Freitag, 16. Februar 2007   4:31:17
Siquijor Island
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Es ist wieder soweit! Ich bin auf den Philippinen angekommen und es ist kaum zu glauben, nach einem guten Tag der Anreise konnte ich den sundowner direkt am Strand auf Siquijor Island nehmen. Die Hinreise hat überhaupt nicht geklappt. Zunächst war die Reservierung des Anschlussfluges nicht bis zu Air Philippines durchgedrungen. Folge: Der Flug ging 3 Stunden früher. Dann klappte das mit der Fähre natürlich auch nicht. Folge: Mit der anderen Rederei einfach 2 Stunden früher fahren und dann doch tatsächlich im Hellen ankommen. Nun sitz ich also beim Frühstück, habe ausgeschlafen, wie lange nicht mehr und anschließend lässt sich dann wohl ein Bad in der geradezu pervers blauen Flüssigkeit nicht vermeiden. Also man könnte sagen: Gut angekommen! Die nächsten Tage werde ich hier rumdümpeln und dann auf die westlichen Visajas aufbrechen. Internet gibts hier nicht wirklich auf der Insel, aber - wenn das hier auf meiner Seite steht, hats wohl über das Handy geklappt. Also ist dieser Beitrag eher als Versuch, denn als Bericht zu verstehen. Bis Bald Bernd


Donnerstag, 22. Februar 2007   4:32:14
Sipalay
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Erster Tag: Schlafen - Ruhen - noch ein bisschen schlafen - Frühstück - Strand, erst mal ein bisschen ablegen und noch ein kleines Nickerchen - dann richtig Action: Ins Wasser! Das Salzwasser trägt so gut, dass man selbst auf dem Wasser liegend, ein wenig dösen kann - danach wieder großes Programm: Faktor 22 auftragen, damit kann man rechnerisch 3,5 Stunden in der Sonne liegen. - Ich breche nach 2 Stunden ab, da mich lästiger Hunger quält. - Lunch an der Bar und schon trifft sich der eine oder andere Dauergast mit mir und einigen San Miguel. - Das lässt sich prima bis zum Dinner aushalten und nach diesem und einigen weiteren San Miguel dann früh ins Bett nach diesem anstrengenden Tag. - Geht doch ! Oder?

Der zweite Tag wird dann schon normaler. Ich miete mir eine Yamaha RD, das ist ein Teil, wo an der Seite 125 drauf steht. Es sieht unter mir eher wie ein Dreirad aus und hat einen etwa vergleichbaren Anzug, solange man unter 4000 U/min ist. Nach einer Tour um die halbe Insel erreiche ich den Cambugahay Wasserfall. Zwar hält er nicht wirklich mit den Niagarafalls mit, aber idyllisch ist er schon. Das Bad in dem natürlichen Bassin ist nach dem Spaziergang zu den oberen Fällen erfrischend, wie ein Eisbad nach der Sauna. Weiter gehts durch zahlreiche kleine Dörfer, die alle erstaunlich sauber sind. Die Hexen und Magier, vor denen alle Filippinos ängstlich erzählen, wenn man Sequijor Island erwähnt, blieben mir verborgen, aber die Menschen hier, sind aufgeschlossen und freundlich. Kurz vor dem Hauptort Sequijor kommt, was kommen muss. Die rote Lampe leuchtet auf! Für mich als 4-Tackt-Piloten ein ernstes Signal. Genug Öl ist drinnen, also lieber schnell zurück. "Ja, Ja, das kann schon mal passieren", so die banale Ansage, aber wegen roter Lampen muss man sich hier als 2-Tackt-Stincker nicht wirklich sorgen. Wie klar wird, war meim Blick auf das Getriebeöl auch nicht wirklich hilfreich, da gibts halt auch noch einen Öltank. Wenn man das so sieht, fällt einem auch gleich das 2-Tackt Prinzip wieder ein. Nun gut - zu spät. Also Curry Beef und San Miguel zum trösten. Der Wasserfall hats rausgerissen. Für den zweiten Tag noch ganz passabel. Immerhin sehe ich im T-Shirt nicht mehr wie ein Schotte aus. Morgen versuche ich beim Schnorcheln, den Rest nach zu bräunen. Leider taugt meine Technik nur bedingt, um etwas ins Internet zu bringen. Das ich den Palm mangels passendem Treiber dieser einstmals renomierten Firma nicht direkt übers Handy ins Netz bekomme, war mir schon vorher klar! Aber den Text via bluetouth aufs Handy und dann ins Weformular kopieren geht eigentlich prima, dachte ich. Geht auch, aber das Kopieren funktioniert nur mit einer begrenzten Zeichenmenge. Also beschränke ich mich auf Kurznachrichten übers Handy, weil das einfach zu nervig ist. Mit Palmtop und Tastatur bin ich hier jedenfalls voll arbeitsfähig, wie sich just bei diesem Stromausfall wieder herausstellt. Auf dem PC wäre der Text jetzt wohl weg gewesen (Jörg: Du könntest hier netzunabhängig Vermerke schreiben. Das ist fast besser als bei der Hansestadt!). Ich grüße also aus den Philippinen und kann versichern, das ich hier 4 Wochen durchhalte. Um Mitternacht wird sich herausstellen, ob mein Verein auch durchgehalten hat in Bremen. Also grüßt der hiesige Fanblock mit einem freundlichen "Sch.... Werder Bremen”. Bis denn, Bernd

3. + 4. Tag: Das wäre also geschafft mit Bremen! Es scheint meinen Verein ja direkt zu beflügeln, das ich dem ganzen nicht mehr beiwohnen kann. Ich würde ja fast das Gefühl bekommen, das ich so ne Art Pechmariechen bin, wäre da nicht der neue Trainer, den man ins Feld führen kann. Hier geht sich das Leben ziemlich gut an. Nachdem ich gestern wieder einen Strandtag eingelegt habe , folgt heute Teil 2 der Motorradtour. Die Ölkontrollampe ist nun abgeklemmt und damit kann ich dann ganz beruhigt fahren. Also gehts heute in die Berge. Morgen ist dann der Startschuss zum Traveln. Es geht zunächst zurück nach Dumaguete und dann mit dem Bus oder was sich so als rollende Alternative bietet, an der Süd- und Ostküste der Insel Negros entlang nach Bacolod, dort mit der Fähre nach Panay und dann schaun me ma. Auf dem Weg kann ja gut noch der eine oder andere Stop liegen. Vieleicht findet sich dann unterwegs auch endlich die Möglichkeit, was ins Netz zu stellen.

