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Alles ums Geld
Geld und Plastik:
- Im Grunde genommen lohnt es kaum, diese Zeilen zu schreiben, denn die monetären Rahmenbedingungen ändern sich rapide. Schleppte man vor 20 Jahren noch Travellerschecks durch die Welt und verbrachte teilweise Stunden mit dem Einlösen derselben steht heute fast an jeder Ecke ein Geldautomat. Vieleicht wird man für diesen prähistorischen Papieren in Nordkorea Abnehmer finden, im Rest der Welt sind sie nutzlos geworden.
- Widmen wir uns also dem Rest der Welt, so geht es um Plastik und Bares. Weltweit läuft die Geldbeschaffung eigentlich verläßlich über Geldautomaten. Selbst auf Kuba geht super. Ich habe auf Reisen also mehrere Kredit- und Bankkarten dabei. Erste Wahl aufgrund der weltweiten Alzeptanz ist die Visacard, dicht gefolgt von der Mastercard. In Asien ist die EC Karte mittlerweile auch fast in jedem Automaten verwendbar. Dazu gesellt sich in Europa auch noch die V Pay Card.
- Visa
Weltweit die größte Akzeptanz genießt die Visacard. Eigentlich findet man überall einen Automaten, der eine Visacard annimmt, doch ab und zu nicht jede, daher ist es ratsam, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Ich habe mittlerweile wenigstens 2 Visakarten dabei, werde aber bald auf 3 erhöhen, dazu aber später mehr. In der Regel ist Visa günstiger als die anderen Anbieter, teilweise sogar kostenlos und der "Mercedes" zahlt sogar die ausländischen Automatengebühren zurück.
Bis Mitte 2016 war die DKB Visa Karte 1. Wahl, doch seit einigen Monaten zahlt die DKB die auslämdischen Gebühren nicht mehr zurück, ist aber darüber hinaus kostenfrei. Allerdings ist sie an ein DKB Girokonto gebunden, das auch kostenlos ist und damit selbst der Sparkasse Konkurenz machen kann.
Der neue "Mercedes" unter den Visaccards ist die Santander 1plus Visacard, die wohl einzige, die seit 2016 auch die ausländischen Automatengebühren zurückzahlt. Darüber hinaus ist sie konplett kostenlos und kann auf das vorhandene Girokonto referenziert werden, d.h. man muss kein neues Girokonto eröffnen.
Auch die Comdirektbank bietet ein kostenloses Girokonto mit kostenloser Visacard und weltweit kostemlosen Bargeld, allerdings ohne Automatengebührenrückzahlung. Zusätzlich 100,00 € Eröffnungsprämie.
- Mastercard
Ich ergänze das ganze noch mit einer Mastercard Gold meiner Sparkasse, die einige Versicherungen und Serviceleistungen impliziert. Die ist dann zum Flüge buchen, Autos mieten und - wenn Visa nicht funktioniert - zum direkt bezahlen oder um im Notfall noch eine Option zum Geld holen zuhaben.
- EC Karte
In vielen Ländern kann man mittlerweile auch mit der EC Karte
Geld bekommen. In Asien geht das ziemlich gut, aber die Automatengebühren bekommt man natürlich nicht erstattet.
- V Pay
Neu etabliert sich in Europa die V Pay Karte, die teilweise (z.B. bei der DKB) im Kontopacket enthalten ist. Bislang funktioniert sie aber primär in Europa
- Bargeld
ist natürlich die gefährlichste Ware, sollte also immer nur in kleinen Portionen verstaut werder und zwar, wie auch die Kreditkarten, an verschiedenen Stellen unterschiedlicher Gepäckstücke. Dabei sind die sichersten Orte zunächst mal die, die selbst bei einem Überfall nicht unbedingt gefunden werden.
- Eine kleine Stofftasche, die hinter eine Hosentasche genäht wird, scheint mir die weitaus sicherste Variante für Bargeld. Trägt man in der richtigen Hosentasche davor ein wenig Schein- und Münzgeld kann der große Schein dahinter nicht mal erfühlt werden. Ist aber etwas Aufwand, um die Tasche einzunähen. Eine Hosennaht, z.B. bei gekürzten Hosen am unteren Hosenbein kann ebenso taugen, um einen Geldschein aufzunehmen. Auch im Rucksach bieten sich manchmal Möglichkeiten, in Nähten oder im Gestell etwas unterzubringen.
- Der Geldgürtel ist zwar immer noch beliebt und auch mein Favorit, aber man sollte nicht glauben, dass sich das nicht auch schon bei dunklen Seite der Macht rumgesprochen hat. Gegen den einfachen Taschendieb ist das aber immer noch erste Wahl und wenn man die Geldscheine in Plastikfolie einschlägt, nehmen sie auch nicht die Gürtelfarbe an.. Die Bauchtasche hingegen würde ich nicht empfehlen, da sie genau so bekannt, zudem aber oft unbequem und hinderlich ist.
