8 | 05.01.2012 | 21:27 Uhr
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Ready for take of - Philippinen 2012
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Im März starten wir wieder nach Asien. Jan will da mal die Oma besuchen und wir können auch ein paar Tage Pause gebrauchen.
Natürlich sind alle Neuigkeiten zu dieser Reise sowie später die Berichte von unterwegs im Reisebereich abzurufen. Am 15.03. gehts los!


 

8 | 15.03.2012 | 09:36 Uhr
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Kein Streik - Kein Schnee - Es geht los


Anscheinend steht unserem Abflug in etwa 10 Stunden nichts im Weg! Es geht also los. Frankfurt - Peking - Manila. Samstag Morgen kommen wir an und werden wohl neben uns stehen, aber macht ja nichts, wir haben ja 7 Wochen Zeit, um für den Rückflug fit zu werden. Also, wir sind denn mal weg. Neues von unterwege gibt es wieder hier.

Bis bald mal wieder in Hamburg


 

8 | 21.03.2012 | 11:09 Uhr
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Anreise - eigentlich ohne besondere Vorkommnisse
Infos Peking Airport


17.03.2012

Nun sind wir angekommen oder, was man so nennt! Also zumindest sind wir da. Nach einem länglichen Flug von Frankfurt nach Peking und zuvor, der entsprechenden Bahnfahrt zum Airport, warten wir nun 6 Stunden auf den Anschlussflug nach Manila. Das geht in Peking ganz gut. Es gibt einen Kinderspielplatz und wenigstens Jan ist ganz zufrieden, weil er auch auf dem Flug gut geschlafen hat, im Gegensatz zu seinen Eltern. Air China, unser Carrier, ist um Längen besser als der Wettbewerber aus Chinas Osten, mit dem wir 2009 geflogen sind. Das soll nicht heißen, dass das nun die Topfluggesellschaft wäre, aber immerhin ist der Sitzabstand passabel und das Essen genießbar. Es gibt chinesisches Bier, welches nach 6 Reihen durch Becks ersetzt wird, bevor es nach der zweiten Runde aus ist. Das Airportprozedere ist ist zwar dem, am Pudong Airport inShanghai vergleichbar, geht hier aber reibungsloser und angenehmer. Streichhölzer und Feuerzeuge sind wieder verboten und später stellt sich heraus, dass in den Raucherräucherkabinen tatsächlich Zigarettenanzünder sind. Der Transferbereich ist mit den üblichen Duty free Läden, einigen Restaurants und einem riesigen Springbrunnen bestückt. Der Terminal 3 in Peking, in dem alle interkontinentalen Flüge jetzt ankommen, ist ganz neu und das Gebäude ist die weltweit größte Halle, der Flughafen insgesamt, nach Atlanta der zweitgrößte der Welt (nach dem Passagieraufkommen).

Der Anschlussflug ist pünktlich und wir kommen eine halbe Stunde früher in Manila an. Das macht es aber auch nicht besser, denn es ist 23:30 Uhr in Manila und als wir dann im Hotel ankommen ist es 3:00 Uhr und wir freuen uns, dass wir unser Zimmer schon beziehen können. Also, schlafen wir mal ein Stündchen!

Cathy verbringt die nächsten beiden, bzw. 3 Tage mit Freundinnen und ihrer Schwester, ich vertreibe mir die Zeit mit dem einen oder anderen Bier und versuche mich etwas zu akklimatisieren. Nein, eigentlich habe ich mit dem Klima keine Probleme, aber die eiskalten Biere führen zunächst eben doch zu dem einen oder anderen Schweißausbruch, aber das wird schon. Am Sonntag probiere ich die Biere mit Tanduay Ice, einem Philippinischen Alkopop zu kombinieren. Das geht eigentlich gut und ohne schwitzen löst aber die Symptome meiner Lederallergie aus (Immer, wenn ich mit Lederschuhen schlafen gehe, habe ich am nächsten Morgen Kopfschmerzen). Am Montag also wieder die konservative Nummer und nun geht’s auch schon ohne Schmerzen, ohne Schwitzen, dafür Abend von einem Käsefondue eskortiert (Ich empfehle jedem das Käsefondue auf den Philippinen, weil man den Schweinkram dann nicht im eigenen Topf hat).



 

8 | 23.03.2012 | 08:41 Uhr
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Mindoro - Ibizza philippinisch
Puerto Galera


20.03.2012

Wir machen uns auf, den richtigen Urlaub zu beginnen. Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker und ich frage mich, warum man dazu Urlaub sagt. Um 9:00 Uhr kommen wir vollgefrühstückt vom Hof und sitzen eine halbe Stunde später im Bus nach Manila. Dort umsteigen nach Batangas, dem Ferrypier nach Mindoro. Der Bus fährt auch nach einer halben Stunde ab und wir sind um 14:00 Uhr am Fährhafen. Dort kommt zunächst ein üppiges Prozedere auf uns zu, bis wir tatsächlich mit Fahrkarten und sicherheitsgechecktem Gepäck eine gute Stunde auf die Fähre warten dürfen, die schon um 14:30 Uhr fahren sollte. Dann geht es doch los und wir sind gegen 17:00 Uhr in Puerto Gallera, wo uns der Shuttle der Fähre direkt zu unserem reservierten Hotel bringt. Das verlassen wir direkt wieder, nachdem klar wurde, dass der günstige Preis extrem mit Komfort und Platz im Zimmer zu bezahlen ist. Relativ schnell finden wir Ersatz im White Beach Hotel. 30 € für ein Zimmer für 3,5 Personen, denn Cathys Schwester ist auch dabei. Kein Schnäppchen, aber für den zweitwichtigsten Urlaubs- und Touristenort ok. Um 18:00 Uhr beginnt also der Urlaub und es regnet in Strömen. Also essen und dann noch nach dem Regen einen Cocktail und schon kann man wieder in die Ruhestellung wechseln.

21.03.2012

Wir wachen auf! Der Blick auf die Uhr lässt vermuten, dass zu Hause der frühe Vogel (…) auch schon erwacht um gegen 4 Uhr früh den besagten Wurm zu fangen. Hier ist es 7 Stunden später und so können wir noch bequem das Mittagessen erreichen. Quasi also Brunch auf Mindoro. Wir verdrücken also Reis, Nudeln, Ei und die Beilagen und machen uns anschließend an den Strand auf. Jan lässt gar nicht erst Zweifel aufkommen, was heute auf dem Programm steht und wir können auch gut einen Tag abhängen. Im Übrigen lässt Jan auch wenig Zweifel aufkommen, dass das nichts wird, denn er sorgt eigentlich für Vollbeschäftigung. Wir wechseln uns also bei Jans Strand- und Badeprogramm ab und eh wir uns versehen haben, stellt sich auch schon der erste Sonnenbrand ein. Gut, dass heute keine Sonne schien, aber eben auch gefährlich, weil man die Sonnen eben doch unterschätzt, wenn sie so tut, als sei sie gar nicht da. Also pflegen wir danach die roten Körperstellen.

Der Abend wird italienisch. Es gibt Pizza, Carbonara und Salat. Dazu gönnen wir uns eine Sangria. Mit der Sangria ist so: Trinkt man auf den Philippinen so viel italienische Sangria, wie es eigentlich in Spanien üblich ist wird man schnell zum Griechen! Das halbe Glas Sangria ist 25 % teurer als der Rotwein! Das muss man nicht verstehen und auch nicht nachbestellen.
Nach dem Abenddrink gibt es für Cathy und Lourdes dann noch Balut. Ich halte mich im Hintergrund und schreibe diese Zeilen, als der Verzehr der angebrüteten Eier beginnt. Der erste Versuch endete gestern in einem Debakel, denn die Baluts waren gar keine sondern hart gekochte Enteneier. Aber auch die fanden den Weg in den Verdauungstrakt meiner Mitreisenden.

In diesem Moment beginnt es an zu schiffen, das der Elefant neidisch wird! Wir hatten heute Glück, denn tagsüber war es durchaus angenehm für Mitteleuropäer und trocken, also, wenn man nicht im Ozean war. Wir haben in diesem Jahr La Niňa erwischt, also den Nachläufer von El Niňo. Das bedeutet, dass das Meer an den eigentlich warmen Stellen kälter wird und an den eigentlich kalten Stellen wärmer. Tatsächlich fühlt sich das Wasser nicht so warm an, wie sonst, aber das ist bei Wassertemperaturen zwischen 25° C und 30° C auch nicht so schlimm. Viel schlimmer ist, dass es in der trockenen Sommerzeit, die wir jetzt haben, nicht so richtig trocken ist. Naja – wie der Kaiser so sagt – „Schaun mir ma! Etwas mehr Bewegung würde dem Spiel gut tun.“

Mindoro ist die siebtgrößte Insel der Philippinen und grenzt im Norden unmittelbar an die Hauptinsel Luzon. Von Manila fährt der Bus 2 bis 2.5 Stunden, d.h. man kommt in einem Tagestrip direkt am Ziel seiner Wünsche an, was einem hier selten passiert. Im Süden folgt die Insel Busuanga, hinter der wiederum Palawan beginnt. Der Norden Mindoros gehört zu den touristisch beliebtesten Orten auf den Philippinen, insbesondere natürlich wegen der Nähe zu Manila. Puerto Galera ist neben Borracay eigentlich der größte Touristenmagnet. Dementsprechend sind hier die Preise, nicht aber die Infrastruktur. Bis vor Kurzem gab es nicht mal einen ATM (Geldautomaten). Die Region teilt sich in drei Gebiete: Mülle, der kleine Hafenort und eigentliche Fährterminal; Sabang im Osten, mit dem besten Hotel-, Bar- und Nightlifeangebot; sowie White Beach im Westen, etwas ruhiger und ursprünglicher. Natürlich haben wir letzteren Ort gewählt.

22.03.2012

Als wir eben mit Frühstück durch sind und uns aufmachen wollen, die Umgebung zu erkunden, geht es wieder los. Wir kommen vom Zimmer noch gerade zum ersten Vordach und - natürlich - es schifft wieder, wie aus Eimern. Ich fange an, ein angespanntes Verhältnis zu "La Niňa" zu bekommen. Wir flüchten uns also zunächst mal wieder in unsere 10 qm überteuertem Wohnraum. Jan schläft, die Schwestern schmachten vor dem Fernseher und heulen zu philippinischen Dramasoaps und ich nutze das WiFi, welches von der Terasse zu empfangen ist. Wenn das so weiter geht, wird das ein langer Reisebericht. Nach 2 Stunden ist es wieder trocken, zumindest von oben. Also starten wir einen erneuten Versuch, unsere Lodge zu verlassen. Diesmal erreichen wir tatsächlich mit dem Trike Muelle, den Hauptfähranleger. Der Ort wird auch schon mal Puerto Galera City genannt, was dem beschaulichen Anlegerambiente aber deutlich zu viel Glanz verleiht. Immerhin finden wir einen Supermarkt und können uns verproviantieren für unsere morgige Bootstour. Einige Bars am Wasser laden uns dann doch irgendwie zum Kaffeetrincken ein und so gibts noch Latte Mac. und einen brewed coffe, der seinen Namen verdient hat. Mit dem nächsten Sprühregen geht es wieder zurück und den Rest des Tages verbringen wir unter Dächern.

