Reisebericht
Primorsko
http://www.bulgarien-primorsko.de/
Es hat uns diesmal nach Bulgarien verschlagen. Gestern sind wir
angekommen und heute Nacht hatten wir denn auch schon den ersten
Starkregen. So faellt die Umstellung denn auch nicht so schwer.
Mittlerweile gehts nun aber auch mit dem Wetter und wir werden
jetzt doch mal direkt das Schwarze Meer testen. Neuigkeiten aus
unserem Urlaub gibts - wie immer - auf unserer homepage www.schmidt-hh.com.
Dort gibt es auch die Moeglichkeit, uns ueber ein Formular Nachrichten
zu senden. Wer also mehr wissen moechte, sollte in den naechsten
drei Wochen dort mal vorbei schauen. Erstmal viele Gruesse aus
Bulgarien.
Triavna
http://www.tashkoff.com
Erwartungsgemaes gab es von der Kueste eher wenig zu berichten.
Unsere Unterkunft in Primorsko war gut, der Ort5 jedoch auch
schon ziemlich vom Tourismus erfasst. Zwei Ausfluege unterbrachen
die Strandnormalitaet. Zunaechst haben wir Sosopol besucht.
Eine nette Altstadt, die durchaus den Besuch lohnt. Die zweite
Tour fuehrte uns in das bekannte Nessebar. Die avisierte Altstadt
stellte sich eigentlich mehr als Neubau dar. Der Ort ist total
dem Tourismus verschrieben. Die Altstadt kommerzialisiert, wie
es von deutschen Ostseeorten bekannt ist. Der Besuch lohnt nicht
wirklich, vor allem, wenn man vorher Sosopol besucht hat. Nach
5 Naechten traten wir endlich, am 16.07.04, die Flucht an. Unser
erstes Ziel im Landesinneren war Veliko Tarnovo, ein Ort der
als begehrter Treffpunkt Kulturschaffender bekannt ist. Ein
schoener alter Ort, der sich an den Ufern der Jantra entlang
zieht. Naturlich lassen sich auch hier die sozialistischen Bausuenden
bewundern, aber doch immerhin nur am Rande. Der Ort schlaengelt
sich malerisch an den vielen Windungen des Flusses und muendet
letztlich in eine riesigen alten Festungsanlage (Zarevez). Wir
hatten das Glueck, dass am zweiten Tag das internationale Folklorefestivak
begann. Nach den Beitraegen von Thailand, Polen und Bulgarien
sprach uns eine Dame an und liess sich nicht davon abbringen,
uns etwas zu zeigen. So ging es also mit dem Taxi wieder zur
Festung, die wir schon kannten. Jetzt am Abend, fand dort dann
tatsaechlich ein richtiges Spektakel statt. Bei traditioneller
bulgarischer Musik erstrahlte die Festung im Licht vieler hundert
Scheinwerfer in den tollsten Farben. Ein wahnsinniger Anblick,
auf den unser Reisefuehrer leider nicht hinwies. Gut, dass wir
der Dame gefolgt sind. Am 18. Juli ging es dann weiter nach
Triavna, wo ich jetzt schreibe. Nach einer Stunde Bahnfahrt
erreicht man Triavna von Veliko Tarnovo. Vorher hatten wir allerdings
drei Stunden Wartezeit am Bahnhof, denn, wie immer, ist der
Zug ja grade weg, wenn man am Bahnhof ankommt. Dafuer haben
wir vorher noch gut gefruehstueckt. Das Essen war bis Veliko
Tarnovo relativ einfach. Hielten doch die Speisekarten auch
eine deutsche oder englische Beschreibung bereit. Dieser Luxus
hoert nun auf. Gestern Abend konnten wir direkt unsere Kyrillischkenntnisse
ueberpruefen und alles im Original bestellen. Aber - auch dass
hat geklappt. Viele Reisen nach Russland zahlen sich hier aus.
Triavna soll einige Sehenswuerdigkeiten in der Umgebung bereithalten.
Wir schauen mal und werden dann berichten. Soweit erstmal der
Lagebericht aus Bulgarien. Ach so, ich vergass die ueblichen
Postkartenangaben: Das Wetter ist gut (nachdem wir an der Kueste
doch einige Schauer hatten), das Essen ist gut und uns geht
es auch -?-. Natuerlich GUT!
http://www.tchar.hit.bg
Triavna war tatsaechlich sehr nett. Direkt am Bahnhof sprach
uns eine Dame an und hielt eine Privatunterkunft bereit, die
wir dankbar bezogen. Der Ort war klein und ueberschaubar, hatte
eine sehr schoene Altstadt und ist das Zentrum der Horzschnitzer
und Ikonenmaler. Darueber hinaus lud ein See zum Verweilen ein.
Kim genoss vor allem das Internetcafe, das direkt unter unserem
Zimmer war. Fuer uns war es ein Ort zum ausruhen.