4. Tag: Das glaubt mir ja nun wieder keiner. Was es doch für enge Löcher gibt und man passt doch durch. In diesem Fall war es die Cantabung Cave. Schon vor dem Abstieg muss der Besucher erstmal seine Hosen lassen, da einem das Wasser zwar nicht bis zum Hals, aber doch bis an die Hüften stehen wird. Naja - philippinische Hüften, die normalerweise an unseren Oberschenckeln enden. Also gehts mit geschultertem Gepäck hinab ins Reich der Stalagniten und Stalaktiten. Schon am Einstieg endet der Weg mit Gepäck auf dem Rücken. Das Loch reicht mit Hängen und Würgen für mich und meinen Bauch und auch da ist schon mal ausatmen angesagt. Hoffentlich komme ich da wieder raus, aber unten gibts wenigstens kein Restaurant. Unten angekommen, gehts unter den reglmäßig mahnenden Worten "Watch your Head" und "Slippery" dann zunächst durch ein Schlammfeld. Gut, das ich nicht auf der Flucht war. Mit viel Zeit und intensivem Tasten in den viel zu kleinen Badelatschen, die man mir freundlicherweise überließ, ging es Stück für Stück weiter bis an einen wunderschönen unterirdischen Flusslauf und dem dann immer folgend zu einem unterirdischen Pool. Wahnsinnige Stalaktitten (oder waren es doch die anderen - na gemeint sind jetzt vor allem die von oben) begeiten den Weg und wachsen komischerweise immer genau da, wo man den Kopf hinhält. Am Ende dann der verdiente Pool. Schon cool, so direkt unter einem Berg ein erfrischendes Bad zu nehmen, nur wie immer das Dilemma, das man nach dem Rückweg dann genauso fertig ist, wie jetzt und dann kein Pool wartet. Aber nützt ja nix. also alles wieder zurück und wie man an dieser Niederschrift erkennen kann, bin ich auch wieder raus gekommen, was nach einigen schweißtreibenden und damit kallorienverbrenenden Eskarpaden doch einfacher ging als erwartet. Das ganze hat sich durchaus gelohnt aber eine zweite Höhle muss für heute nicht sein. Nach gründlicher Reinigung von Schlamm und Staub mache ich mich auf zu dem vermeintlich schönsten Strand der Insel. Als ich das Gebirge verlassen habe, kommt, was kommen muss. Irgendeine Abzweigung war doch irgendwie falsch und ich bin auf der exakt gegenüberliegenden Seite der Insel. Also noch mal um die halbe Insel und dann endlich ins erfrischende Nass. Nun gut, der Strand ist ganz schön, aber das Wasser voll von eckeligem black starfish, was bei uns Seeigel heißt. Ich sehe das erst beim Rausgehen und entgehe dem schmerzhaften Auftritt, aber so toll kann ich den Strand denn doch nicht finden. Aber gut erfrischt kann ich mich dann auf den Heimweg machen. 30 km und mich erwartet ein kühles San Miguel, Pumkin Soup und Curry Beef. Alles ist gut und der Abend wird noch mit einem Chokopancake an Mangoice enden. Morgen gehts dann weiter, das wird ein Tag ganz ohne Höhle, wenn man mal von den Vierrädrigen absieht.

5. Tag: ...und es ging weiter. Zunächst zum Hafen nach Sequijor City, dann mit Delta Fast Ferrys in einer Stunde nach Dumaguete. Bruce vom Kiwi Resort deutete schon an, dass aufgrund einer Tagung keine Zimmer in Dumaguete zu bekommen sind, also fahre ich gleich weiter nach Bayawan, was etwa auf halber Strecke zu meinem Ziel Sipalay liegt. Das einzige Hotel ist völlig sch...., aber man kommt halt nicht dran vorbei. Zunächst will man mir eine Suite für günstige 1.600 Pesos andrehen, angeblich das letzte freie Zimmer. Als ich dann wieder gehen will findet sich auch sofort noch ein freies Zimmer für 700 Pesos. Immer noch ziemlich teuer, aber gerade noch tragbar, zumindest solange man noch nicht versucht hat in der Sauna zu schlafen. Kein Fenster, aber mindestens 40 Grad C mit Fan. Da bekommt die Floskel von der gequirlten Kacke eine ganz neue Bedeutung. Bevor ich mich diesem einmaligen Erlebniss hingebe speise ich noch im Chinarestaurant gleich unten im Haus. Scheint die erste Adresse in Bayawan zu sein. Ich treffe direkt auf den Mayor of Bayawan (bei uns würde man ihn Bürgermeister nennen), der die Location nutzt, um seinem japanischen "Staatsgast" die chinesischen Kochkünste zu demonstrieren. Seine Tochter, so erfahre ich von seinem Sohn, ist mit einem Hamburger verheiratet und lebt in Rindal. Später klärt sich das noch zum Rheintal. Die Securities haben etwa meinen Fernsehgeschmack und schon läuft flankierend Real gegen Betis Sevilla. In der 45 +2 Minute erleben wir nebenbei, wie Herr Beckham sich die rote Karte abholt. Also ein durchaus kommunikativer Abend, den the Mayor um 9:30 pm beendet mit dem Verweis auf den frühen Dienstbeginn der Stadtverwaltung. Er ist immer der Erste. Mit dem Verweis auf meine Hoffnung, einen frühen Bus zu erwischen tue ich es ihm gleich. Die Nacht wird, wie erwartet. Eigentlich ist das Hotel überflüssig, zumindest, wenn man es unter dem Aspeckt des Schlafs sieht.

6. Tag: Am nächsten Morgen eile ich also ohne Frühstück zum Terminal und erfahre, dass der nächste Bus um 11:15 am fährt. Naja, wenigstend noch genug Zeit um 3 - 4 Mal zu frühstücken. Bis zu meinem Ziel, dem Sugarbeach in Sipalay werden es noch gut 4 Stunden. Die Straße trägt den Namen eher zu unrecht. In Sipalay City der Wechsel aufs Trishaw und dann über Sandpisten bis zum Ende der Straße. Die letzten Km dann mit dem Auslegerboot bis zum Sugarbeach. Der ist dann allerdings prima. Richtig prächtiger Sandstrand, keine Seeigel und außer dem natürlichen Klangangebot ist weitgehend Ruhe. Palmen, Strand und Sonne. Morgen werde ich den Tag zum ausgiebigen Wässern nutzen und dann gucken wir mal weiter.


