Bulgarien 2004

Reisebericht

Primorsko
http://www.bulgarien-primorsko.de/
Es hat uns diesmal nach Bulgarien verschlagen. Gestern sind wir angekommen und heute Nacht hatten wir denn auch schon den ersten Starkregen. So faellt die Umstellung denn auch nicht so schwer. Mittlerweile gehts nun aber auch mit dem Wetter und wir werden jetzt doch mal direkt das Schwarze Meer testen. Neuigkeiten aus unserem Urlaub gibts - wie immer - auf unserer homepage www.schmidt-hh.com. Dort gibt es auch die Moeglichkeit, uns ueber ein Formular Nachrichten zu senden. Wer also mehr wissen moechte, sollte in den naechsten drei Wochen dort mal vorbei schauen. Erstmal viele Gruesse aus Bulgarien.

Triavna
http://www.tashkoff.com
Erwartungsgemaes gab es von der Kueste eher wenig zu berichten. Unsere Unterkunft in Primorsko war gut, der Ort5 jedoch auch schon ziemlich vom Tourismus erfasst. Zwei Ausfluege unterbrachen die Strandnormalitaet. Zunaechst haben wir Sosopol besucht. Eine nette Altstadt, die durchaus den Besuch lohnt. Die zweite Tour fuehrte uns in das bekannte Nessebar. Die avisierte Altstadt stellte sich eigentlich mehr als Neubau dar. Der Ort ist total dem Tourismus verschrieben. Die Altstadt kommerzialisiert, wie es von deutschen Ostseeorten bekannt ist. Der Besuch lohnt nicht wirklich, vor allem, wenn man vorher Sosopol besucht hat. Nach 5 Naechten traten wir endlich, am 16.07.04, die Flucht an. Unser erstes Ziel im Landesinneren war Veliko Tarnovo, ein Ort der als begehrter Treffpunkt Kulturschaffender bekannt ist. Ein schoener alter Ort, der sich an den Ufern der Jantra entlang zieht. Naturlich lassen sich auch hier die sozialistischen Bausuenden bewundern, aber doch immerhin nur am Rande. Der Ort schlaengelt sich malerisch an den vielen Windungen des Flusses und muendet letztlich in eine riesigen alten Festungsanlage (Zarevez). Wir hatten das Glueck, dass am zweiten Tag das internationale Folklorefestivak begann. Nach den Beitraegen von Thailand, Polen und Bulgarien sprach uns eine Dame an und liess sich nicht davon abbringen, uns etwas zu zeigen. So ging es also mit dem Taxi wieder zur Festung, die wir schon kannten. Jetzt am Abend, fand dort dann tatsaechlich ein richtiges Spektakel statt. Bei traditioneller bulgarischer Musik erstrahlte die Festung im Licht vieler hundert Scheinwerfer in den tollsten Farben. Ein wahnsinniger Anblick, auf den unser Reisefuehrer leider nicht hinwies. Gut, dass wir der Dame gefolgt sind. Am 18. Juli ging es dann weiter nach Triavna, wo ich jetzt schreibe. Nach einer Stunde Bahnfahrt erreicht man Triavna von Veliko Tarnovo. Vorher hatten wir allerdings drei Stunden Wartezeit am Bahnhof, denn, wie immer, ist der Zug ja grade weg, wenn man am Bahnhof ankommt. Dafuer haben wir vorher noch gut gefruehstueckt. Das Essen war bis Veliko Tarnovo relativ einfach. Hielten doch die Speisekarten auch eine deutsche oder englische Beschreibung bereit. Dieser Luxus hoert nun auf. Gestern Abend konnten wir direkt unsere Kyrillischkenntnisse ueberpruefen und alles im Original bestellen. Aber - auch dass hat geklappt. Viele Reisen nach Russland zahlen sich hier aus. Triavna soll einige Sehenswuerdigkeiten in der Umgebung bereithalten. Wir schauen mal und werden dann berichten. Soweit erstmal der Lagebericht aus Bulgarien. Ach so, ich vergass die ueblichen Postkartenangaben: Das Wetter ist gut (nachdem wir an der Kueste doch einige Schauer hatten), das Essen ist gut und uns geht es auch -?-. Natuerlich GUT!

http://www.tchar.hit.bg
Triavna war tatsaechlich sehr nett. Direkt am Bahnhof sprach uns eine Dame an und hielt eine Privatunterkunft bereit, die wir dankbar bezogen. Der Ort war klein und ueberschaubar, hatte eine sehr schoene Altstadt und ist das Zentrum der Horzschnitzer und Ikonenmaler. Darueber hinaus lud ein See zum Verweilen ein. Kim genoss vor allem das Internetcafe, das direkt unter unserem Zimmer war. Fuer uns war es ein Ort zum ausruhen.