Sofia
http://www.sofia.com
Von Triavna ging es mit dem Zug nach Plovdiv, der heimlichen
Hauptstadt. Eine sehr schoene Altstadt lockt mit einem alten
Amphietheater, alten Festungsanlagen und vielen Restaurants
mit einem malerischen Blick ueber die Stadt. Eine Fussgaengerzone,
der man anmerkt, dass schon einiges saniert wurde und die erahnen
laesst, wie schoen einmal alles ein wird, wenn die alten Haeuser
wieder hergestellt sind. Wir haben wieder am Bahnhof eine Omi
gefunden, die uns ein Zimmer vermietete und dazu gleich ein
Mittagessen und das Fruehstueck bereit hielt. Wir dienten ihr
auch gleich als Ersatz fuer die eigenen Kinder und Enckel, die
zum Studium weit weg gereist sind. Besonders schoen war am zweiten
Tag unser Ausflug zum Batschkovo Kloster. Eine idyllische kleine
Klosteranlage mitten in den Bergen. Ein gut 2 km langer Weg
fuehrt zu einer heiligen Heilquelle. Zwischendurch wunderschoene
Bergwiesen, Quellen und ein Ausblick, der suechtig machen kann.
Der klare Bergbach war fuer Kim dann auch ein idealer Spielplatz.
Abends wieder ein malerisches Abendessen ueber der Stadt und
am naechsaten Tag die Weiterreise ueber Sofia nach Rila. Dort
findet man die groesste bulgarische Touristenattraktion - das
Rilski Manastir (Rila Kloster). Die Anreise gestaltete sich
etwas muehsam, denn schon an der Bahnstation, die wir anfuhren
war der Hund begraben. Kein Taxi, kein Schild, kein noch so
kleiner Hinweis, wo wir wohl hin muessten. Zum Glueck bot sich
ein Bulgare, der wie immer an solchen Orten, ganz zufaellig
auch nach Rila wollte, an, uns fuer 10 Lewa mitzunehmen. Ein
teures Vergnuegen, aber eine Chance in den naechsten Ort zu
kommen. In Rila stellte sich heraus, dass Abends auch kein Taxi
mehr zum Kloster faehrt, also bezogen wir das Rila Hotel. Kim
entdeckte sofort den Swimmingpool und alles war gerettet. Am
naechsten Tag dann also zum Kloster. 19 km sind es noch auf
einer kleinen Strasse staetig bergauf bis man zum Kloster gelangt.
Schon sehr beeindruckend ist die Kirche mit zahlreichen Bildern
aus dem neuen und alten Testament, aber auch der Darstellung
oertlicher Suender, die hier ungeniert angeprangert wurden.
Insgesamt ein sehenswertes Kloster, doch gefiel uns das Batschkovo
Kloster in der Naehe von Plovdiv viel besser, da es weniger
touristisch vermarktet wird. Bevor es Tags darauf wieder zurueck
nach Sofia ging, gab es dann noch ein paar Stunden Pool und
nachmittags dann eine schoene Busfahrt durch die Berge in die
Hauptstadt. In Sofia fanden wir sofort ein schnuckeliges kleines
Hotel mitten im Zentrun. 35 Lewa (17,50 Euro) - das war das
billigste Hotel des Urlaubs. Sofia ist sehr viel schoener, als
man so denkt, wenn man in eine ehemals sozialistische Hauptstadt
faehrt. Natuerlich gibt es die obligatorischen Monumentalbauten,
aber es passt alles sehr gut zusammen. Ein sehr schoener Stadtbummel
fuehrt dann auch zu einigen beeindruckenden Kirchen, allen voran
die Alexander Newski Kirche mit ihren golgenen Kuppeln. Viele
uralte Gebaeude liegen am Wegesrand. Der Sozoalismus scheint
hier in den wenigen Jahren, die die Sofioter Zeit hatten, schnell
aeberwunden worden zu sein. Es ist alles sehr gastlich. Sofia lohnt einen Besuch, was wir nicht unbedingt erwartet hatten.
Heute, am zweiten Tag, liegen alleridngs bekannte Regenwolken
ueber der Stadt. Genau die richtige Atmosphaere, um im Internetcafe
zu sitzen und sich ein wenig ueber englische Computertastaturen
zu aergern. Heute Abend fahren wir fuer die letzten Tage wieder
ans schwarze Meer. Um 23:15 Uhr geht der Nachtzug mit Schlafwagen
nach Burgas, was fuer drei Personen im Schlafwagen der ersten
Klasse immerhin 40 Lewa (20 Euro) kostet. Billiger kann ein
Hotelbett ja schon nicht mehr sein, vor allem wenn nach dem
Traum tatsaechlich an einem anderen Ort erwacht. Hoffentlich
ist uns das Wetter gewogen, denn zwischenzeitlich war durchaus
auch durchwachsen. Die letzten Tage in den Sonne am Strand abspannen
waere schon ganz angenehm.
Sozopol
http://www-user.tu-chemnitz.de
/~gropp/fotos/sozopol.jpg
Nun geht es auch schon wieder dem Ende entgegen. Die letzten
Tage in Sozopol sind wettermaessig durchwachsen. Wir haben also
die beste Gelegenheit, uns wieder an bundesdeutsche Realitaeten
zu gewoehnen. Trotzdem ist es hier sehr schoen. Wir geniessen
hier insbesondere das sehr gute Essen. Grausam ist die Perspektive
der Rueckreise. Am Sonntag Morgen geht der Flug um 04:30 Uhr,
d. h. an Schlafen ist vorher kaum zu denken. Danach kommt dann
auch noch eine Bahnfahrt von Stuttgart nach Hamburg. Wir werden
uns freuen, wenn wir Abends zu Hause sind und wahrscheinlich
tot ins Bett fallen. Was soll's - alles in allem ein sehr schoener
Urlaub, den wir uns duch die Rueckreise nicht vermiesen lassen
werden. Ab dem 02. August sind wir dann wieder an gewohnter
Stelle zu erreichen. Bis dahin die letzten Gruesse aus Bulgarien.