Sonntag, 25. Februar 2007   5:28:30
Bacolod
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7. - 10. Tag: So, nun sind die Tage der Ruhe in Sipalay vorbei. Dort ging eigentlich auch nichts anderes, als abzuspannen. Ein schöner Ort, um am Ende einer Reise noch ein paar Tage rumzuhängen. Weitgehend war alles, wie angedeutet. Leider war die Geschichte mit dem Wasser etwas differenzierter zu betrachten. Phasenweise tauchten Jellyfishes auf. Dazu würden wir im richtigen Leben Quallen sagen und das wäre auch gar nicht weiter schlimm, wären es nicht gerade Feuerquallen. Nun die sind es dann natürlich, wenn man auf den Phils von Jellyfish spricht. Besonders eckelig ist diese Spezies nachdem sie von einer Bootsschraube so richtig durch den Wolf gedreht wurde und dann zu einer flächendeckenden Gallertpest mutiert. Also auch hier getrübte Badefreuden, aber es ging denn doch. Die drei Nächte sowie die entsprechenden Tage dazu, lohnen keine ausgiebige Beschreibung, da sie relativ konform mit Baden, Lesen, Klönen (Hier traf sich in weiten Teilen das deutschsprachige Europa) und göttlich Speisen und Trinken abliefen. Am Samstag ging es dann weiter nach Bacolod, wo ich Abends ein chinesisches Neujahrsfest miterleben konnte, mit Feuerwerk und dem ganzen Schnickschnack. Heute ist leider Sonntag und hier ist alles geschlossen, also geht nur bisschen internetten und ziel- und planlos durch die Gegend laufen. Na - man kann ja nicht alles haben. Morgen, so zumindest die Planung, geht es mit der Fähre nach Iloilo City auf Panay Island und dann mit der nächsten Fähre auf die Cujo Islands, auf halbem Weg nach Palawan. Es könnte also die nächsten Tage hier etwas ruhiger werden, denn ob man auf Cujo Island schon so richtig digitalisiert ist, weiss ich nicht. Mit dem 13. Tabellenplatz geht es sich auch schon wieder wesentlich ruhiger an. Wenigstens stimmte mein Ergebnistip. Das ist doch schon mal was. Mir wurden sogar ein paar Spielausschnitte auf Deutsche Welle TV zuteil. Also weiter so Hamburg. Jetzt machen wir Schalke platt. Erstmal viele Grüsse aus Bacolod. Bernd


Dienstag, 27. Februar 2007   11:07:46
Boracay
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11. + 12. Tag: Es begab sich eines Tages, dass die Fähre von Manila nach Palawan einen Motorschaden hatte und erst 5 Tage später kurz vor Vietnam wieder eingefangen werden konnte. Immerhin interresant, wie weit man doch ohne Maschine kommen kann, andere würden dafür viel Geld ausgeben. Also, die Fähre wurde zurück geschleppt, nach Manila, die Passagiere waren wenig fröhlich und die Reederei begann mit einer mehrwöchigen Reparatur, währenddessen die Fähre natürlich nicht fährt sondern liegt, nämlich im Hafen, also quasi als Hafenliege. Das wiederum fürt dazu, dass viele Menschen, die vorhatten in den nächsten Wochen mit dieser Fähre oder eben Liege zu fahren, Ihr Geld zurückbekommen, was sie sicherlich freut, ihr eigentliches Problem aber nur bedingt oder gar nicht löst. Der Filipino denkt sich also, gut, dass es noch andere Fähren gibt, die ihren Namen zu Recht tragen (bis auf die von Negros nach Palawan, die ist schon seit Jahren als Grundliege unterwegs, sprich untergegangen). Also bucht er die Fähre von Panay. Der Tourist denkt sich, egal und bucht einen Flug. Nun komme also ich ins Spiel und stelle fest, dass Filipinos und Touristen meine natürlichen Feinde sind. Ich mache jetzt nämlich eine lange Nase und stelle fest, dass alle anderen schneller waren und ich frühestens in einer Woche mit einem Ticket rechnen kann, für die Hinfahrt. An die Rückfahrt möchte ich dann gar nicht denken. Da ich nun nicht den Hauptteil meines Urlaubs mit dem Buchen von Fähren und Flügen verbringen möchte, werden sich meine Pläne also ändern. So schreibe ich jetzt von Boracay, was in etwa mit der Beschreibung "philippinisches Mallorca" charakterisiert ist. Zunächst bezahlt man 50 Pesos Eintritt, 20 Pesos Hafengebühr und dann noch 19,50 Pesos für die Fähre.

boracayfee

boracayticket

terminalfeeboracay

Hier geben sich Europäer, Koreaner und Japaner die Hand. Das Angebot reicht von dem Ritt auf der Banane über Jetski bis zu verschiedenen Wasser - Luft - Kombinationen (Ballon, Fallschirm, Paragliding). Abends amüsiert man sich beim mongolischen BBQ und danach verbringt man die späten Stunden cocktailschlürfend in einer Bar. Das halte ich wohl drei Tage aus, dann ist aber auch Schluß. Meine Tour wird sich dann Richtung Ramblon ändern. Das werde ich mir aber erst mal bei den nächsten Bieren durch den Kopf gehen lassen. Von Iloilo City ging es übrigens völlig einfach mit dem Bus hier rüber. Auch da merkt man sofort, dass man dem kapitalkräftigen Touristen nicht alzu viel zumuten will, bevor er seine Pesos investiert. Ich grüße also mit einem mallorcinischen Buenos Noches und mache mich zum nächsten BBQ auf. Bernd


Donnerstag, 1. Maerz 2007   06:30:00
Boracay
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13. und 14. Tag: Das kannst ja knicken mit Boracay! Gestern dachte ich dann, ich gönne mir mal die "Round the island - tour", also mit dem Auslegerboot einmal um die Insel, mit Schnorcheln, BBQ und hübschen Stränden. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ausser dem BBQ war das alles komplett überflüssig. Die Riffe sind hier alle vom Dynamitfischen zerstört und die schwimmende Artenvierlfalt beschränkt sich in etwas auf die eines kleinen Aquariums. Das Größte dabei war dann der zweite Schnorchelstopp. Da kam dann doch direkt noch ein Ranger und kassierte von jedem, der im Wasser war, eine Environment Snorkeling Fee in Höhe von 20 Pesos.

snorkelingfee

Nicht, dass einen der Kapitalverlust nun wirklich treffen würde, aber im Wasser war nun wirklich gar nichts, also weder Fisch noch Korallen, lediglich ein paar Steine. Das weiss man natürlich erst, wenn man drinn war und das Elend gesehen hat. Das anschliessende Essen mit "Scampis satt", Thunfisch und allem möglichen vom Spieß war da schon besser. Ein abschließender Besuch auf einer Privatinsel (Entrancefee: 100 Pesos) war dann noch ganz nett. Immerhin gab es 2 Höhlen zu sehen und die Insel war als hübscher Garten angelegt. Ist aber nun eigentlich auch nicht so mein Ding. Morgen werde ich dieses Mekka des koreanischen Pauschltourissmus wieder verlassen und nach Romblon aufbrechen. Das klingt nach wenig Touristik und kleinen Buchten mit wohl noch halbwegs intackten Riffen. Ich werde das ganze mal beschnorcheln und dann berichten. Alles in allem, mein vernichtendes Urteil zum Thema Boracay: Hände und vor allem Füsse weg von dieser Insel. Es ist teuer und komplett unspannend. Trotz allem zunächst viele Grüße von hier und bald wieder aus der touristischen Einöde. Bernd