Sofia
http://www.sofia.com
Von Triavna ging es mit dem Zug nach Plovdiv, der heimlichen Hauptstadt. Eine sehr schoene Altstadt lockt mit einem alten Amphietheater, alten Festungsanlagen und vielen Restaurants mit einem malerischen Blick ueber die Stadt. Eine Fussgaengerzone, der man anmerkt, dass schon einiges saniert wurde und die erahnen laesst, wie schoen einmal alles ein wird, wenn die alten Haeuser wieder hergestellt sind. Wir haben wieder am Bahnhof eine Omi gefunden, die uns ein Zimmer vermietete und dazu gleich ein Mittagessen und das Fruehstueck bereit hielt. Wir dienten ihr auch gleich als Ersatz fuer die eigenen Kinder und Enckel, die zum Studium weit weg gereist sind. Besonders schoen war am zweiten Tag unser Ausflug zum Batschkovo Kloster. Eine idyllische kleine Klosteranlage mitten in den Bergen. Ein gut 2 km langer Weg fuehrt zu einer heiligen Heilquelle. Zwischendurch wunderschoene Bergwiesen, Quellen und ein Ausblick, der suechtig machen kann. Der klare Bergbach war fuer Kim dann auch ein idealer Spielplatz. Abends wieder ein malerisches Abendessen ueber der Stadt und am naechsaten Tag die Weiterreise ueber Sofia nach Rila. Dort findet man die groesste bulgarische Touristenattraktion - das Rilski Manastir (Rila Kloster). Die Anreise gestaltete sich etwas muehsam, denn schon an der Bahnstation, die wir anfuhren war der Hund begraben. Kein Taxi, kein Schild, kein noch so kleiner Hinweis, wo wir wohl hin muessten. Zum Glueck bot sich ein Bulgare, der wie immer an solchen Orten, ganz zufaellig auch nach Rila wollte, an, uns fuer 10 Lewa mitzunehmen. Ein teures Vergnuegen, aber eine Chance in den naechsten Ort zu kommen. In Rila stellte sich heraus, dass Abends auch kein Taxi mehr zum Kloster faehrt, also bezogen wir das Rila Hotel. Kim entdeckte sofort den Swimmingpool und alles war gerettet. Am naechsten Tag dann also zum Kloster. 19 km sind es noch auf einer kleinen Strasse staetig bergauf bis man zum Kloster gelangt. Schon sehr beeindruckend ist die Kirche mit zahlreichen Bildern aus dem neuen und alten Testament, aber auch der Darstellung oertlicher Suender, die hier ungeniert angeprangert wurden. Insgesamt ein sehenswertes Kloster, doch gefiel uns das Batschkovo Kloster in der Naehe von Plovdiv viel besser, da es weniger touristisch vermarktet wird. Bevor es Tags darauf wieder zurueck nach Sofia ging, gab es dann noch ein paar Stunden Pool und nachmittags dann eine schoene Busfahrt durch die Berge in die Hauptstadt. In Sofia fanden wir sofort ein schnuckeliges kleines Hotel mitten im Zentrun. 35 Lewa (17,50 Euro) - das war das billigste Hotel des Urlaubs. Sofia ist sehr viel schoener, als man so denkt, wenn man in eine ehemals sozialistische Hauptstadt faehrt. Natuerlich gibt es die obligatorischen Monumentalbauten, aber es passt alles sehr gut zusammen. Ein sehr schoener Stadtbummel fuehrt dann auch zu einigen beeindruckenden Kirchen, allen voran die Alexander Newski Kirche mit ihren golgenen Kuppeln. Viele uralte Gebaeude liegen am Wegesrand. Der Sozoalismus scheint hier in den wenigen Jahren, die die Sofioter Zeit hatten, schnell aeberwunden worden zu sein. Es ist alles sehr gastlich. Sofia lohnt einen Besuch, was wir nicht unbedingt erwartet hatten. Heute, am zweiten Tag, liegen alleridngs bekannte Regenwolken ueber der Stadt. Genau die richtige Atmosphaere, um im Internetcafe zu sitzen und sich ein wenig ueber englische Computertastaturen zu aergern. Heute Abend fahren wir fuer die letzten Tage wieder ans schwarze Meer. Um 23:15 Uhr geht der Nachtzug mit Schlafwagen nach Burgas, was fuer drei Personen im Schlafwagen der ersten Klasse immerhin 40 Lewa (20 Euro) kostet. Billiger kann ein Hotelbett ja schon nicht mehr sein, vor allem wenn nach dem Traum tatsaechlich an einem anderen Ort erwacht. Hoffentlich ist uns das Wetter gewogen, denn zwischenzeitlich war durchaus auch durchwachsen. Die letzten Tage in den Sonne am Strand abspannen waere schon ganz angenehm.

Sozopol
http://www-user.tu-chemnitz.de
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Nun geht es auch schon wieder dem Ende entgegen. Die letzten Tage in Sozopol sind wettermaessig durchwachsen. Wir haben also die beste Gelegenheit, uns wieder an bundesdeutsche Realitaeten zu gewoehnen. Trotzdem ist es hier sehr schoen. Wir geniessen hier insbesondere das sehr gute Essen. Grausam ist die Perspektive der Rueckreise. Am Sonntag Morgen geht der Flug um 04:30 Uhr, d. h. an Schlafen ist vorher kaum zu denken. Danach kommt dann auch noch eine Bahnfahrt von Stuttgart nach Hamburg. Wir werden uns freuen, wenn wir Abends zu Hause sind und wahrscheinlich tot ins Bett fallen. Was soll's - alles in allem ein sehr schoener Urlaub, den wir uns duch die Rueckreise nicht vermiesen lassen werden. Ab dem 02. August sind wir dann wieder an gewohnter Stelle zu erreichen. Bis dahin die letzten Gruesse aus Bulgarien.

 

 

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