, wie auch der weibliche Teil des "Gemeinderats" von Coron, der hier heute seinen vierteljährlichen Betriebsausflug macht, kurz davor ist, ins Koma zu fallen und auszutrocknen.

15. März 2008

Das, mit den Batterien hat leider nicht geklappt, so gibt es hier also erstmal keine weiteren Bilder mehr, aber das ist nicht so schlimm, weil jetzt ohnehin die Zeit anbricht, wo man alles, was man eh schon drei Mal fotografiert hat, zum 4. oder 5. Mal ablichtet. Dieser Tag wird nochmal ein ganz ruhiger. Ich genieße die gute Versorgung hier und verbrinde den größten Teil der Zeit damit, den Betriebsausflug der KollegInnen aus Coron zu beobachten und mit zu gestalten. Das ganze läuft unter der Bezeichnung "Vierteljahreskonferenz der Gemeindeverwaltung". Es wird Bier ohne Ende gerreicht und direkt nach dem Frühstück zu Tanduay Rhum übergegangen. Die inhaltlichen Gesichtspunkte reduzieren sich damit quasi auf Null. Ich glaube, ich möchte auch mal in so einer korrupten und eigennützigen Gemeindeverwaltung arbeiten. Vierteljährliche Betriebsausflüge, wahrscheinlich mit voller Kost und Logies, das hat doch was. Als die illustre Gesellschaft gegen 17:00 Uhr abreist, bin ich auch näherungsweise besoffen und kann mir wenigstens einbilden, dass ich die auf Bussuanga entrichteten Gebühren quasi in Naturalien zurückerstattet bekommen habe. Morgen gehts dann wieder nach Coron, was nicht sonderlich aufregend wird.

1.6. März 2008

Das ist heute nicht so mein Tag. Die öffentlichen Mittel von Coron wirken noch nachhaltig in meinem Kopf und so freue ich mich, als ich in Coron mein Zimmer bezogen habe und das Haupt ins weiche Kissen betten kann. Bis zum Abendessen ist Ruhe. Dann erlebe ich die nächste nationale Herausforderung: Manny Pacquiao wird Boxweltmeister gegen Manuel Marquez aus Mexiko. Nun ist die philippinische Seele auf Hochtouren und der Schmerz von “Marimar” ist scheinbar vergessen. Den ganzen Abend läuft auf allen Sendern eigentlich nur noch der Boxkampf und die Programme unterscheiden sich nur in der jeweiligen Runde, die gerade gezeigt wird. Freude aller Orten und ganz besonders in General Santos City, der Heimat von Pacquiao. Liveschaltung ins Elternhaus, zu Frau und Kindern, Zwischendurch Interview aus Las Vegas, der Bürgermeister und jeder, der sich berufen fühlt geben einen Kommentar ab. Es ist, als wenn Deutschland Fußballweltmeister geworden wäre. Selbst die Musik im Radio, Manny Pacquiao. Ja, er hat auch ein Lied gesungen, so nach dem Motto, “wenn ich Boxe, boxen die Philippinen”. Dieses Programm wird auch die nächsten Tage noch anhalten, vieleicht kurz unterbrochen durch die 17. Rückschau auf “Marimar”.

17. März 2008

Heute mach ich hier noch den ruhigen. Is ja nicht so, dass man gestern ohne alkoholische Schlafmittel ins Bett gekommen waere. Morgen gehts ja schon wieder nach Manila. Tatsächlich, scheint auch dieser Urlaub wieder zu enden. Es ist nicht zu fassen. Bis jetzt habe ich das eigentlich verdrängt, aber nun wird es bedrohlich. Ich werde jetzt also gleich noch ein Icafe suchen und der Welt die letzten Zeilen zum Besten geben und dann vorsichtig mit der Vorbereitung der Rückreise beginnen. Vieleicht melde ich mich dann noch kurz aus Manila.

Dumm ist nun, dass ich zwischendurch die Speicherkarte gewechselt habe, denn die moisten Bilder liegen dummerweise im Hotelzimmer. Naja, dann muss ich wohl spaeter noch mal ran oder morgen. Das wir auf dem zweiten Tabellenplatz stehen, nachdem wir doll gegen Dortmund gespielt haben, versoehnt ja wieder etwas, Ich erfuhr die gute Nachricht gerade per txt von Goy, dem fuer seinen Ergebnissdienst allerhoechste Anerkennung verdient. Ohne diesen Service waere ich hier fussballmaessig verbloedet. Also, zwar sind wir raus geflogen, wo wir konnten, aber nun warden wir wenigstens Vizemeister, finde ich!