Samstag, 3. Maerz 2007   05:31:01
Romblon
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15. Tag: Das 0:2 auf Schalke stellt natürlich jeden Urlaubsbericht in den Schatten und eigentlich sollte ich sicher auch schon gar nicht mehr schreibfähig sein, aber so ist das nun mal mit der Zeitdifferenz. Die gute Nachricht kam um 5:44 Uhr per sms und hat mich direkt geweckt, aber das ist es denn ja auch wert. Also derweil noch nüchtern, werde ich diesen Feiertag auf Romblon verbringen. Die Anreise von Boracay war ein richtiger Trip für Hartgesottene. Zunächst mit einem grossen Auslegerboot von Caticlan auf Panay durch die Straße von Tablas. Man hört immer wieder, dass diese Straße nicht ganz ungefährlich sein soll und der Reiseführer rät, bei schlechtem Wetter auf den Tripp zu verzichten. Zwar regnete es, aber wenigstens war der Wind normal. Also los! Umgeben von Menschen mit Seekrankheiten aller Art, konnte mir der Seegang nichts anhaben, aber es war schon ganz ordentlich. Bei richtigem Sturm möchte ich das lieber nicht erleben. Das ganze dauert ungefähr 4 Stunden, dann ist der Horror vorbei und man landet in Looc, der Inselhauptstadt von Tablas. Von dort gehts dann weiter mit dem Jeepney nach San Augustin, von wo die Fähre nach Romblon auf Romblon fährt. Diese Tour hat dann auch fast alles getoppt. Der Fahrgstraum misst ungefähr 3,5 Meter Länge und 1,6 Meter in der Breite. Auf dieser Fläche werden zunächst mal etwa 30 Menschen Platz finden. Gar nicht mitgerechnet diverse Gepäckstücke. Dazu kommen weitere 3 - 4 Menschen, die den Beifahrersitz belegen. Wer denkt, nun sei aber auch gut, ignoriert natürlich völlig, dass so ein Fahrzeug ja auch noch ein Dach hat. Also auch da noch mal so um die 10 Leute rauf, die sich den Platz mit Rucksäcken, Maschendrahtzaunrollen und Ziegen teilen. Die letzten 4 Menschen stehen dann hinten außerhalb des Fahrzeugs auf der Reeling und schon gehts los. Nach 2 Stunden, etwa der Hälfte der Strecke werden es weniger, dafür kommt noch ein wenig Getier dazu. So verbringe ich also die nächsten 4 Stunden. Wer nun mal bei der nächsten Fahrt mit dem HVV Bus auf das kleine Schild mit der Sitz- und Stehplatzangabe achtet, stellt fest, dass man das auch anders lösen kann. Der nächste Teil der Reise wird dann richtiger Touristennepp. Die regulaere Fähre ist morgens um 6:00 Uhr gefahren, also benötigt man einen "special ride". Für Filipinos kostet das 150 Pesos, aber in dem Boot ist eben auch nur für die 5 Filipinos Platz. Wir - 2 Touristen - haben dann die Wahl: Entweder bleiben, wo wir sind oder das größere Boot chartern und den Touristensonderpreis von 500 Pesos pro Nase bezahlen. Ein Hotel gibt es in dem Ort übrigens nicht. Also bezahlt man halt und unterlegt die Geldübergabe mit der freundlichen Formulierung "Drecksack". Versteht ja eh keiner. Vieleicht ein Fall fürs Kartellamt! Hahaha.... Die Fahrt geht dann rapide und die Ehrengäste dürfen auch direkt im Ruderhaus Platz nehmen. Aufmerksamer Service, insbesondere, weil direkt darunter auch der Maschinenraum ist und man somit sein eigenes Wort nicht verstehen kann. Danach treffe ich an Land auf einen freundlichen Trishawfahrer, der mich dann im zweiten Ressort unterbringt. Die erste Wahl war doch glatt reserviert. Abends gibts frischen Fisch aus dem Topf der Familie. Ich bin der einzige Gast in der Anlage und somit gibts kein Menue, erzählt der Chef. Schlafen geht dann ziemlich klasse, bis eben um 5:44 Uhr. Dann war wirklich alles gut. Nun starte ich also zur Inselrundfahrt mit meinem freundlichen Trishawfahrer und werde mal sehen, was hier so abgeht und wo es sich heut Abend für die philippinische HSV Siegesfeier anbietet. Also Grüße nach Hamburg oder wo auch immer auf der Welt ihr das grad lest.


Sonntag, 4. Maerz 2007   011:35:06
Romblon
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16. + 17. Tag: Die Inseltour beginnt mit Marmor, denn Ramblon ist das Marmorland der Philippinen. Man sagt, der Marmor kann sich durchaus mit dem in Carrara messen. Also gucken wir (Elvin, der Tryciklefahrer und ich) uns das ganze mal an. In der Tat gibts hier sehr schöne Exponate, die einen qualitativ hochwertigen Eindruck machen. Man kommt vor allem bei den Preisen nicht umhin, dass eine oder andere Stück mitzunehmen (was sich zuhause als nur bedingt sinnvoll herausstellt, denn die Hälfte ist zwischzeitlich zerbrochen). Danach geht es zu den Marmorbrüchen in den Bergen. Etwas stärkere Steigungen schaffen wir nicht wirklich sondern schieben das Trycikle gemeinsam nach oben. Auch mal was neues. Nach einer anstrengenden Wanderung, wegen der nun stärkeren Steigung, stehe ich mitten im Marmorbruch. Die Menschen hier können einem schon etwas leid tun, wenn man sieht, was hier arbeiten bedeutet. Da ist der Behördenalltag eigentlich Urlaub. Riesiege Marmorblöcke werden von Hand zum Laster gerollt. Andere schlagen die Quader grob zu. Hier wird weißer Marmor abgebaut, es gibt auch noch andere Brüche für Gelben, Braunen und Schwarzen. Nachdem wir wieder beim Trike sind, geht es mühsam weiter durch die Berge. Mit einem Moped von immerhin 100 ccn ist das ganze eine Qual, für Mensch und Maschiene. Nach 2 Stunden erreichen wir dann doch den Leuchtturm von Romblon, der 1994 neu erbaut wurde. Man kann ihn besteigen. Obwohl er von außen so aussieht, als wenn ich drinn stecken bleiben würde, gehts doch und abschließend wird mir ein wunderbarer Ausblick auf den Dschungel der Insel zuteil. Dann gehts zurück in die Hauptstadt, Romblon, zum Dinner. Es gibt Schweinebraten mit Apfelsauce, durchaus etwas für meinen Gaumen. Dazu ein paar Bier und schon ist die Bettschwere gegeben. Tags darauf dann die Schnorcheltour ohne Schnorcheln. Ja das gibts auch! Man fährt also erstmal mit dem Trycikle, dann mit dem Auslegerboot und erfährt dann, dass "the Owner" vom Diveshop mit dem Schlüssel vom Magazin in Manila ist. Also nichts mit Schnorcheln. Dann der Versuch einer Inselrundfahrt mit dem Boot. Die endet dann aber auch bald, weil das Boot den Wellen nicht wirklich standhalten kann und ich es auch vorziehe, lieber wieder in den sicheren Hafen einzulaufen. Nachdem ich Elvin wiedergefunden habe, bzw. er mich, fahren wir noch auf die Festung und geniessen den Blick auf Romblom. Danach dann noch ein kurzer Tripp zum Urnenbauer, der wunderschoene Marmorurnen bereithält, mich aber nicht vom Kauf überzeugen kann (Ich habe mich ja schließlich für die HSV Dauerkarte entschieden). Den Abschluss bildet ein Marmorfliesenwerk, das aber nur offline zu besichtigen ist, schliesslich ist ja Sonntag. Nun schreibe ich diesen Bericht und dann gibts auch schon wieder ein Häppchen. Also - guten Hunger und bis denn. Bernd