23.03.2012

Bootstour - Banale Grande:
Zwar holt uns unser Tourdealer mit dem Trike vom Hotel ab, er vergaß jedoch zu erwähnen, dass das nicht im Preis enthalten ist (50 Pesos). Ebenfalls vergaß er zu erwähnen, dass der Pier eigentlich ein offizieller Anleger ist und dort nochmals 160 Pesos Terminalfee zu entrichten sind. Ebenfalls nimmt man uns schon mal die 2.500 Pesos für den Bootstrip ab.

Als wir im Boot sitzen fängt es auch... NEIN, tut es nicht. Es ist tatsächlich trocken und so kommen wir nach kurzer Fahrt zum ersten Strand. Schön steinig und im Wasser ist jede Menge Starfish (Seeigel). Wir bekommen Masken und Schnorchel, aber keine Flossen. Ärgerlich, hatte ich doch ausdrücklich nachgefragt, ob im Preis auch Masken, Schnorchel UND Flossen enthalten sind. Dafür ersccheint sofort ein abgebrühter Filipio, der für 75 Pesos each Schwimmschuhe offeriert. Ich beginne mich zu ärgern und gucke erst mal ohne Schwimmschuhe ins Wasser. Siehe da, zwar gibt es, wie überall Starfish, aber der liegt nicht am Strand sondern in der Tiefe, die beim Schnorcheln eigentlich nicht mit den Füssen zu erreichen sind. Arschloch!

Wenn man weiss, das westlich der Insel mit dem Apo Reef einer der weltweit schönsten Tauchgründe liegt, hat man vieleicht etwas überzogene Erwartungen. Eine zu 90 % durch Dynamitfischen zerstörte Korallenlandschaft muss man ja aber auch nicht schön finden. Es gibt zwar ein paar Fische, aber darüber hinaus kann man allenfalls erkennen, wie die ersten Netzkorallen versuchen, wieder Besitz von dem Trümmerfeld zu ergreifen. Schulisch gesehen wäre das eine 5-.

Der zweite Stop schafft es allenfalls auf eine 4-, was aber auch schon eine große Portion Wohlwollen unterstellt. Erst beim dritten Stop, kann man erahnen, wie schön es hier sein könnten, hätten nicht rücksichtlose Fisccher explosives Finalfischen betrieben. Zunächst wollen wir hier aber unser Lunch einnehmen. Dafür gibt es geschmacklose, aber funktionale Palmenunterstände mit groben Tischen und Bänken, aber natürlich nicht umsonst. Also sind die nächsten 300 Pesos fällig. Eine gute Investition, wie sich zeigen soll, denn beim Essen fängt es auch endlich an zu regnen. Dafür gibt es hier tatsächlich eine relativ intakte Korallenwelt, nicht eines Fotos wert, aber immerhin es hier bei Sonnenschein schon mal richtig bunt sein. Geben wir dem also ein glatte 3.

Summiert sind wir derweil bei 3060 Pesos, inkl. Rückfahrt, zzgl. ca. 1000 Pesos für Verpflegung, dann sind wir bei stolzen 4.000 Pesos für diese 4-. Das ist Abzocke, denn weder die Qualität noch die Fahrstrecke rechtfertigen diesen Preis. Leider weiss man das ja nicht vorher, aber man hat eine Vorahnung, denn für diesen Flecken Erde gilt grundsätzlich: Alles ist doppelt so teuer und hat dafür nur die halbe Qualität. Man muss wohl mal hier gewesen sein, wenn man überall auf den Philippinen war, aber das reicht dann auch. Boracay und Puerto Galera bleiben für uns wohl zukünftig ein Tabu.

24.03.2012

Abzocke - Teil 2
Eigentlich ein unspektakulärer Tag, mit Strand, Baden und Rumhängen. Wäre da nicht die Notwendigkeit, an etwas Geld zu kommen. Macht ja nix, es gibt hier ja seit Jüngstem ATM's (Automatic Teller Machines). Mit denen ist es immer so eine Sache, mal bekommt man 20.000 Pesos, mal auch nur 10.000 Pesos. Seit einigen Jahren setzt sich zudem die Praxis durch, dem ausländischen Touristen zusätzlich noch 200 Pesos Gebühr abzuverlangen. Gut bei 20.000 Pesos sind das mal gerade 1 %, bei 10.000 Pesos allerdings schon mal direkt das Doppelte. Der geneigte Leser ahnt es schon. Was kommen muss, kommt auch! Während der erste Geldautomat seinen Dienst aus Protest gegen die hohen Preise eingestellt hat, gibt der verbleibende Zweite gerade mal 5.000 Pesos. Das ist nun wahrlich die Frechheit an sich. Statt 1 % sind hier also direkt mal 4 % Gebühr zu berappen, also das doppelte bis vierfache. Schwupp - und da kommt noch ein kleines Fenster, welches nochmal 55 Pesos für die Fremdkartennutzung einfordert. Verbrecher! Immerhin, aber, wen wundet das noch, nimmt er alles, was aus Plastik ist, wahrscheinlich gibt es sogar Geld auf SIM Karten.

Für 15.000 Pesos, das sind so um die 250 Euro, bezahlen wir also
3 x 200 | Bargeldabhebungsgebühr = 600 Pesos
3 x _55 | Frendkartengebühr = 165 Pesos
2 x 150 | Trike zum ATM = 300 Pesos,

macht 1065 Pesos ( ca. 20 Euro) zzgl. der Kreditkartengebühr für den Auslandseinsatz. Da sind wir mal bei schlappen knappen 10 % Kosten, um dieses Geld abzuheben. Soviel kann man gar nicht verdienen, wie man hier braucht, um es abzuheben.

Ich bin also mal wieder komplett begeistert von dieser Insel und fange an mich auf unsere Abreise zu freuen. Heute Abend werde ich dann am Strand noch einen Döner essen. heißt hier zwar anders, aber sieht nach Giros & Co. aus. Ja - Alter- da guckst du! Ich gehe fest davon aus, das ich für den Preis in Berlin 3 Döner bekommen würde und in der schönsten Stadt der Welt wären wohl auch noch zwei drinn.

Immerhin schreibe ich viel! Ja, man glaubt es kaum, das WiFi ist kostenlos. Das nutze ich also aus und sage dem Mindoronepp damit den Kampf an.

Das grausame Fußballergebnis vom Vortag verarbeite ich mit zwei mal „Sex on the Beach“. Das erste Mal, das mir dieses Vergnügen zu Teil wird. Nein, nicht mit meinen mitreisenden Schwestern, sondern in der 20 cl Variante aus dem Glas. Das Zeug lässt sich tatsächlich trinken, wird sich aber morgen früh rächen, da ich schon mal eine Grundbasis mit dem allgegenwärtigen San Miguel Pale Pilsen angelegt habe.

25.03.2012

Heute ist es wieder soweit. Time is running und ich schon wieder ein Jahr älter. Der aufmerksame Leser schließt schon aus der Tatsache, dass ich schreibe, dass auch an meinem Geburtstag der Regen pünktlich um 16°° Uhr eingesetzt hat. Es ist also erstmal wieder Terrasse angesagt. Im Zimmer gibt es bei Eiseskälte TV Soaps in Kombination mit Handykonferenz über Lautsprecher. Das ist ein Pegel, der meine mittelalte Toleranz deutlich übersteigt und so bin ich ganz glücklich, das wenigstens die überdachte Veranda als Fluchtpunkt vorhanden ist.

Das Baden war heute näherungsweise lebensgefährlich, weil die Brandung mit einer Gewalt ans Ufer drosch, dass es einem die Beine wegriss. Nix für Minis und ich habe nach einigen Versuchen und den ersten Schrammen auch meine Bemühungen eingestellt.

Es ist also ein ruhiger Geburtstag. Das besondere an diesem Tag ist darüber hinaus, dass es unser letzter auf Mindoro ist. Morgen geht unsere Fähre um 10:15 Uhr, dann mit dem Bus nach Manila und weiter mit dem Flieger nach Davao auf Mindanao. Also mit ausgiebig abfeiern und saufen, bis der Doktor kommt wird es auch nichts, heute Abend. Ich werde mir aber nochmal die genialsten Fleischspieße, die ich auf den Philippinen je gegessen habe, rein tun. Mit meiner selbst dazu entwickelten Soße aus Chilis, Pfeffer, Salz, Öl, einem Spritzer Essig und einer Auswahl verschiedener Ketc,hups ein Hochgenuss.

So geht also voraussichtlich morgen unsere Mindoroexperience zu Ende und wir werden Cathys Schwester in Manila zurück lassen, um sie und die ganze Familie in 2 - 3 Wochen wieder zu trefffen und dann noch einen gemeinsamen Urlaub zu machen.


 

8 | 30.03.2012 | 09:21 Uhr
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Mindanao - Der Süden


26.03.2012

Genauso, wie es zu erwarten war, gestaltete sich der Tag mit Reisen. Um 21°° Uhr waren wir im Hotel Sampaguita Tourist Inn. Zimmer beziehen, nix dolles, aber auch nur 1125 Pesos pro Nacht, für eine Großstadt nicht ausverschämt. Danach finden wir fast gegenüber das Pards – Seafood Grill and restaurant, wo wir nicht zum letzten Mal speisen werden. Für 350 Pesos gibt es hier das Familienmenue mit drei Gerichten und unlimited Rice. Schmeckt! ...und gute Nacht.