- Jedenfalls wird man etwas Geld greifbar mit sich tragen. Auch dafür empfiehlt es sich, dass dann auf mehrere Taschen zu verteilen. Der Taschendieb greift in der Regel nur einmal zu. Jedenfalls ist wohl die schlechteste aller Lösungen, das Geld im Portemonai in der Gesäßtasche zu verwahren. Die dicke Brieftasche tragen gottseidank die Pauschaltouris mit sich rum, weswegen sie auch einfacher und gewinnbringender zu beklauen sind. Das schützt jedenfalls den Traveller etwas.
- Verwahrt man einen Teil seiner Barschaft im Zimmer, was man nur tun sollte, wenn es kein Schließfach im Hotel gibt, ist etwas Kreativität gefragt. Hat ein Dieb im Zimmer genügend Zeit, wird er in Ruhe alles durchsuchen und irgendwo fündig werden. Auch hier gilt wieder. Viele kleine Verstecke erhöhen die Chance, das etwas übersehen wird. Die entleerte Zahnpastatube als Geldcontainer ist wahrscheinlich noch nicht jedem Dieb bekannt. Im Dreckwäschesack kann man mehrer alte Socken mit Geld befüllen. Eine alte Unterhose kann man, statt sie wegzuwerfen, einer Nutellabehandlung unterziehen und sie dann um ein Plastiktütchen mit Geld drapieren und das Gesamtwerk dann in eine durchsichtige Plastiktüte einknoten. Das sieht dann richtig Scheiße aus! Die kann man dann gerne auch offen im Badezimmer liegen lassen, wenn sichergestellt ist, dass die Putzfrau sie nicht wegwirft. Dazu dann etwas Geld unter der Matratze verstecken, am besten mit dem Hinflugticket, und einer gefakten Passkopie (zum Beispiel des alten abgelaufenen Passes) in einem Brustbeutel verstaut. Das wird sicher gefunden und könnte dazu führen, dass der Dieb erfolgreich das Feld räumt.
Alles, was einem so beim ersten drüber nachdenken einfällt, fällt dem Dieb auch ein, taugt also nicht als echtes Versteck. Ziel ist es nicht, zu verhindern, dass nichts aus dem Zimmer geklaut wird, sondern, das wenig geklaut wird.
- Der Dieb wird in der Regel nicht von weit her kommen, sondern eher aus der Nachbarschaft. Er sieht also, dass du morgens in das Boot steigst und den ganzen Tag nicht da bist. In den meisten Hotels passt das Hotelpersonal schon ziemlich gut auf und es wird nichts passieren. Aber wenn es doch passiert, wirst du dich freuen, wenn noch etwas da ist und du nicht zum Botschaftsbettler wirst. Es lohnt also etwas über die Frage nachzudenken, wie man sein Hab und Gut am besten schützten kann.
- Welche Devisen sollte man dabei haben
Mittlerweile kann man fast auf der ganzen Welt Euronen wechseln, das könnte sogar in Nordkorea was werden, was ich nicht ausprobieren werde, bzw. erst dann, wenn man sicher Euro wechseln kann. Es lohnt also in der Regel nicht mehr US Dollar mitzunehmen. Man spart damit ja am Ende auch zwei mal die Wechselgebühren und Kursverluste. Bereist man ein Land und kommt mit dem Flugzeug auf dem Hauptstadtairport an, braucht man auch keine Extraeuros zur Sicherheit, denn man kann den Gegenwert auch in lokaler Währung zusätzlich aus dem Automaten ziehen und hat dann im Notfall auch kein Wechselproblem. Jedenfalls sollte man immer eine Bargeldreserve mit sich führen, da schon ein längerer Strom- oder Netzausfall alle Geldautomaten lahm legen kann und dann auch nix mehr mit Bezahlen auf Karte geht. Bereist man mehr als ein Land und überquert Grenzen an exotischen Stellen, kann eine Dollarreserve immer noch sinnvoll sein, denn in entlegenen Gegenden wird nicht zwingend der Euro getauscht und auf laotische Aluchips hat der Kambodschaner auch nicht unbedingt große Lust.
Es gilt eigentlich überall, dass das günstigste Geld aus dem Automaten kommt, insbesondere wenn das Kreditkartenunternehmen keine Gebühren erhebt. Und wer nicht viel Bargeld mitnimmt, kann wenigstend auf der Anreise nicht viel Bargeld verlieren.
schmidt-hh.com