Donnerstag, 8. Maerz 2007   011:47:34
Masbate City
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18. - 21. Tag: Heute war es wieder was für Romane! Also im Reisefuehrer stand, bei schlechtem Wetter sollte man die Überfahrt nach Masbate lieber sein lassen. Es war schlechtes Wetter! Zudem hatte ich schlecht geschlafen, weil die Pausen zwischen prasselndem Regen, Hundegekläffe und Hahnengeschrei (ab 2:00 Uhr morgens, diese Idioten, da ist das Stockdunkel) nur recht kurz waren. Außerdem lag mir das letzte Filletsteak im Bauch und es war tatsächlich manchmal unter 28 Grad C kalt, was dann schon zur Decke greifen lässt. Also, alles rundum wiedrig. Na dann los. Kaum abgelegt, was schon etwa eine Stunde später geschah, als geplant, da doch alles mögliche ausgeladen werden musste, änderte sich das Wetter und alles war gut. Eine Stunde vor Ankunft dann wieder alles schwarz und es regnet Bindfäden. Aber auch das ging gut. Halbwegs trocken im Hotel angekommen und etwas geruht, habe ich mir nun gerade ein Lunch gegeben und muss sagen, die Filipinos lügen. Ich bestelle also Schrimps Süß - Sauer unter der Überschrift "good for 2 - 3 Persons" und was soll ich sagen: Stimmt gar nicht - ging prima in eine Person. Ja - und vorher? Auf Sibuyan Island bin ich bei Hans gelandet, ein Deutscher, der mal in der Pharmabanche gearbeitet hat und die ganze Welt bereisen konnte (mit vollem Lohnausgleich oder, wie sagt man "Spesen") und nun seit 9 Jahren ein Haus auf der Insel hat und langsam ausbaut. Exelent sind seine Filetsteaks und sein selbstgeräucherter Schincken sowie das Brot, was er ab und zu in den Ofen schiebt. Da kann man sich richtig verwöhnen lassen und ein Gefühl, wie bei Muttern in der Küche bekommen. Einen Tag Ruhe, nachdem ich am Tag der Überfahrt von Romblon nach Sibuyan auch noch mit Montezumas Rache gesegnet war und dann die obligatorische Inseltour. Diesmal wieder selbst gefahren mit einer 155er Honda. Es ist schon erstaunlich, wie dehnbar der Begriff "Straße" so ist. Über weite Strecken würde das bei uns nicht mal für Landwirtschaft und Forstbetreib freigegeben werden. Hier ist das die Hauptstraße. Es geht über Geröllstrecken, durch Flussläufe und Wasserlöcher. Der gute Wille ist zwar zu sehen (wahrscheinlich schon seit vielen Jahren), denn überall sieht man Brückenfundamente. Aber sie nützten eben nicht viel, weil die eigentliche Brücke fehlt. Naja - es gaht ja. Unten sind ein paar Strasseneindrücke wiedergegeben, die natürlich etwas geschönt sind, denn an den richtig schlimmen Ecken fehlt mir meist der Nerv, dann auch noch stehen zu bleiben und zu fotografieren. Abends dann wieder gute Küche bei Hans, full Service und noch viele Informationen, die man sonst auch kaum bekommt. Dazu aber später mehr. Nach 3 Nächten war es dann heute morgen und ich bin mit der Montenegro Lines hierher nach Masbate gefahren. Die Stadt ist schon mal etwas größer und ich nähere mich somit der Zivilisation wieder an, muss ich ja auch, da die Endlichkeit eines Urlaubs auch schon wieder droht. Also - Grüße aus Masbate und erstmal Tschüß