27.03.2012 - Davao

Der Tag wird für die Herren zur Qual, für Cathy zur Schnäppchenwahl. Wir ergründen mehrere Einkaufszentren und stellen fest, das Davao tatsächlich, was Klamotten angeht, eine der günstigsten Einkaufsadressen landesweit ist. Etwas Selbstbeherrschung ist trotzdem angebracht, wollen die Ersparniss nicht gleich wieder in Übergepäck investieren. Ich erstehe für ca. 50 Euronen zwei Lee Jeans, das kann sich vom Preis durchaus sehen lassen. Das Erlebnis des Tages ist dann am frühen Abend ein Stromausfall in der Gaisano Mall, wo Jan gerade ein Schläffchen macht, ich Kaffee trinke uns Cathy mit ihrem Tagesgeschäft zu tun hat. Plötzlich sind die Lichter aus und das ganze Einkaufszentrum ist nur noch durch tausende leuchtende Handys beleuchtet. In Windeseile schließen die Läden oder wappnen sich anders gegen die Unsäglichkeiten der Finsternis. Nach etwa 10 Minuten ist der Spuk vorbei und, nach und nach gehen die Lichter wieder an. Auch Cathy findet uns irgendwann wieder und Jan erwacht. So machen wir uns auf, in unser Hotel. Mit dem Verlassen der Mall wird auch klar, dass wir jetzt dem Notstromgeneratorentrugschluß auf den Leim gegangen sind, denn in der Stadt ist es nach einem mächtigen Unwetter tiefe Nacht, nur durchschnitten durch die Scheinwerfer der Autos. Ampeln, Straßenbeleuchtung und die gesamte bunte Werbebeleuchtung sind aus, dafür stehen ein paar hundert Menschen chaotisch wild am Straßenrand und warten auf ein Taxi. Also, kein Licht, strömender Regen und kein Taxi, dafür ein quengelndes Kind und ein paar Tüten mit der ganzen Tagesbeute. Cathy investiert ein paar Pesos in einen der eigentlich überflüssigen Ordner, die sinnfrei in Trillerpfeifen blasen und damit zur Beruhigung der hektischen Szene beitragen wollen. Schwupp, das klappt super. Schon steht ein Taxi für uns bereit und wir können diesem Vorhof zur Hölle entfliehen.

In den Nachrichten erfahren wir dann Tags darauf, dass bei dem Unwetter ein riesiger Strommast umgestürzt ist, worauf hin halb Davao einschließlich der Innenstadt ohne Strom war. Wir hatten auf der ganzen Länge Glück, denn unser Hotel lag im anderen Teil der Stadt. So war auch das Abendessen kein Problem, zumindest nicht, vom Licht her. Es gibt „All you can eat Buffet“ beim Chinesen. Es gibt eine Haufen Ungezifer und vornehmlich fleischfreie Innereien. Jan und ich halten uns somit vorzugsweise an die Schrimps, die zu unserem Leidwesen mit der Schale frittiert wurden.

28.03.2012

Heute schlägt gnadenlos die Stunde der Verlierer vom Vortag. Es gibt Sightseeing. Zunächst ein Taoistischer Tempel. Als wir ankommen ist er geschlossen, was aber nur daran liegt, dass niemand Gäste erwartet hat. Als wir bemerkt werden kommt sofort ein „Tempeldiener“ und schließt uns auf. Wie schön, wir sind die einzigen Gäste in einem ganz normalen Tempel und unser freundlicher Führer freut sich über unser Interesse und bemüht sich, uns den Taoismus näher zu bringen. Wir genießen diese Oase der Ruhe und erfreuen uns an der exklusiven Führung.

Danach geht es ein paar Straßen weiter zum buddhistischen Tempel. Genau die selbe Szene und wieder kommt sofort jemand, uns auf zu tun. Diesmal ist es der Secuitygard. Er übernimmt auch gleich die Führung, was ihm ein leichtes ist, verrichtet er doch schon seit über 20 Jahren seinen Dienst in dieser Anlage. Er zeigt uns, was wir sehen müssen und sichtlich erfreut, mit und etwas Smaltalk zu treiben. Zudem macht er ohne Ende Fotos von uns für unser Familienalbum. Interessant ist, dass dieser Buddhismus (der Shakabuddhismus) aus dem chinesischen Einflussbereich kommt. Chinesische Schriften und Insignien lassen daran keinen Zweifel aufkommen.

Wir bekommen noch ein Taxi verpasst und dann geht es weiter zum Crocodilepark, einem kleinen Zoo, der nicht nur Krokodile bietet. Unter größtenteils bemitleidenswerten Umständen werden hier alle möglichen Arten aus der näheren und weiteren Umgebung zur Schau gestellt. Während die Papageien und Krokodile noch ganz gut wegkommen, haben die Pythons gerade genug Platz, um sich auf den Boden zu rollen und der besteht weitgehend aus schlangen - freundlichen Gitterstäben (???). In einem kleinen „Streichelzoo“ gibt es hier Schildkröten und Leguane, unter anderem eine Dornenschwanzagame. Ob die sich jetzt wirklich so freut, wenn sie gestreichelt wird? ...und der Streichler, wenn sie zurück streichelt?

Anschließend, weil im Preis enthalten besuchen wir noch ein kleine Ausstellung von ursprünglichen Häusern und Hütten Südmindanaos, die aber in 10 Minuten erledigt ist. Den Abschluss bildet der Besuch eines Schmetterlingshauses, in dem sich die Frage stellt, wo die schöneren Schmetterlinge fliegen? Drinnen oder draußen?

Dann geht es zurück zum Hotel und nach kurzer Pause zum Mongolischen Restaurant. Der Mongole scheint ein eher kleinwüchsiger und sehr bescheidener Zeitgenosse zu sein, zumindest seine Portionen deuten das an. Nach der zweiten Runde gegrillter Spareribs in mongolischer Sauce geht’s mir aber auch gut und ich habe keine Angst mehr, dass ich vor Hunger nicht in den Schlaf komme.

Am Abend stelle ich noch abschließend fest, dass wir eigentlich im Raucher – freundlichsten Hotel der Stadt wohnen. Es gibt tatsächlich eine Raucherterrasse, ansonsten ist das hier schlimmer, als zu Hause. Wenn Nichtraucher regieren gibt es eigentlich keine Hoffnung mehr, zumindest für Raucher. Nein stimmt so auch nicht, denn tatsächlich macht die relativ junge Bürgermeisterin hier in Davao einiges richtig.

<a href=“http://de.wikipedia.org/wiki/Davao_City“ target=“blank“>DAVAO</a> – Was einem so by the way auffällt.

 

29.03.2012

Wir besuchen das Museum, das etwa 8 km außerhalb der Stadt liegt. Es gibt einen kurzen geschichtlichen Überblick zur Geschichte Davao's. Es ist nichts dolles, aber ganz informativ. Anschließend nehmen wir einen Kaffee im Waterfront Insula Hotel, dass fast neben dem Museum liegt. Geschützt, wie Fort Knox, müssen wir zunächst durch eine Sicherheitsschleuse mit Metalldetektor (Vermutlich ein leistungsfähigeres Gerät als am Flughafen). Im besten Haus am Platz kostet der Kaffee mit zwei Törtchen und einem kleinen Eis am Stiel über 600 Pesos (Unser Dinner kostet nachher so um die 500 Pesos, mit mehreren Bier und Allem drum und dran), aber man muss das mal gesehen haben.

 

30.03.2012

Unsere planmäßige Weiterreise nach Surigao findet nicht statt. Jan hat leichtes Fieber, was nicht weiter bedenklich ist, aber nicht unbedingt auf die Tiefkühlatmosphäre eines Reisebusses treffen muss. Cathy hustet sich die Lunge aus dem Hals, was zumindest manchmal dramatisch klingt. Wir canceln also vorerst die Weiterreisepläne, da die nächste Etappe eine mehr als 10stündige Busfahrt notwendig macht. Statt dessen investieren wir in das Angebot von Roses Pharmacy. Man bekommt eigentlich die meisten Medikamente ohne Rezept, so auch Augentropfen, Hustentabletten und -saft, sowie Schmerzmittel. Die Tabletten werden hier einzeln verkauft und zwar völlig unabhängig davon, ob es nun Kopfschmerztabletten oder Antibiotikum ist. Völlig normal ist es, bei kleinen Zipperlein 1 – 2 antibiotische Tabletten zu kaufen und das wars dann. Eigentlich dürfte hier bei niemandem mehr ein Antibiotikum wirken, wenn man das ernst nimmt, was die heimischen Ärzte einem so mit auf den Weg geben. Oder stehen da doch vielleicht wieder wirtschaftliche Abhängigkeiten mehr im Vordergrund als medizinischen Notwendigkeit. Ein Schelm, wer solches denkt? Na ich werde mehr und mehr zum Schelm.

Leider ist das touristische Pulver auch schon verschossen, so dass mir nicht viel mehr bleibt, als die Versorgung der kranken Familie zu übernehmen. Das ganze bei schweißtreibender Hitze und regelmäßigen abendlichen Schauern, die den Weltuntergang nahe legen.

 

31.03.2012

Nennen wir es eine marginale Verbesserung, was sich seit Gestern getan hat. Das klingt wenigstens besser, als „unverändert schlecht“. Ich verbringe den Tag mit Besorgungen auf Zuruf der Notleidenden. Hoch im Kurs stehen Windeln, Taschentücher, Medizin und Hamburger der geläufigen Marke mit dem güldenen „M“.

 

01.04.2012

Nun sind wir auf Siragao Island und halten die Füsse in den klaren blauen Pacific. Das Wasser ist warm, das Essen ist gut und wir sind top entspannt und erholt! Ach so - und es ist 1. April!?! Nicht nur, dass alles nur erstuncken und erlogen ist und wir nach wie vor in Davao fest sitzen, nein zudem ist das der erste Eckpunkt, der uns spiegelt, dass auch 7 Wochen kürzer werden und irgendwann zu Ende gehen.

Die Lage hat sich nun tatsächlich verbessert. Jan hat kein Fieber mehr und Cathy hustet nur noch Bronchien (Die Lunge ist jetzt wohl draußen!). Es wächst die Hoffnung, dass wir vielleicht morgen an eine Fortsetzung unserer Reise denken können. Siragao ist nun aber illusorisch, wir werden direkt nach Camiguin fahren und da dann halt ein paar Tage länger bleiben. Das passt, denn wir brauchen jetzt alle drei etwas Wasser. Aber zunächst muss der Franzl wieder herhalten. Schaun mer ma!