Also erstmal viele Gruesse aus Coron und dann bis bald in der kalren Heimat. Bernd


Dienstag, 18. Maerz 2008   6:52:35
Manila
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Es muss ja immer alles früh sein hier! Zwar ging mein Flug erst um 8:50 Uhr und man muss hier eigentlich auch nur 20 Minuten vorher am Airport sein, aber das Jeepney plant grundsätzlich 40 Minuten für einen Reifenwechsel ein, was wohl auch gut ist. Ich starte also um 7:00 Uhr, was mit Früstüch vorher wieder auf 6:00 Uhr hinauslief. Reifenwechsel ist nicht erforderlich und so ist noch etwas Zeit am Airport, die ich nutze um endlich Batterien zu erstehen. Nützt aber auch nichts, weil der Fehler woanders liegt und es mir nicht mehr gelingt die Kamera zu beleben. Naja - Manila ist eh nicht so spannend. Alles andere läuft planmäßig. Um 8:25 erscheint ein Miniflugzeug, ich schätze es handelt sich um eine Dorrnier, das Platz für etwa 25 Passagiere bietet. Der Flug ist eigentlich unspecktakulär. Was herausragt, ist die Informationspolitik. Es gibt keine Stewardess und auch die Piloten halten überflüssige Worte für unangebracht. In Manila angekommen, erschrecke ich fast. Da dreht sich doch glatt der Copilot um und macht eine Ansage: "Welcome in Manila and thank you for travelling Seaair". Das wars mit Konservation, aber alle hatten das mit dem Anschnallen auch ohne Hinweis verstanden und die Schwimmwesten sind ja eh immer unter dem Sitz. Ob man die nun anlegt oder es bleiben lässt ist wohl egal, weil die Haie im Zweifelsfalle nicht so drauf achten, ob die Mahlzeit vorschriftsmäßig eingepackt ist oder nicht.

In Manila angekommen ziehe ich, wie in den Vorjahren, wieder in das Aussiehotel. Zunächst werde ich jetzt mal einchecken und die Gelegenheit dann nutzen und die letzten Bilder zum Besten zu geben. Mein gestriger Versuch in Coorn erlag einem brown out, den man hier immer auf der Rechnung haben muss. Habe ich auch und speichere alles sofort ab, aber was nützt das, wenn der Strom nicht wiederkommt. So sind jetzt in Coron meine bearbeiteten Bilder schön abgespeichert und ich werde das ganze noch mal hier in Manila wiederholen. Dann kommt noch die kleine Einkaufstour, in der Hoffnung hier vieleicht mal ein Größe zu finden, die einem wohlgenährten europäischen Körper gerecht wird. Bislang war komplette Fehlanzeige, mit irgendwas kaufen. Das einziege passende T-Shirt scheiterte am Wechselgeld. Heute Abend ist dann eher frühes Schlafengehen angesagt, um halbwegs fit in den blöden Rückflug zu starten. Vieleicht klappt das ja diesmal alles mit den Flügen und ich komme pünktlich in Frankfurt an, um dann direkt zum Osterhappening in Beilstein zu fahren und mich wieder an bundesdeutsche Verhältnisse zu gewöhnen.

Das wars also dann endgültig aus den Philippinen 2008. Ich beginne die Tage bis zum nächsten Mal zu zählen.


Donnerstag, 20. Maerz 2008   15:52:51
Beilstein
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Deutschland - mal wieder Schnee! Die schlimmsten Alpträume werden wieder wahr und ich erfreue mich bei Temperaturen knapp über 0° C an Schneegestöber. Das hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt!

Der Abend in Manila dauerte doch wieder etwas länger und dementsprechend war der Flug wieder die reinste Freude. 13,5 Stunden bis Amsterdam und dann noch ne gute Stunde nach Frankfurt, alles ohne Rauchen. Ich hasse die europäische Raucherhetze, die langsam daran zweifeln lässt, dass Raucher hier auch noch Menschenrechte haben. Immerhin lief sonst alles planmäßig und ich war sogar 10 Minuten früher da, als erwartet. Trotzdem war mein Akku nach gut 26 Stunden Fliegerei leer. Heute sieht die Welt auch nicht viel besser aus. Der Jetlag schlägt zu und das Wetter läßt mich ernsthaft zweifeln, ob es die richtige Entscheidung war, in Manila in einen Flieger nach Europa zu steigen.


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