Montag, 12. Maerz 2007   11:37:51
Masbate 2
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22. Tag: Der Reiseführer weckt Hoffnungen, soll doch die Philippine National Bank Travellers Cheques wechseln. Also mache ich mich auf und lasse mein Trycykle eben diese ansteuern. Das klappt dann auch gut und schnell. In der Bank dann erstmal das Abenteuer, an den Richtigen zu geraten. Nicht jeder versteht hier wirklich, was Travellers Cheques eigentlich sind und so erkläre ich also drei mal, dass es sich dabei um weltweit gültige Wertpapiere handelt, die in meinem Fall in USD ausgestellt sind. Endlich gerate ich dann an irgendeinen Chef, der mir zweimal rklärt, dass er die wechseln kann und drei mal, dass er sie nicht akkzeptiert. Bei mir führt das zu einer gewissen Verunsicherung, leider mit dem anschließenden Ergebnis, dass ich das Haus unverrichteter Dinge wieder verlasse. Immerhin mit dem Hinweis auf viele andere Banken rechts und links in der Nachbarschaft. Nun gut, also versuchen wir die. Die Antworten auf meine immer gleiche Frage reichen von Sprachlosigkeit, über ein klres NEIN bis zu wirren Blicken. Nun gut denkt sich also der Reisende, dann eben Plastik, was bislang überall auf den Philippinen funktioniert hat. Ich versuche also die Geldautomaten oder ATMs, wie man sie hier liebevoll nennt. Nun also in umgekehrter Reihenfolge versuche ich diverse ATMs verschiedener Banken und Bauarten, die meisten wenigstens mit Visa- und Mastercardaufdruck.. An der National Bank angekommen, habe ich außer einer Qualifikation zum ATM Seller nicht viel mehr verbuchen können, aber schon spannend die verschiedenen Fehlermeldungen zu recherchieren: timeout, no Bankresponse und andere vielversprechende Abbrüche. An der letzten Bank - nochmal was ganz neues. Ein kopfschüttelnder Maschienengewehrträger stellt sich neben mich und beobachtet meine vier Versuche, aus Plastik Geld zu machen. Dann sagt er nur noch "Metrobank". Nun, die habe ich noch nicht gesehen, aber lets try it. Also Trycykle und ab gehts. Tatsächlich ist diese Bank nun ganz woanders und somit außerhalb des normalen Touristelaufs. Travellers Cheques? Ich bin versucht mich für die Frage zu entschuldigen. Aber ein Gelldautomat mit einem Maestro Zeichen läßt meine Hoffnung steigen und tatsächlich fängt die Maschiene an Gräusche zu machen, die mit dem Auswurf von richtigem Geld enden. Puh - nach 2 Stunden wurde das aber auch Zeit. Ich würde mal die These wagen, dass das ganze etwas mit der Telefonleitung zu tun hat. Ist das Konto nämlich nicht im dezentralen Bankcomputer vorhanden, versucht das Gerät eine Verbindung zum Zentralcomputer aufzubauen, was dann eben eine Telefonverbindung benötigt. Ist die zu langsam, was man sich schnell vorstellen kann, wenn man die hiesigen Kabel gesehen hat, kommt es halt zum timeout. Die Metrobank ist wohl etwas näher am Verteiler und da kann das dann schon mal klappen. Nach diesem Erfolg werde ich dann direkt übermüttig und denke mir, nun machen wir noch bisschen weiter mit Bürokratie. Also fahre ich zum Büro von Asian Spirit, einer der philippinischen Billigfluggesellschaften. Nicht das ich noch wirklich was buchen will. Nein, das habe ich schon, einschließlich bezahlen, im Internet erledigt. Ich muss nur noch die ausgedruckte Email gegen ein Ticket tauschen. Könnte ja ganz schnell gehen, wäre es nicht gerade Mittagspause. Also warte ich erstmal ne Stunde. Dann gehts los. Nun bin ich erstmal verblüft. Holt die Dame doch direkt einen Umschlag mit meinen Unterlagen hervor. Das ist gut organisiert! Denkt man in ersten Moment. Dann frege ich mich, was wäre wohl gewesen, wenn ich in einem der anderen einhundetwievielauchimmer Büros aufgeschlagen wäre. Nach kurzem Zögern komme ich zu dem Schluß jetzt besser nicht mehr weiter zu denken. Also nun brauche man erstmal meinen Pass. OK, wäre ja auch doof, wenn jemand anderes mein Ticket abholt. Dann braucht man auch noch meine Kreditkarte. Mein Hinweis, ich hätte das schon im Internet bezahlt, wird mit einem, frei übersetzten "Jaja, bitte die Karte" übergangen. Nach 10 Minuten bekomme ich alles wieder. Alles in Ordnung, sie brauchen jetzt nur noch Kopien von Pass und Kreditkarte. Mein verblüftes Staunen bringt mir immerhin den Hinweis ein, dass ich die geforderten Kopien im Copyshop in der Stadt machen lassen kann. Mein Hinweis, dass ich gar keine Kopien benötige sondern mein Gegenüber wird nicht beantwortet. Ich fahre nun also für 30 Pesos zum Copyshop und lasse für 5 Pesos Xeroxcopien machen. Wieder zurück, ich jetzt schon etwas am Ende meiner Akkzeptanz dieser etwas irrsinnigen Ökonomie, muss ich dann nur noch einen Kreditkatenbeleg unterschreiben und darf dann mit meinem Ticket von dannen ziehen. Hat alles in Allem gerade mal 2 Stunden gedauert, obwohl schon alles gebucht war. Da schreibt also jemand den ganzen Kram aus dem Internet ab, macht dann von Hand die Kreditkartenbuchung und schreibt dann auch noch von Hand ein Ticket. Das ist doch wirklich ein innovativer Service. Hoffentlich habe ich das Ticket nun auch wirklich nur einmal bezahlt!? Aktien dieser Firma werde ich nicht kaufen! Das Essen danach war richtig einfach und kam nach einer viertel Stunde. Das ist dann auch mal gut. Ein Stadtbummel rundet diesen Tag ab. Leider liegt Masbate ganztägig im Nebel unzähliger Zweitaktwolken und ist insofern nicht unbedingt als Luftkurort zu bezeichnen.