 

02.04.2012

Geschafft! Wir sitzen im Bus nach Cagayan de Oro. Um 6°° Uhr klingelte der Wecker und wir sind tatsächlich gegen 9°° Uhr am Busterminal und besteigen einen komfortablen Bus der uns in den Norden der Insel Mindanao bringen soll. Grob geschätzt mag die Strecke etwa 200 - 250 km betragen. Der Reiseführer annonciert dafür ca. 8 Stunden. Es geht zunächst über einen gut ausgebauten Highway – so nennt man hier die Landstraßen – aus Davao heraus und man bekommt einen guten Eindruck über die Hauptexportprodukte. Es sind, wie zahllose Plantagen zeigen, Bananen. Hier und da unterbrochen von einer Orchideenfarm oder Mais. Nach knapp 1 Stunde legt sich die Freude über die Straße, denn es wird rumpelig und wir arbeiten uns durch eine einspurige Baustelle nach der nächsten. Die Insel selbst ist wunderschön. Nachdem wir eine Bergkette überquert haben fährt der Bus über ein nicht enden wollendes Hochplateau mit teilweise üppiger Vegetation. Alles, was unter den Namen Obst und Gemüse fällt ist hier vertreten. Der einzige Wermutstropfen ist die Tatsache, dass die Reisegeschwindigkeit die 8 Stunden Marke zunehmend als Illusion erscheinen lässt. Wir stehen jetzt teilweise 10 – 20 Minuten vor geregelten einspurigen Baustellen, die ewig lang sind. Dummerweise rumpeln wir immer über immer über die alte Fahrbahn, von der aber der Asphalt schon abgetragen ist. Die andere Seite sieht so aus, als wenn man irgendwann mal ganz komfortabel auf ihr fahren könnte. Bei „8 Stunden“ erreichen wir die nächste Bergkette und damit das Ende des Plateaus. Hoffnung keimt auf, dass wir vielleicht unten angekommen, und damit in Cagayan de Oro sein könnten. Und richtig! Um 19°° Uhr sind wir am Busterminal und nehmen ein Taxi zum Hotel unserer Wahl. Nichts dolles, aber für eine Nacht wird’s gehen. Für Fast Food Gourmets ideal gelegen, bietet die Umgebung unserer Schlafstätte vom Gourmettempel mit dem goldenen „M“ über Jollibee, Chowking auch zahlreiche lokale Wettbewerber. Unsere Wahl, ein BBQ Schnellschuss, trifft nicht so wirklich meinen Geschmack und so muss dieser Tag auf seine abendliche Krönung verzichten.

Ich versuche abschließend noch auf einem ansprechenden Platz mit hübschen Lampions ein Bier zu ergattern, was ebenfalls komplett misslingt. Dafür massiert mir ein mehr- oder weniger Schwerbeschädigter eine Stunde lang für kleines Geld alles, was außerhalb der Hose liegt und tatsächlich fühle ich mich danach schon besser, aber ein Bier ersetzt das denn doch nicht. Ich bleibe vorerst bei meinem Weltbild: Je näher man dem Islam kommt, desto weniger Spaß ist angesagt. In Davao wurde das nur noch durch die dortige, quasi europäische Raucherfeindlichkeit getoppt.




 

8 | 04.04.2012 | 10:51 Uhr
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Camiguin - "Idyllische Osterinsel"
Camiguin Infos


03.04.2012

Wieder 6°° Uhr, duschen, Frühstück und los! Mit dem Bus geht es nach Balingoan, wo gegen 12°° Uhr ankommen. Um 13:15 Uhr geht die Fähre nach Benoni auf Camiguin. Mit unendlicher Langsamkeit macht sich das alte klapperige Gerät mit 3 Lastern und 150 Passagieren auf den Weg. Vielleicht haben wir in der Hochgeschwindigkeitsphase kurz die 10 Knoten geschrammt. Nach zwei Stunden landen wir in Benoni und haben gefühlt etwa die Distanz zurückgelegt, die ein Lama spucken kann. Mit einem Multicab geht es dann nochmal 30 Minuten weiter zu dem Ressort, was wir ab übermorgen gebucht haben. 2 Nächte mehr ist kein Problem, aber ab übermorgen hätten wir keine Chance mehr gehabt. Gut, wer rechtzeitig vorausbucht, was ja sonst auch nicht so meine Art ist, aber es wird ja Ostern. Wir haben also rechtzeitig unsere kleine idyllische „Osterinsel“ erreicht, denke ich mir und werde nach dem Lunch von Tom, dem canadischen Besitzer belehrt. Über Ostern erwarten die ca. 75.000 Cameguinitos etwa 20.000 Besucher, die hier jedes Bett und jede andere Möglichkeit irgendwo zu schlafen, belegen werden. Na super! Vermutlich sind wir also umringt von Fundamentalchristen, die ihren Osterurlaub damit verbringen werden, um die Insel zu pilgern und sich dabei mit Dornenkronen und Holzkreuzen zu schmücken, manche bis sie blutüberströmt liegen bleiben. Ich werde nich mit ihnen solidarisieren und weiterhin auf den Genuss von Blutwurst und BBQ Blod verzichten.

Endlich, nach dem Lunch, baden wir wieder in der Bohol Sea und Jan genießt den Spaß sichtlich. Damit steht eigentlich auch das Programm für morgen! Der Tag endet mit Bratkartoffeln (Nein der Kanadier macht der deutschen Bratkartoffel keine Konkurrenz, aber immerhin war es Kartoffel, gebraten) und einem Black Label. Um 21°° ist hier Schicht im Schacht, die Familie schläft und ich genieße noch 2 stille Stunden am Strand.

04.04.2012

Schlafen – Essen – Baden – Strand und gut!

05.04.2012

Schlafen – Essen – Baden – Strand und ein Kurzausflug nach Mambajao, die Inselhauptstadt. Klein und gemütlich, aber bedeutungslos. Es gibt einen Miniflughafen mit einem Flug nach Cebu. Wir haben besonderes Interesse am Supermarkt, um ein paar Windeln zu erstehen. Der Spaziergang durch die Stadt ist mit einer halben Stunde üppig bemessen und dann geht es wieder nach Yumbing, wo Jan sich noch mit einem Spritzer Meerwasser benetzen will.

06.04.2012

Schlafen – Essen – Baden – Strand und dann raffen wir uns tatsächlich auf, die nähere Umgebung zu erkunden. Für den avisierten Osterhype ist es relativ ruhig, aber die Pilgerstoßzeit ist wohl auch schon durch. Die letzten Grüppchen sehen wir noch bei ihrer Inselumrundung, aber hier auf der Ecke scheint es doch relativ entspannt zu sein. Das liegt sicher auch daran, dass die Hauptattraktionen für Pilger etwas weiter südlich liegen. Yumbing, unser Örtchen hat neben ein paar Ressorts nur den Pier für die kurze Überfahrt nach White Island zu bieten. So laufen wir den Ort einmal ab und landen dann zum Abendbaden wieder im Secret Cove Resort.

07.04.2012

Heute machen wir die Inseltour. Mit einem Multicab geht es zunächst zu den Katibawasan Falls. Aus gut 70 Metern prasselt das Wasser in ein Becken, das geradezu optimale Süßwasserbadebedingungen bietet. Also baden wir und genießen es, mal im Süßwasser zu schwimmen.

Station 2 sind die Ardent Hot and Cold Springs. Es gibt warme Becken (39° C) und dann eins, in dem die beiden Wasserströme zusammen fließen. Ganz originell, wenn es von links warm und von recht kalt ist.

Dann kommt der Pilgerweg auf den alten Vulcan. Cathy streicht direkt die Segel und Jan schläft. Also mache ich mich allein auf den Weg, den gestern wohl weitaus größere Massen gelaufen sind. Ich habe, Sportsmann, wie ich eben so bin, gar nicht den Ehrgeiz, bis nach ganz oben zu kommen, aber letzlich lande ich doch genau da. Der Weg ist natürlich phasenweise fiese, aber irgendwie wird es immer dann besser, wenn man kurz vorm Umdrehen ist. Ein kleines Motivationskunstwerk. An 14 Stationen wird der Kreuzweg Jesu dargestellt bis zum Tod am Kreuz und kommen noch die letzten beiden („Abnehmen vom Kreuz“ und „in die Höhle legen“). Tatsächlich liegt er dann vor mir in der Höhle und bin über mich selbst verblüfft (oder wie nennt man das, wenn man hächelnd am Ende sitzt und das Gefühl entwickelt, dass die Beine jetzt auch abfallen könnten). Also das Ganze wieder runter unter sengender Sonne mit den letzten Tropfen Wasser. Tatsächlich belohnt einen hier oben eine wunderbare Aussicht. Mein Gott, werd ich alt oder wieso finde ich sowas plötzlich super??? Bei Station 5 meldet sich Cathy besorgt per Handy. War das doch so lang oder war ich …, NEIN! Jetzt bin ich heiliger Held.

Als nächstes fahren wir zu den Sto. Nino Cold Springs und es gibt erst mal ein Häppchen. Das beste Stück gegrillten Schweinebauch, das ich hier bis jetzt gegessen habe. Dann ein kurzes Bad im herrlich erfrischenden kalten Wasser der Quelle und meine Pilgerzipperlein sind auch wieder vergessen. Beim Verlassen der Anlage kommen wir direkt hinter der Badeanstalt noch an der lokalen Autowaschstraße vorbei. Man fährt halt in den Bach un übergießt das Gefährt mit köstlich kaltem Quellwasser. Das sind hier Gourmetfahrzeuge.

Auf dem Weg zurück besuchen wir dann die Ruinen der alten Kirche, in die man mitten drin eine kleine Kapelle gebaut hat.

Letzte Station ist dann der Versunkene Friedhof, der 1871 bei einem Vulkanausbruch mitsamt der Stadt, die ihn umgab im Meer versank. Heute erinnert nur noch ein großes Kreuz an dieses Drama. Immerhin fange ich das Kreuz im Licht des Herrn auf meiner Speicherkarte ein. Die Sonne steht schon etwas tief und wir freuen uns, als wir bei Einbruch der Dunkelheit unser Ressort wieder erreichen. Genug für heute.

08.04.2012

Unseren letzten Tag auf Camiguin verbringen wir nochmal nach dem bewährten S-E-B-S-Konzept (Schlafen – Essen ...). Am Nachmittag steht noch ein kleiner Gang in den Ort an, denn Cathy beliebt es nach getrocknetem Squid. Das scheint hier, neben den Lanzones, für die die Insel berühmt ist und zu deren Ehren es im Oktober jährlich ein Festival gibt, die zweite Spezialität zu sein. Der Rest des Abends wird dann noch mit Packen und Essen vergehen, denn morgen geht es zurück nach Cagayan de Oro, von wo wir dann übermorgen in unsere Trennungsphase starten. Zunächst fliegen wir dann nach Manila, von wo Jan und Cathy nach Calbayog zu einem Heimatbesuch weiterfliegen und ich, nach einer kurzen Busfahrt nach Angeles, aufs Motorrad umsteigen werden. Mein nächstes Highlight werden dann, zum zweiten Mal nach 2006, die Reisterassen von Banaue.

09. – 10.04.2012

Nun also schnell nach Cagayan... . Der Tag wird scheiße, aber das wissen wir noch nicht. Nach dem Frühstück geht es mit dem Multicab zum Fährpier nach Benoni. Als wir dort ankommen trauen wir unseren Augen nicht. Die Schlange vor den Fahrkartenschaltern reicht bis in die Unendlichkeit. Richtig: Irgendwie müssen die 20.000 Besucher ja auch wieder zurück kommen. Das haben wir jetzt nicht so wirklich bedacht. Nachdem schnell klar wird, das hier mit Geld nichts zu machen ist, denn da sind andere schon vor uns drauf gekommen und haben den Korruptionsmarkt abgeschöpft. Wir stehen also in der Schlange in der Verliererposition, denn es scheint nicht so, als ob die Massen heute wirklich noch einen Fährplatz bekommen. Cathy schnappt dann noch irgendeine Information auf, dass am ganz rechten Schalter ab 15°° Uhr noch Karten verkauft werden sollen. Es ist 12°° Uhr und ich werde dahin beordert. Super Aussichten 3 – 4 Stunden in Bullenhitze mit Kind auf eine Fähre warten, ohne Garantie, dass es hier überhaupt Tickets gibt.

Nun, manchmal geht’s mit Goy (Näheres findet der Interessierte im Bericht aus Brüssel). Ich denke mir also gegen 12:30 Uhr so „Oh, what a terrible day!!!“ und fast postwendend kommt vor dem Schalter eine gewisse Hektik auf, jemand fragt mich, wieviele Tickets ich brauche und ich bekomme einen Zettel mit einer „2“ (das Kind ist noch gratis). 10 Minuten später verkauft mir die Dame am Schalter wortlos 2 Tickets und bedeutet mir, die Namen auf die Passagierliste zu schreiben. Ich tue, wie mir bedeutet und bringe dann doch noch die Frage nach der Abfahrtzeit der Fähre an. Ich rechne damit, dass sie jetzt meine Tickets auf isst und mich zum Teufel jagt, doch sie wirft mir emotionslos ein „One thirty pm“ an den Kopf. Tatsächlich sitzen wir, wie im Traum oder eben in Brüssel, eine Stunde später auf einem Dampfer, der sofort Assoziationen an die klassischen asiatischen Fährunglücke hervor ruft. Gott sei dank ist ruhige See und so sind wir eine Stunde später wieder auf Mindanao und müssen nur noch 2 Stunden mit dem Bus nach Cagayan. Der mitdenkende Leser ahnt es schon und so ist es auch: Wir sind nicht die einzigen, die an diesem Ostermontag auf diese schöne Idee gekommen sind. Mit Glück und ein paar Münzen gelingt es uns aber hier relativ schnell in einen normalen Bus zu kommen, der zwar ohne Aircon fährt, aber ich kann da ja ganz gut drauf. Wie er brauchen wird, wissen wir nicht, aber wir gehen nicht davon aus, dass wir wirklich in 2 Stunden am Ziel sind. Es geht los und die Fahrt mit offenen Fenstern ist angenehm. Nach einer guten halben Stunde – ich sehe gerade dem Busfahrer im Innenspiegel in die Augen und nehme noch beim weg schwenken des Blicks einen stehenden Laster wahr, den der Busfahrer natürlich nicht mehr rechtzeitig sehen wird – knallt es und wir kommen abrupt zum stehen. Schön das der Bus die Tür nicht vorne rechts hat, denn da ist jetzt etwas weniger Platz. Wir kommen mit dem Schrecken und einem kleinen Schock davon, andere pflegen zunächst ihre Platzwunden. Ich sichere also zunächst mal Familie und Gepäck (an solchen Tagen wird einem ja gerne auch noch das Gepäck aus dem fahrenden Bus geklaut) und dann kommt auch schon ein neuer Bus, der uns unfallfrei nach Cagayan bringt. Es wird darüber dunkel und so ist es schön, dass unser gebuchtes Hotel nahe bei einem Nachtmarkt ist, wo wir wenigstens noch etwas zu Essen bekommen. Die Hotelbar schließt auch um 22°° Uhr und so könne wir alle 4 Stunden schlafen, bis wir dann zum Flughafen müssen. Das klappt dann tatsächlich alles völlig langweilig und schmerzfrei. Um kurz vor 7 Uhr sind wir in Manila und Cathy und Jan fliegen mit 1 – 2 Stunden Verspätung nach Calbayog. Ich hingegen nehme den Bus nach Angeles, wo mein Motorrad auf mich wartet.


 

8 | 13.04.2012 | 13:30 Uhr
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Nord Luzon mit dem Motorrad


11.04.2012

Im Grunde genommen habe ich seit meiner Ankunft in Angeles nichts anderes getan, als geschlafen und gegessen. Meine Kurzabfrage bezüglich des Übergabetermins meines Motorrads besagt, dass ich es erst heute bekomme. Das erleichtert mir den Entschluss zu fassen, heute auszuschlafen.

Ich hole also nach dem Frühstück eine Honda 650, Transalp vom Mopedverleih. Als ich über meine Absichten berichte, wünscht man mir alles Gute und gibt mir noch einen Bütel mit dem Nötigsten dazu (also, vor allem Schläuche, die gibt’s gar nicht in den Bergen). Noch die Einweisung in Vertrag (Versicherung gibt’s nicht. Du stellst den Bock wieder vor die Tür, wie er ist; Technik ist selbsterklärend, ist ja ne Transalp und kein goldener Wohnwagen mit Flügeln).
Ich besteige den Bock und mache mich direkt mal auf den Weg nach Subic, eine Runde Baden. Letztes mal viel die Yamaha schon nach 50 km auseinander, in sofern kann eine kleine Testfahrt ja nicht schaden. Bei schönstem Wetter geht’s über den Sctex (Subic – Clark - Tarlac – Expressway) für 180 Pesos an die Küste. Ich bleibe dann doch ein Stündchen länger und so ist es dem und einer kleinen Verfahrung geschuldet, dass ich erst im Dunkeln zurück kehre. Fortan soll mir das lieber nicht passieren, habe ich daraus gelernt, denn der Lichtkegel ist auf der Straße jedenfalls nicht zu finden. Auf dem Expressway egal, bei granatkratergroßen Schlaglöchern aber weniger schön. Ansonsten hält der Bock aber durch.
Noch ein schnelles Häppchen und dann in die Falle, denn Morgen will ich früh los.

12.04.2012

Der Plan: Ich will gegen 16°° Uhr in Banaue sein! Guter Plan, gell? Da hat man direkt noch 2 Stunden Reserve und kommt immer noch im Hellen an.

Nach einem schnellen Frühstück bin ich um 8°° Uhr schon auf dem Sctex, der mich in Windeseile nach Tarlac, seinem Ende, bringen wird. Und das läuft alles, wie geschmiert. Die Kiste läuft, die Zeitplanung stimmt und ich fahre bei schönstem Motorradwetter, wie geplant, von Tarlac nach Gelano, dort finde ich prompt den Abzweig nach Gui... und mit ein wenig Fragen bin ich um 11°° Uhr auf dem Northeast Luzon Highway. Nach weiteren 50 km habe ich auch schon ein kleines Häppchen (Porkadobo ohne Knochensplitter, das ist kein Selbstgänger) eingeschmißen – hups, höre ich da ein Plopp? - Quatsch, was soll hier ploppen, gibt ja kein Flens! Dann ploppt es plötzlich unaufhörlich und die Fahrleistung reduziert sich spontan auf ein Minimum. Also rechts rann und gucken. Mein geübtes Bikerauge verrät mir schnell, dass eine der Zündkerzen in ihrem Schacht Tango tanzt, was ja eigentlich schön, aber unerwünscht ist. Ich habe den Bütel dabei. Also beckenbauern wir mal. Nein, kein Kerzenschlüssel. Meinen dicken Wurstfingern mangelt es auch an der nötigen Eleganz, um die Kerze im Schacht zu finden. Das ist ja nun doof. Der nächste Repairshop ist 10 km entfernt, was ich bei Tempo 20 kmh in einer halben Stunde auf drei Pötten schaffe. Der freundliche Jungspunt, der dort auf dem Kantstein sitzt entpuppt sich schnell als der Chefmechaniker, der das Problem fixen kann. Na super! Meinen Fingern zur Ehre, kommt auch er nicht an das Objekt der Begierde und mir wird sofort klar, warum genau diese Kerze aus dem Gewinde gedängelt ist. Der Chefmechaniker baut also jetzt erst mal Teile ab. Da wäre dann zunächst der Sturzbügel, dann die Verkleidung, das Luftleitblech und schließlich noch der Wasserkühler. Dann kommt man immerhin schon mal auf geradem Wege an den Kerzenschacht. Aber auch sein Kerzenschlüssel versagt, weil zu kurz. So setzt sich also erst mal der Jung, bei uns wäre das der Stift, auf sein Moped und holt, woher auch immer, einen anderen Kerzenschlüssel. Der wird dann mittels Nuss an die Knarrenverlängerung gestöppselt und dann klappt es aber. Kerze raus – einmal pusten – Kerze wieder rein – schön fest drehen! - und schließlich den ganzen Teileramsch wieder anschrauben. Nix mit probieren, wenn der Chef das macht dann funzt das schon. Und richtig, ich drücke einmal auf den Anlasser und es brummt, wie es sich gehört. Der letzte Mechaniker hat sich ansccheinend nich ganz so viel Mühe gemacht und hatte dünnere Finger. Das ganze kostet mich 200 Pesos, was etwa 4 Euro sind und – UND DA HABEN WIR SIE – die 2 Stunden Reserve, die ich schon mal eingeplant habe. So, nun aber schnell weiter. Zwei mal lande ich im Stau, was vor allem den lästigen Trikes geschuldet ist, die an jeder, noch so unmöglichen Stelle parken und dann schon mal einen Laster zur Straßensperre nötigen. Um 17:30 Uhr bin ich Bangerang, dem Abzeig nach Banaue. Der Weg nötigt mir noch eine Fotopause ab und so erreiche ich, im wahrsten Sinne des Wortes, mit dem letzten Naturlicht Banaue. Schon unterwegs bekam ich den Verdacht, der sich jetzt aber Schubweise in den Vordergrund drängt: Mein Arsch tut weh! Dusche, essen und fertig für heute. Ich bin da und alles ist gut.