Montag, 12. Maerz 2007   11:39:12
Cataingan
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23. Tag : Tags darauf geht es dann mit dem Minibus nach Cataingan. Ich habe mir den Wecker mal nicht so früh gestellt, weil es ja Wochenede ist und da schläft man ja etwas länger. Die Jeepneys, die zwischen 6 und 7 Uhr am Morgen fahren werde ich also nicht erreichen. Macht nix, nehm ich also den Minibus. Zunächst ein ausgedehntes Frühstück Ich nehme das American Breakfast 2 mal, weil man von einem Ei nun wirklich nicht satt wird, zumindest der ausgewachsene Europäermagen nicht. Dann gehts zum Minibusterminal. Abfahrzeiten gibts nicht, die Minibusse fahren immer, wenn sie voll sind. Das dauert heute und in meinem Fall nun erstmal 2 Stunden, weil ja Wochenende ist und der Filipino dann auch gerne mal etwas länger schläft und vieleicht auch ausgedehnt frühstückt, weil ihm ein Ei zuwenig ist. Das mit dem Wecker hätte ich mir, bei Licht besehen, sparen können. Immerhin bekomme ich als früher Gast den Nobelsitz neben dem Fahrer. Dann geht es gegen Mittag endlich los. Nach halber Strecke bin ich eingenickt und werde von einer Explosion geweckt, die eine Schlingerfahrt auslöst. Es ist ein Reifen geplatzt, natürlich mitten in der Kurve und der Fahrer hat Mühe den Kleinbus auf der Piste zu halten. Glücklich auf dem Randstreifen angekommen, wird das Ausmaß der Katastrophe deutlich. Der Reifen ist mitsammt dem Stahlgürtel auseinandergeflogen, wodurch auch immer. Nun kommt das klassische Kapitel "Familie Deutschmann fährt nach Italien". Natürlich liegt der Ersatzreifen ganz unten, hinter allem Gepäck, dann muss die Sitzbank raus, weil da das Werkzeug drunter ist. Der Wagenheber hat einen Hub von etwa 8 cm, mindestens 40 sind bewältigen, aber er passt sowieso nicht drunter. Also Frauen und Kinder bleiben drinnen, Männer an die Seite und anheben. Das die Frauen und Kinder im Auto diese Arbeit nun erleichtert haben, glaube ich nicht, aber es ging. 5 mal hin und her (40 : 8 = 5). Nach 30 Minuten gehts weiter. Deutlich langsamer, denn der Fahrer traut dem neuen Reifen nicht so recht. Ich hätte ihn wahrscheinlich gar nicht mehr aus dem Auto geholt. Diese Zeilen im Netz machen deutlich: Ich habe auch diesen Tag überlebt. In Cataingan bietet sich dann folgendes Bild: Es gibt ein Beachressort! Nach 20minütiger Trycyklefahrt gelange ich zu einem Wachmann, quasi als Vorposten. Er informiert mich, dass es zwar ein Ressort gibt, aber da kein Restaurant bei ist und Trycykles gibt es da auch nicht, um wieder weg zu kommen. Das ist ja, wolln wir mal sagen, ungünstig. Also fahre ich lieber wieder in den Ort und nehme mir da ein Zimmer. Das misst 2 x 3 Meter und liegt direkt im Schallbereich der örtlichen Openairdisco. Das Bad ist ein Stockwerk tiefer und daneben darf ich 400 Pesos berappen. Dafür habe ich auch schon ganze Bungalows bekommen. Monopole sind halt doch immer wieder doof. Nach Auskunft der freundlichen Hotelwirtin (Die Dollarzeichen stehen ihr gut in den Augen) gibt es exakt ein Restaurant. Das ist die Openairdisco gegenüber. Dort gibt es vor allem eine Karaokemaschiene, die ich schon im Hotel wahrgenommen habe. Dort war es laut, in Deutschland wäre es als gesundheitsschädlich einzustuffen. Die Speisenauswahl besteht aus drei Gerichten. Ich entscheide mich für das Chickenadobo. Das ist in diesem Fall zertrümmertes Huhn mit Chillies und Sauce auf Reis. Mit dem Frühstück sehe ich schon schwarz, aber man gibt die Hoffnung ja nicht auf.. Insgesamt gesehen scheint hier die laute Musik wichtiger zu sein, als die Gäste zu bewirten. Während ich mein Mal verzehre schlafen alle Gastleute direkt vor der Box ein und um zu zahlen muss ich wecken. Der anschließende obligatorische Stadtrundgang entpuppt sich dann als voller Erfolg. Nicht nur, dass ich endlich vernünftige Batterien für meine Kamera bekommen, nein ich finde auch noch ein weiteres Restaurant, wo mich direkt der Wirt anquatscht und für sein kaltes Bier wirbt. Na geht doch! Wir verabreden uns für den Abend und alles kann gut werden. Der Versuch vorher zu duschen endet ohne Wasser frustrierend. Es werden wohl mehrere Biere heute Abend!


Montag, 12. Maerz 2007   11:40:26
Cataingan 2
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24. Tag: Yordanns Restaurant war der volle Erfolg. Mit dem Chef bin ich sofort warm und es wird, für philippinische Verhältnisse, eine lange Nacht. Ab 20:00 Uhr ist hier eigentlich alles still, da es doch immer noch viele Menschen gibt, die es sich nicht leisten können, die Kosten für einen Stromanschluß (3.000 - 4.000 Pesos für Anschluß und Zähler) zu zahlen. Dann ist 2 Stunden nach Sonnenuntergang Zapfenstreich. Wir halten bis halb Elf durch und ich versuche mich dann auch noch das eine oder andere mal an der Videokeanlage, zum Spaß der örtlichen Bevölkerung. Heute habe ich für 10:00 Uhr ein Moped geordert, aber daraus wird nichts, da niemand hier eins ohne Fahrer verleiht. So ist ein Trycykle billiger, selbst mit 2 mal fahren. Es geht zum Khokak Beach. Dort entsteht gerade ein neues Beachressort, das sich im Besitz des Gouverneurs der Provinz Masbate befindet. Der empfängt mich dann auch direkt, um mir die Anlage vorzuführen. Also fahren wir mit einem richtig gouvernanten Allradnobelgeländewagen durch das entstehende Ressort., das auf einem 4,5 km langen Küstenstreifen entsteht. Diverse Cottages, Gärten und Aussichtspunkte lerne ich kennen und erfahre, dass auch eine Landebahn entstehen soll. Ein Busterminal und ein kleiner Hafen werden auch geplant. Die ersten Cottages sind schon fertig. Wow! Mit Sauna, Whirlpool und allem Schnickschnack. Wenn das ganze fertig ist, werde ich hier wohl nicht mehr hinkommen, außer, der Gouverneur lädt mich ein. Ihm gehören dazu auch noch drei Inseln, ein riesiges Waldgebiet und eine Ranch und so sieht sein Konzept ein 4 Tagesarrangement vor: 1. Tag Beachurlaub im Khokak Beachressort 2. Tag Islandhoping auf den "Tres Islas" 3. Tag Kalasangan Mountain Ressort 4. Tag Kho Ranch. Wenn man nur die ganzen Touristen kommen. Bislang ist das hier touristisches Niemandsland. Ich glaube immer mehr, dass ich gerade der einzige auf der Insel bin. Ich nutze die Gelegenheit und mache es mir am Strand bequem, bade ein wenig in dem nicht übermäßig sauberen Wasser, genieße den Tag und frage mich, ob das Konzept wohl aufgeht, d. h. eigentlich habe ich schon eine Idee für die Antwort. Ich spare sie mir, weil man ja positiv denken soll. Nach einem anstrengenden Aufstieg zur Grundstücksgrenze erreiche ich zeitgleich mit meinem Trycykle den vereinbarten Treffpunkt und fahre in mein spatanisches Hotel. Immerhin, heute ist man vorbereitet (Jemand war Wasser holen und das Duschfass ist randvoll.) und ich kann ein erfrischendes Bad nehmen. Zwar gibt es einen Wasserhahn, aber da kommt nichts heraus, aber das mit dem Wasserfass ist angenehmer, als eine Dusche, bei der man die Tropfen zählen kann. Der Abend wird wieder bei Yordan enden und ich freue mich schon auf das erste kalte Bier. Morgen gehts dann, gestärkt durch einen Sieg des HSV gegen Leverkusen (auch, wenn es mir für Barbarez leid tut) zurück Richtung Zivilisation. Vieleicht bekomme ich in Masbate ja sogar diesen Text noch ins Netz, bevor ich Tags darauf nach Manila fliege und das heißt leider nichts gutes, denn dort wartet am 14.03. mein Flieger nach Amsterdam.