13.04.2012

Der Plan: Früh raus und dann nach Batad, zu den größten Reisterassen.

Teil 1 klappt mit einiger Mühe, da frühes Aufstehen, insbesondere im Urlaub, ja eigentlich gar nicht meins ist. Teil 2 geht schon ganz schlecht los, denn die Straße wird von Meter zu Meter schlechter und dabei bin ich immer noch auf einer Hauptstraße. Als ich an der Batad Yunktion ankomme, wird noch schlimmer und nach 200 Metern wird es ganz übel. Ich konnte immerhin für ein paar Pesos, den Jungen vom Schnickschnackkiosk an der Abzweigung gewinnen, ein Stück voraus zu gehen und ein paar Fotos von meinen ersten 200 Metern zu machen (Dies geht auf einen besonderen Wunsch eines Hittfelders in Auftrag, der gerne ein paar Motorradaktionbilder sehen möchte). Das Fotoshouting wird dann allerdings auch gleich der Abschluss der Aktion, zum „Saddlepoint“ zu fahren. Dafür sind meine Offroad Fahrkünste dann doch nicht ganz ausreichend. Ich drehe also, nachdem ich das Bike mit Mühe auf ein Stück Betonstraße manövriert bekomme, wieder um. Der zweite Versuch wird dann wohl zu Fuß stattfinden müssen. Es fahren zwar ein paar Jeepneys hinauf zum Saddlepoint, aber die nehmen niemanden mit, weil sie ihre Dienste für Mörderkohle von Banaue anbieten und sich nicht selbst die Preise kaputtmachen wollen. So beginne ich denn den Aufstieg by feet. Mörderheiß, denn es ist mittlerweile 10 Uhr, mördersteil und -weit. Ich laufe, nein schleiche und krieche nach 1,5 Stunden den Berg hinauf. Der geübte Hiker lacht sich tot, aber ich bin es fast. So wird zunächst ein Stein im Schatten mein bester Freund. Auf dem fange ich dann mal meine Berechnungen an: Es ist noch ein Stück bis zum Saddlepoint und mittlerweile halb zwölf. Von dort ist mindestens ein Stunde bergab nach Batad, von wo aus man durch die Reisterassen laufen – Ja, wieder scheiß laufen – kann, eine Stunde hin und eine zurück zum Wasserfall, den ich dann dringend benötigen würde. Zurück dann wieder 2 Stunden bergauf und dann ein Stündchen bergab zu meinem Motorrad. Macht dann so um die 6 – 7 Stunden laufen, ohne Pausen, von denen ich die eine oder andere wohl brauchen würde. Gegessen, gebadet und genossen habe ich bis dahin auch noch nicht und es wäre schon 19°° Uhr und dunkel. NÖ! Ich genieße es also jetzt wieder eine gute halbe Stunde hinab zu laufen und dann noch genug Kraft in den Beinen zu haben, um auch noch wieder nach Banaue zu kommen. Dann werde ich mir kaltes Wasser über meinen Schädel laufen lassen und die Beine etwas hoch lagern. Gedacht – Getan. Als ich unten ankomme, also am Abzweig, merke ich denn auch, das mir dieser Trip erst mal reicht. Das ist halt nichts für ungeübte Sesselpfurzer. Ich lasse einen Liter Wasser einlaufen und fahre zurück nach Banaue. Hin und wieder denk man sich dabei, dass hier jeder Fahrfehler durchaus ein paar hundert Meter tiefer enden kann, wenn man nämlich zur falschen Seite fällt geht es direkt und ungebremst ins Tal.

Zurück in Banaue, setze ich meinen neuen Plan um und gebe mir einen feinen Lunch. Feiste Cabonara vom Feinsten. Nach einer Pause fahre ich noch zum Viewpoint und gucke mir das Tal von Banaue von oben an. Hübsch und direkt mit dem Bike zu erreichen.

Abends gehe ich dann auswärts essen und muss mich sputen, denn das Hotel schließt um 21°° Uhr. 6°° Uhr wecken ist hier für Langschläfer, schon da leg ein entscheidender Fehler in meinem Plan.

14.04.2012

Wieder 6°° Uhr, Frühstück und los. Ich fahre Tuguegerau, etwa 230 km entfernet. Meinen ursprünglichen Plan, durch die Berge zu fahren, gebe ich auf, nachdem ich erfahre, dass es dort gerne mal Stress mit Aktivisten der NPA (New Peoples Army) gibt. Zudem trage ich die eine oder andere Sorge über den Zustand der Straßen in mir. Zwar soll das erste Stück bis Bontok mittlerweile fertig sein (Vor 6 Jahren war es noch der Horror), aber keiner weiß, was dann kommt. Ich fahre also die 60 km zurück zum National Highway und komme super voran. Um 15°° bin ich in Tuguegerau, wo gerade ein Radrennen stattfindet. Meine erste Hotelwahl, die insbesondere dem Swimmingpool geschuldet ist, ist „fully booked“, Versuch 2 endet ebenso, also versuch die billigste Variante, die im Reiseführer steht. Und tatsächlich gibt es dort noch Zimmer. Für 1000 Pesos ein de luxe Room und siehe da: Zwar etwas klein, aber super gemütlich und nett eingerichtet mit aircon und Superbad.

Kurz nur die Sachen ablegen und dann gleich weiter, denn ich will noch die Caleo Caves im Tageslicht erreichen. Nochmal 25 km und tatsächlich bin ich rechtzeitig dort. Ein freundlicher Guide begleitet mich und, verdammte Plaggerei, es geht erst mal wieder nach oben. 184 Stufen geht es hoch. Nach meinem gestrigen Abenteuer ein Klacks. Oben erwartet mich eine schöne Höhle mit natürlichem Deckenlicht und mehreren Kammern. Eine schöne Aussicht gibt es gratis dazu und findet der Tag touristisch einen würdigen Abschluss. Nach der Rückkehr im letzten Licht duschen und dann suche eine Reiseführerempfehlung, die so vielversprechend klingt, wie sie ist. Es gibt BBQ Spieße und die sind mehr als lecker. Ich verdrücke Unmengen davon, mit Reis und lecker eingelegten Chillies. Nur das Bier ist warm und daher nur mit Eis zu genießen, aber man kann ja auch nicht alles haben. Satt und zufrieden gehe ich schlafen, denn morgen - ja man ahnt es schon – ist um 6°° Uhr wieder Schicht.

15.04.2012

Nach einem kurzen Frühstück in der Stadt geht es los und - ich glaube es kaum – nach 5 Stunden bin ich in Pagudpud, bzw. ein kleines Stück davor, wo ich ein Zimmer gebucht habe. Tatsächlich komme ich auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 55 Kmh, denn in den 5 Stunden sind zwei Pausen enthalten, um meinem Flüssigkeitshaushalt zu genügen. Um 13°° Uhr bin ich im Ressort und beginne erst mal ein Lunch mit Lechon Babui (Krosser Schweinebauch) und einem Süppchen. Superp! Dann wässern, erst im Südchinesischen Meer, dann im Fluss, der hier ins Meer mündet. Herrlich, im fließenden Süsswasser. Mehr steht heute auch nicht auf dem Programm. Na ja, noch Dinner mit Shrimps in Chillisauce.

16.04.2012

Der Tag wird ein ruhiger! Zunächst mache ich das, was ich schon seit Tagen nicht mehr kenne, ich schlafe aus! Es ist tatsächlich 9°° Uhr, als ich das gleißende Tageslicht erblicke und ich freue mich, aus dem Hikergetümmel heraus zu sein. Zum Frühstück gibt es ein Omelett, immerhin, denn die Küche ist hier mehr auf philippinische Gäste eingestellt und die bevorzugen das filipino Breakfast, mit Corned beef oder Fisch. Zum Frühstück nicht so meins! Den Teil des Langschläfermorgens, an dem es am Heißesten ist lasse ich zwischen Schattenplatz und Wasser vorüberziehen. Ich versuche dabei etwas Bräune an den Stellen vor und hinter den Unterarmen zu bekommen, denn es sieht ziemlich bescheuert aus, wenn zwischen bleichen Händen (beim Fahren in Handschuhen versteckt) und Restkörper fast schwarze Unterarme kontrastreich hervorstechen.

Gegen 14°° Uhr schreite ich zum Lunch, halbes Hähnchen, filippino Style, an Reis. Dann kommt der nächste Ausflug zur blue Lagoon. Eine hübsche Bucht, die ungefähr so ist, wie man sich die blue Lagoon so wünscht, wäre da nicht die touristische Infrastruktur, die sich zwar in Grenzen hält, aber doch sichtbar ist und damit nicht das Gefühl aufkommen lässt, dass man gerade mit einer schiffbrüchigen Schönheit diese Insel teilt. Ich halte das bis 18°° Uhr aus und kehre wieder mit dem letzten Licht zurück in mein Ressort, nehme noch ein abschließendes Flussbad, damit die Abflussrohre der Dusche nicht rosten und platziere mich dann geduscht zum Dinner. Spicy Pork Chop, Creme of Chicken Soup und Reis stehen heute auf dem Speiseplan. Als Dessert noch einen Mango Float (Gequirlte Mango mit Vanilleeis). Lecker! Gibt’s hier übrigens auch im Gourmetrestaurant mit dem goldenen M in der fruchtbefreiten Variante, also Eiswasser mit einem Spritzer „naturidentischer Geschmacks- und Farbstoffe (???) und etwas McDingsda, wie auch immer man dort zu Eis sagen muss.
Das sind dann so die Momente, wo man durchaus den Rest der Familie vermisst, den einen schon länger, die anderen nun auch schon seit 6 Tagen. Ist ja aber auch schon wieder 21°° Uhr und da ist hier auch bald Schicht im Schacht. Nein, heute doch noch nicht, denn da kommt doch glatt einer der zwei Ressortmitbewohner und erdreistet sich, sichtlich zum Missvergnügen der Restaurantbelegschaft, noch etwas zum Essen zu bestellen. Na soon Pech auch, nun bestellt auch der andere Gast noch ein Bier, wegen der Zahnpflege nach dem lieblichen Mangomatsch.

17.04.2012

Ausschlafen, frühstücken und dann ein Vormittagsnickerchen a im Schatten. Gegen 12°° fahre ich dann los, erst nach Pagudpud, dann zumm Saud White Beach. Pagudpud entpuppt sich als ganz pagudpuddelig. Das beschauliche Kleinstädchen hat über Mittag die Kantsteine hoch gezogen. Ich brauche ungefähr 8 Minuten, um die „Sehenswürdigkeiten“ des Ortes zu ergründen. Wenigstens kann ich dabei meine Zigarette in Ruhe aufrauchen. Ich werde auf dem Rückweg noch mal reinschauen, vielleicht kommt dann ja etwas mehr Bewegung in die Bilder. Erstmal tanken, was hier 4 km außerhalb möglich ist. Mein Verbrauch pegelt sich 5 ltr/100 km ein. Für das ständige auf und ab hier und das Fahren in den niedrigeren Gängen, eine ganz ordentliche Bilanz. Der Sprit kostet zwischen 57 und 62 Pesos pro Liter, das sind so um die 1,10 €. Geht bei dem Verbrauch auch in Ordnung. Ich bin allerdings erstaunt, wie viele riesige 4-Wheel Drives es hier gibt, die ja doch ganz ordentlich was weglutschen. Zwar meistens Diesel, aber der kosten auch nur 5 Pesos weniger. Ich bin also ganz zufrieden und kippe erstmal 10 Liter Premium – nur vom Feinsten – rein.

Dann fahre ich die 5 km zum Saud White Beach und bin verblüfft. Das ist hier wirklich, wie im Paradies. Auf der einen Seite gibt es touristische Infrastruktur, auf der anderen Seite ist fast 2 km nichts, also Idealterrain für die Kiste mit der schiffbrüchigen Schönheit. Da meine Schönheit unseren Sohn und ihre Familien bespaßt, bleibe ich der Infrastruktur nahe und nehme erst mal ein kleines Lunch zu mir. Gemiscchter Salat mit gegrillten Hähnchenstreifen. Geht doch! Die Frage nach etwas Brot dazu, wird direkt mit der Ansage bedacht, das koste aber Extracharge. Egal, sage ich und bekomme nach 5 Minuten - sage und schreibe – eine getoastete Scheibe Brot. Nächste Frage: Salt and Pepper, please? Yes, und ich bekommen ein Schälchen mit 3 Messerspitzen Salz und einer Msp. Pfeffer. Also das will denn wohl fein genossen werden. Der Salat ist super, nur eben etwas fade.

Dann steige ich in das klare blaue Wasser ein und bin für die nächsten 3 Stunden im out. Gegen 17°° mache ich mich dann auf den Rückweg und lege den avisierten Zwischenstopp in Pagudpud ein und tatsächlich ist das Dorf zum Leben erwacht. Es ist weithin Markt und dazwischen wird ein Rummel aufgebaut. Ich lasse das Treiben ein halbes Stündchen an mir vorbeiziehen und trinke einen grünen Saft mit Eis, Kokosglibber und Zucker. Schmeckt, aber frage mich niemand wonach. In der untergehenden Sonne mache ich mich wieder auf den Weg ins Ressort und teste nach dem Duschen das Seafood Mixture mit Calamaris, Scampis und Muscheln. Schmackhaft und der Mango Float rundet das ganze 21°° Uhr ab. Morgen soll es ja wieder früh losgehen. Die faulen Tage sind vorbei. Jetzt geht’s wieder on the road nach Laoag.

18.04.2012

Nach dem, an Reisetagen obligatorischen, frühen Frühstück, geht es Richtung Laoag. Auf dem Weg gibt es einige Stops, um die „Points of Interest“ zu sehen. Zunächst mache ich einen huldigenden Pflichthalt am einzigen Onshore Windpark auf den Philippinen. 15 Windräder stehen, wie die Hühner auf der Stange, direkt am Strand und sind natürlich gerade nicht in Betrieb. Das kann aber auch daran liegen, dass man den Strom hier ja vor allem Morgens früh und abends braucht. Für Reisende mit Nordseekenntniss nicht so beeindruckend, aber für die Phils eine technische Jahrhundertleistung.
Weiter geht es zu einem, von den Spaniern errichtetem Leuchtturm, der immer noch in Takt ist und nachts erstrahlt
Dann kaufe ich noch ein Tütchen Salz. Es gibt hier eine besondere Technik der Meersalzgewinnung. Nachmittags wird die obere Schicht vom Strand abgeschabt, dann mit Wasser ausgewaschen und dieses extrem Salzhaltige Wasser dann gekocht, bis nur noch ein Schlamm übrig ist. Der wird dann in Körbe gegeben, unter denen sich dann langsam ein Salzzapfen bildet. Der wird später gemahlen und schon hat man Salz. Tatsächlich finde ich auch ein paar Salzzapfen, die schon irgendwie witzig sind, aber mein Platz reicht nur für ein Tütchen „Edelsalz“.

In Laoag bin ich gegen Mittag und beziehe mein Hotel. Nicht das meiner Wahl und das ist schlecht, denn es ist ungemütlich und aus der Dusche kommt lediglich ein Rinnsaal. Immerhin ist es sauber. Also mache ich mich gleich wieder auf den Weg, denn südlich von Laoag gibt es noch einiges zu bestaunen. Nach einem Lunch lande ich in Batak. Hie, in der Nähe des Geburtsortes von Ferdinand E. Maokos, dem damaligen Präsidenten, gibt es das dazugehörige Museum und das Mausoleum, in dem sein Leichnam verwahrt wird. Ich sehe mir beides an und komme zu dem Schluss, dass man hier sehr auf Heldenverehrung bedacht ist und die eher kritischen Punkte seinen späten Amtszeit ausspart. Das einige Menschen (insbesondere Nino Aquino) dank ihm nicht mehr unter uns weilen, wird hier geflissentlich übersehen.
Man merkt im Übrigen auch auf den Straßen dieser Provinz (Ilocos del Norte), das es die Präsidentenprovinz ist. Während sonst überall mit vielen Händen an den Straßen gearbeitet wird, fahren hier ohne Ende schwere Straßenbaumaschienen auf und ab. Das ist aber sicherlich alles nur zufällig.
Danach fahre nach Paoay, wa eine alte Kirche im Erdbebenbarok die Attraktion ist. Tatsächlich sieht sie so aus, als wenn ein Erdbeben ihr zumindest nicht das Ende bereiten wird.
Vorbei am Paoay Lake fahre ich dann noch auf ein kurzes Bad zu den Sanddühnen von Paoay. Auch nichts für Nordeuropäer, die schon in Pilat waren und auf den Canaren mit dem Jeep durch wüstenähnliche Landschaften geheizt sind. Aber zum Baden geht’s allemal und es wird wohl erst mal mein letztes Bad im Südchinesischen Meer, denn Vigan und Baguio bieten viel, aber kein Meer.
Danach dann wieder zurück nach Laoag, wo noch der „sunken Belltower“, nebst Willams Cathedral Pflicht sind. Dann die Abenddusche und ein kleiner Imbiss bei Mc. Die werden hier scho9n 30 km vor dem Ort mit ihrem WiFi und das brauch ich jetzt mal wieder, nach 8 Tagen Pause. Der abendliche Stadtbummel ist vor allem aufgrund der Beleuchtung beeindruckend. Das Provinzcapital und der Park davor erstrahlen in bunter Farben.

19.04.2012

Wieder das Übliche, unterwegs ein oller Glockenturm und um 11:30 Uhr bin ich in Vigan. Im Grandpa's Inn ist noch ein Zimmer frei und wohne für kleines Geld supergut. Kurze Pause, etwas Internet, ein kleines Lunch und dann geht es durch die Stadt. Vigan ist die größte intakte Hinterlassenschaft der Spanier. Tatsächlich kommt man sich hier vor, wie auf der iberischen Halbinsel, nur das fußballmäßig hier nix läuft. Alte Gebäude aus der Kolonialzeit, die mit Hilfe der UNESCO wieder hergerichtet wurden. Eine riesige Kathedrale, eine kleine Töpferei und sonst einfach nur geniales Spanienfeeling. Insbesondere genieße ich mitten drinn einen Eiskaffee und ein Stück Erdbeerkuchen und sitze so fast 2 Stunden zwischen vorbeiziehenden Kutschen und dem post kolonialen Treiben einer pseudospanischen Kleinstadt.

20.04.2012

Ich hocke um 8°° Uhr auf dem Bock und es kann eigentlich alles gut werden. Nach Bagio müssen es so um die 150 km sein, die bei guter Verkehrslage in 4 Stunden zu schaffen sind. Die gute Verkehrslage erledigt sich nach wenigen km. Es ist Verkehr, vor allem der Schwerlastverkehr, der sich gerne bergauf mit 5 – 10 km/h bewegt und außerdem zieren zahlreiche einspurige Baustellen meinen Weg. Nach 2 Stunden habe ich 50 km geschaft und plötzlich gibt der Drehzahlmesser seinen Geist auf und ich fahre ein Zylinder hat sich auch verabschiedet. Erstmal 14 km weiter im Schleichtempo bis nach Candon City, eine größeres Dorf. Die örtliche Zweiradwerkstatt streicht direkt die Segel. Damit kenne man sich nicht aus. Ich rufe erst mal im Verleih an. Nach einigem hin und her spreche ich relativ schnell mit dem Chef DEUTSCH. Das ist hilfreich, den mir fehlen die Fachbegriffe. Er versteht schnell mein Problem und hat die Lösung. Die CDI unter der Sitzbank tauschen. AHA! Ersatz ist direkt daneben. Also wieder in die Werkstatt und Sitzbank ab. CDI, das ist die zentrale Zylindersteuereinheit, tauschen. Nützt nix, immer noch das selbe, aber jetzt habe ich den Ehrgeiz des örttlichen Mechanikers geweckt. Er zieht alle Register und ich staune! Er zieht mal schnell ein Messgerät hervor und fängt an sich mit den Einzelteilen der Zündanlage zu beschäftigen. Nach einer halben Stunde und einigen erfolglosen Probestarts, läuft plötzlich wieder alles! Es war die beschissene Zündkerze! Also alles wieder zusammensetzen und weiter. Die ganze Aktion hat mich 2, 5 Stunden gekostet. Ich fahre bis nach San Fernando la Union und dann gibt’s ein wenig für die Verdauungsmaschine. Schweinchen Süß – Sauer beim Chinesen. Fast wie zu Hause, dazu einen feisten Liter Cola und geht das auch wieder mit dem Bauchgefühl. Die letzte Etappe ging ganz gut, so dass ich noch eine reelle Chance habe, Baguio bei Licht zu erreichen. Nach weiteren 20 km geht es ab in die Berge. 56 km noch und das Klima wird von Meter zu Meter angenehmer. Die letzten Tage war es hier so heiß, dass schon im philippinischen TV gewarnt wurde und es die obligatorischen Tipps mit Wasser und co. gab. Jetzt wird es also kühler, dafür verringert sich die Geschwindigkeit des Schwerlastverkehrs auf 3 – 5 km/h, was meiner Reisegeschwindigkeit auch nicht wirklich zugute kommt. Doch dann taucht plötzlich das Eingangsschild von Baguio auf und ich mache 3 rote Kreuze. Das letzte ist kaum fertig, da werde ich bei einer kurzen Lesepause im Reiseführer wild gestikulierend auf meinen platte Hinterreifen aufmerksam gemacht. Nun gut, warum soll es jetzt auch einfach gehen.
Gottseidank ist gleich um die Ecke ein Vulcanizer, also einer der Reifen und Schläuche flickt. Statt Hotelsuche also die nächste Runde Reparaturarbeiten. Nach dem der Jeepney vor mir fertig ist, wird mein Motorrad geschwind des Hinterreifens entledigt. Als der Schlauch draußen ist, schüttelt der freundliche Monteur direkt mal sein graues Haupt und bedeutet mir, dass da nichts zu flicken ist, denn das gesamte Ventil ist verschwunden. Es ist nur noch ein größeres Nichts (Loch), wo eigentlich das Ventil seinen Sitz hat. Gut, dass ich da direkt was für habe, nämlich den Ersatzschlauch. Das geht jetzt doch fix, wie die Feuerwehr. Alles wieder zusammensetzen und einbauen und nach einer halben Stunde ist alles wieder Fahrbereit. Zwischenzeitlich quatschte mich dann auch noch ein freundlicher Condevermieter von nebenan an. Condos sind private Appartements in einem Hotel. Er wirbt mit seiner Küche, die jetzt nicht so mein Hauptkriterium ist, aber halt …, vielleicht doch keine schlechte Idee. Ich nehme das Teil für 1.500 Pesos, was für Baguio am Wochenende nicht teuer ist. Das Zimmer ist super im 5. Stock mit Blick über die Stadt. Ich ziehe um 20:30 Uhr ein und hatte mir das alles anders gedacht, aber – egel – ich bin ja da. Duschen und dann schnell noch ein Häppchen und vor allem ein paar Biere.