Montag, 12. Maerz 2007   11:50:01
Politik, Korruption, Gesundheit usw. - mal was für die Bildung
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Unterste Ebene sind die Barangey mit einem Barangeycaptiain, sowas, wie Dorfvorsteher, die noch vom einem gwähltem Gremium von 5 - 7 Menschen unterstützt werden, die aber keinen Einfluss auf Entscheidungen haben. Der Barangeycaptain ist für sein Dorf zuständig und entscheidet im Rahmen seiner sehr begrenzten Entscheidungskompetenzen. Spannender wird es dann schon auf der Ebene der Bürgermeister (Major), der für eine Stadt und die umliegenden Dörfer zuständig ist. Am Beispiel von Cajidiocan, ist das die Inselhauptstadt und etwa 24 umliegende Dörfer. Auch der Major hat eine Art Stadtrat zur Seite stehen, der genauso machtlos ist, wie das Pendant eine Ebene tiefer. Fragil ist das ganze schon deshalb, weil nicht mal alle Dörfer darin vertreten sind, aber rigeros in den meisten Belangen vom Mayor regiert werden. Auch der Bürgermeister wird gewählt, was aber bedeutet, das er sich die Stimmen kauft und da nur er als Mayor die Möglichkeit hat, das entsprechende Kapital zu erlangen, ist die Geschichte mit dem Wahlausgang schon mal klar. Gezahlt werden zwischen 20 und mehreren 100 Pesos, was bei einem durchschnittlichen Wochenverdienst von etwa 150 - 200 Pesos (das sind etwa 3 - 4 €) schon richtig viel Geld sein kann. Als Mayor verdient er fortan, bzw. seit Generationen in seiner Familie, an allem und jedem mit. Man bezahlt bspw. bei jeder Fährfahrt eine Terminalfee zwischen 5 und 20 Pesos, die in seiner Kasse mündet und das narürlich völllig unabhängig davon, ob es nun einen Terminal gibt oder nicht.

terminalfee

nachManila

vonManila

Richtig klingelt es in der Kasse, wenn ein Bauantrag gestellt wird. Da sind dann schon mal gerne 20.000, 40.000 oder mehr Pesos fällig. Zudem kommt man natürlich nicht wirklich an seinem Vorschlag eines Bauingeingineuers vorbei, der wahrscheinlich auch irgendwo in seinem Stammbaum zu finden ist. So ein Bauantrag kann dann aber auch schon mal in 2 Stunden genehmigt sein. Wir wollen jetzt gar nicht an Strassenbau und gewerbliche Projekte denken. Korruption ist hier das Tagesgeschäft. Es geht nichts ohne und so ist das gesamte System aufgebaut. Je höher, je mehr wird verdient und viele übertreiben es soweit, dass sie sogar straffversetzt werden müssen, natürlich auf dem selben Job. Die Polizei ist eigentlich, wie bei uns Landesangelegenheit, also beim Gouverneuer der Provinz angesiedelt, doch praktisch werden die Polizisten durch den Mayor eingestellt oder eben entlassen und da hat man auch schon eine Idee, wer da wohl eher einen Job bekommt und wer vieleicht nicht. Zudem sorgt der Mayor dafür, dass neben dem geringen Einkommen aus der Kasse des Gouverneuers auch noch was zum Leben übrig bleibt. Ganz oben versucht sich zwar immer wieder mal eine engagierte Regierung mit durchaus namhaften Präsidenten (Ninoy Akino, Chorazon Akino oder jetzt Gloria Macapagal-Arroyo), doch eigentlich sind es etwa 200 Famlien, die die komplette wirtschaftliche Macht haben und das Land kaputt machen. Dort läuft es eben auch, wie bei Mayors, nur im großen Stil und, dass das Geld an der Politik vorbei verdient wird. Man kann das Ganze nach sogenannten westlichen Maßstäben verurteilen, aber ganz so einfach ist es eben auch nicht. Immerhin hat man hier nach 2 Stunden seine Baugenehmigung und kann am Tag darauf beginnen und hat dann auch die Unterstützung der Verwaltung, die sich bezüglich der Reglementierung auf ein Minimum beschränkt, aber auch durchaus Probleme löst. Und warum soll eigentlich ein Staat vorschreiben, was ein Mensch auf seinem Grundstück baut. OK, man kann nicht alles überall und irgendwie hinbauen, aber wenn es um ein Wohnhaus geht, dann kann auch jeder selbst die Verantwortung dafür übernehmen, dass es nicht zusammenbricht oder eben doch. Darüber hinaus wäre das System hier nach westlichem Standard gar nicht zu finanzieren oder es wäre so teuer ein Haus zu bauen, dass es sich keiner mehr leisten kann, wie bei uns eben. Ich glaube, es hat schon viel für sich, dass es vielen Menschen doch möglich ist, hier eine Hütte zu bauen. Es hat eben alles zwei Seiten. Ein kleiner Laden wird hier taxiert und zahlt dann 500 - 1.000 Pesos Steuern im Jahr. Dafür gibt es natürlich kein staatliches Sozialsystem, aber auf der anderen Seite können es sich die Leute auch leisten, hin und wieder etwas einzukaufen. Dadurch wird der Gesundheitszustand der Bevölkerung verbessert, weil es bspw. auch mal Gemüse gibt. Wird man krank, kommt eine Heilerin, die im Übrigen auch schon vielen Europäern geholfen hat, mit ihren unkonventionellen Naturmitteln, und alles wird wieder gut, oft zumindest. Wer dann an ernstem Krebs erkrankt, stirbt ein paar Monate vorher, als bei uns, muss dafür aber auch nicht monatelang Subjekt wissenschaftlicher Begierde sein und kann sein Ende im trauten Kreise der Familie verbringen. Wer akute medizinische Hilfe benötigt ist sowieso meistens schlecht drann, wenn er nicht gerade in Manila oder Cebu City erkrankt. Das Krankenhaus auf Sibuyan Island hatte als technisches Glanzstück ein Blutdruckmessgerät und wenn der Arzt auf einer anderen Insel ist, kann es schon ein paar Tage dauern, bis jemand kommt, der weiß, was Blutdruck ist. Aber so ist es nun mal bei ca. 7.000 Inseln. Für manche ist der Weg zum Arzt eine Wochenreise.


Montag, 12. Maerz 2007   11:53:59
Masbate 3
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25. Tag: Ohne große Abenteuer, aber mit einem verschoßenen Elfmeter und einem 0 : 0 gegen Leverkusen muss ich nun also den Rückweg antreten. Das war nicht mein Tip! Zurück in Masbate gelingt es, wie man sieht, tatsächlich noch mal das Internet zu bemühen. Das waren dann wohl die letzten Berichte (die ich sogar von meinem Palm auf den pc bekommen habe) und Fotos. Der Rest kommt dann aus Hamburg. Als letztes noch ein paar allgemeinbildende Informationen, die ich hier so zusammengetragen habe. Ich werde mir jetzt noch ein Filette Peppe reinschieben und dann früh auf die Zweimeter machen, denn morgen muß ich schon um 6:00 Uhr am Airport sein. Also Grüße aus Masbate und Tschüß


 

Die Planung


 

 

 

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