21.04.2012

Die Nacht war, selbst für europäische Verhältnisse kühl. Man sieht hier tatsächlich Menschen mit Schuhen und Strümpfen und auch Jacken gehören zum Straßenbild. Gegen 8°° Uhr, als ich das Tageslicht erblicke, ist es aber auch schon wieder angenehm warm. Ich schätze mal so 27° C. Zum Frühstück einen Croissant in der Schweizer Bäckerei und das Sightseeingprogramm. Kathedrale, Mines View Point, Sommersitz des Präsidenten, Wright Park und Botanischer Garten. Dann die SM Mall, die zu den schönsten ihrer Art gehören soll, was aber auch daran liegt das die SM Mall an sich, nicht zu den architektonisch bedeutendsten Hinterlassenschaften der Filipinos gehören wird. Ernüchtert steige ich wieder ab (die Mall liegt auf dem Berg und dominiert so quasi die ganze Stadt).
Es geht in den Burnham Park, der4 mitten in der Stadt liegt und Vergnügungspark für Jung und Alt ist. Das Treiben am See ist alles andere als lauschig, weil hier viel zu viele Tret- und Ruderboote das Wasser überlagern, aber die Kapitäne haben ersichtlich Spaß an dem, was sie ebenso ersichtlich nicht können, nämlich rudern. Ich habe also auch meine Spaß und so sind alle zufrieden. Dann besuche ich das Orchidarium, was mit Orchideen rein gar nichts zu tun hat. Es sind ein paar kleine Shops, die Pflanzen verkaufen und es in ihrer Gesamtheit ungefähr auf die Größe der Gartenbauabteilung eines mittleren Max Bahr Marktes bringen. Jetzt kommt aber auch der eigentliche Knaller, denn am Eingang stehen auch Obstverkäuferinnen und die verkaufen vor allem Weintrauben und ERDBEEREN! Das Kilo für 120 Pesos, also 2,50 €. Mein Kilo ergänze ich im SevenEleven noch um Zucker und Milch und dann steht meiner Erdbeerparty nichts mehr im Wege. Nachdem die geilen Früchtchen ein Stündchen in Zucker gewälzt wurden übergieße ich sie mit köstlich kalter Milch, die jetzt aus meinem Tiefkühlfach kommt, und dann kommt der Höhepunkt des Baguiotages. …

Gegen die Erdbeeren sind die abschließenden Biere nur noch Beiwerk und der Tag nähert sich eh seinem früheren Ende, denn morgen ist der letzte Tag und ich habe noch ein gutes Stück Weg vor mir, bis ich das Motorrad wieder abgeben muss.

22.04.2012

Es ist tatsächlich kühl, als ich mich aufs Motorrad setze. Müsste ich länger bei der Temperatur fahren, würde ich doch schon zum Pullover greifen müssen. Ich fahre aus Baguio raus und durchquere erst mal ein paar Wolken. Hat man ja auch nicht alle Tage. Es geht zunächst bergab und somit auch ganz flott voran. Scheinbar ist der Sonntag auch hier ein ganz guter Reisetag, denn der Schwerlastverkehr hält sich sehr in Grenzen. Die Busse sind keine wirklichen Hindernisse, denn selbst mit dem Motorrad hat man Schwierigkeiten ihrer Geschwindigkeit zu folgen. Nach einer halben Stunde ist es dann wieder 20° wärmer und ich bin wieder in der Temperaturrealität angekommen. Ich folge einer Beschilderung nach Manila und lande auf einer Nebenstrecke, die gut und leer ist. Ich erreiche Spitzengeschwindigkeiten von 100 Km/h und komme fast in den Geschwindigkeitsrausch. So arbeite ich mich rasend schnell die nächsten die nächsten 60 km voran und habe nach 3 Stunden 130 km und eine Stunde Pause auf der Uhr. Noch 70 km, deren erste 30 mich eine weitere Stunde kosten, weil ich wieder auf dem McArthur Highway bin und diesen mit zahlreichen Bussen teilen muss. Dazu kommen noch die allgegenwärtigen Hauptverkehrshindernisse, Trikes genannt. Erst jetzt wird mir bewusst, das ich auf dieses Zweitaktgestincke in den letzten 2 Tagen verzichten musste, was meine Lebensqualität nicht wirklich negativ beeinflusst hat. In Baguio scheinen diese Gefährte verboten zu sein.
Nach meiner letzten Lunchpause geht es noch 2 km so weiter, dann verabschieden sich die Busse auf den Expressway und ich denke mir, wenn die alle da fahren, bleibe ich mal auf dem Highway. Der ist jetzt durchgängig zweispurig und somit supergut zu befahren. Ich spare 140 Pesos Autobahngebühr und bin letztlich genauso schnell in Angeles. Um 14°° Uhr schlage ich im Verleihshop auf und die Tour ist damit offiziell beendet.

Jan freut sich, trotz der großen Familie, die ihn hier umgibt, mich wieder zu sehen und staunt über das Motorrad, das ich nochmal kurz vorführe. Dann gibt es Pool, Pause und Pennen.


 

8 | 25.04.2012 | 08:26 Uhr
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Familie & Co


23.04.2012

Der Tag dümpelt so vor sich hin, weil sich alles auf das abendliche Familientreffen konzentriert. Cathy ist am 15. April schon mit ihrer Mutter und den Kindern (Carlo, Camile und Bianca) nach Luzon gekommen, wo auch ihre Schwester Lourdes wieder dazu gestoßen ist. Heute kommt auch ihr Vater, den Jan und ich das erste Mal sehen. Carlo und Lourdes haben ihn auch seit Jahren nicht gesehen. Wir sind also mal gespannt. Nach Sonnenuntergang wollen wir essen, kurz davor kündigt sich auch noch Carlito Junior an, der als Security in Manila arbeitet und überraschend 3 Tage frei bekommen hat. So ist die ganze Familie tatsächlich komplett. Die Konversation mit Cathys Eltern scheitert weitgehend an deren fehlenden Englischkenntnissen. Wir essen zusammen im Hotel und es gibt dann doch viel zu erzählen. Gegen 23°° Uhr ist Ende, denn morgen soll es in den Ocean Park nach Manila gehen.

24.04.2012

Cathy macht sich um 9°° Uhr mit ihrer Familie auf nach Manila, ich muss nach meinem Motorradtrip nicht direkt wieder Stunden im Bus sitzen und verbringe eine unspektakulären Tag zwischen Pool, (Eis-)Kaffee und noch einem Schweizer Käsefondue.

25.- 30.04.2012

Der philippinische Teil der Familie genießt am liebsten unser Hotelzimmer oder die SM Mall, weil es an beiden Orten kalt war. In unserem Zimmer hat sich das nun geändert, da ich bei der Überzeugung bleibe, das man das Zimmer nicht auf Temperaturen runter kühlen muss, bei denen man zu Hause die Heizung andreht. Damit ist jetzt die Mall das belebteste Ziel. Tatsächlich war es einige Tage sehr heiß auf den Philippinen, doch jetzt haben sich die Temperaturen wieder bei 32 – 34 ° C eingepegelt. Man muss nicht gerade in der heißesten Mittagshitze Berge besteigen, aber sonst geht es ganz gut. Mir scheint aber, dass Jan und ich mit der Hitze besser zurecht kommen, als Cathy, die des öfteren über die Wärme klagt.

Die Tage vergehen mit Einkaufsaktivitäten und eben all den Dingen, die noch auf den Philippinen zu erledigen sind. Nicht zuletzt kaufen wir dann noch einen neuen Koffer, der dem Alten, was das Volumen angeht, deutlich überlegen ist. Die Abende genießen wir insbesondere, weil wir aufgrund der günstigen Babysitterlage, die eine oder andere längere Nacht verbringen können.

01.05.2012

Um 2°° Uhr geht es zum Manila Airport, wo wir um 3:30 Uhr ankommen, einchecken und die letzen Stunden bis zum Abflug verbringen. Es läuft alles planmäßig. Auf der Strecke Manila - Peking - Frankfurt erarbeiten wir uns eine Verspätung von 15 Minuten. Den Zug zum Frankfurter Hauptbahnhof erreichen wir gerade so eben und eben, der Anschlußzug verspätet sich schon mal um 15 Minuten. Das Ende unserer Reise in Hamburg verzögert sich dann insgesamt um eine halbe Stunde. Um 1°° Uhr morgens sind wir wieder in der Hirtenstraße und fallen nach 34 Stunden ins Bett. 7 Stunden später sitze ich in meinem Büro und frage mich, was ich da soll.



 

 

 

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